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Red Bull voller Sorge: Max Verstappen droht mit Abschied - und McLaren ist zu schnell

SID
Aktualisiert
Verstappen hat für die von der FIA verhängte Strafe kein echtes Verständnis.
Verstappen hat für die von der FIA verhängte Strafe kein echtes Verständnis.MORGAN HANCOCK/NurPhoto/NurPhoto via AFP
Der gekränkte Max Verstappen fühlt sich ungerecht behandelt und spricht offen über einen Formel-1-Abschied, Red Bull ist sich nicht zu schade, mit einer strittigen Order an das Schwesterteam ins sich zuspitzende Titelrennen einzugreifen - und die Konkurrenz wittert die Chance, die langjährigen Dominatoren vom Thron zu stürzen.

Auf der Strecke ist die Wachablösung längst vollzogen, das hat der Große Preis von Singapur gezeigt. Dort war Verstappen derart chancenlos gegen Überflieger Lando Norris im McLaren, dass Red Bull seinen zweiten Rennstall Racing Bulls und Daniel Ricciardo nutzte, um dem britischen WM-Herausforderer zumindest den Extrapunkt für die schnellste Runde zu klauen.

"Wenn Max die WM mit einem Punkt holt, werde ich sicher ein schönes Weihnachtsgeschenk bekommen von ihm", sagte der Australier Ricciardo, für den es wohl der letzte Auftrag für Red Bull war. Schon beim Großen Preis der USA in Austin in gut einem Monat wird voraussichtlich der Neuseeländer Liam Lawson Ricciardos Platz einnehmen.

52 Punkte beträgt Verstappens Vorsprung auf Norris, sechs Rennen und drei Sprints sind noch zu fahren. Dem Weltmeister genügen dank Ricciardos Punkteklau ausschließlich zweite Plätze für seinen vierten WM-Titel in Serie.

"Lando Norris ist übermächtig in Singapur. Verstappen begrenzt den Schaden - liegt aber bedenklich weit zurück", schrieb die niederländische Zeitung Telegraaf. "Noch nie zuvor hat Norris in dieser Saison so überzeugt wie in Singapur", urteilte AD.nl.

Verstappens FIA-Ärger

Und Verstappen? Der haderte mit der Performance seines RB20, ärgerte sich über die Sanktion des Automobil-Weltverbandes FIA und sprach offen über seinen Abschied aus der Formel 1.

"Für mich ist das definitiv keine Möglichkeit, im Sport weiterzumachen", sagte der Weltmeister, der sein Auto als "fucked" bezeichnet hatte und deshalb nun Sozialstunden leisten muss. Auf der Samstags-Pressekonferenz war er dann sehr kurz angebunden, dafür fand er in einer zusätzlichen Presserunde im Red-Bull-Gebäude klare Worte.

"Ich bin in einer Phase meiner Karriere, in der man sich nicht die ganze Zeit damit beschäftigen möchte. Es ist wirklich ermüdend", sagte er der BBC am Sonntag: "Wenn man nicht wirklich man selbst sein kann, ist es besser, nicht zu sprechen. Aber das will niemand, denn dann wird man zu einem Roboter, und so sollte man im Sport nicht vorgehen."

Norris gibt den Titel nicht auf

Solche Probleme hat McLaren nicht: Das Team mit den Fahrern Norris und Oscar Piastri hat Red Bull in der Konstrukteurs-Wertung überflügelt und stellt das schnellste Auto der Formel 1. "Ich habe aus dieser Überlegenheit aber nicht immer das Maximum geholt", gab Norris zu.

Sein Ziel im Saisonendspurt sei klar: Punkten, fehlerfrei sein und alles für die Titelchance geben. "Ich schufte mir den Hintern ab", sagte Norris: "Es geht gegen Red Bull und gegen Max, das dominanteste Duo, das man in der Formel 1 je gesehen hat, aus dem letzten Jahr."

Auch heute sei es "dasselbe Team und derselbe Fahrer", betonte Norris: "Wir machen als Team im Moment einen besseren Job, weil unser Auto schneller ist als ihres."