Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Recap zum GP von Großbritannien: Red Bull stellt Rekord ein, McLaren neue zweite Kraft?

Zdeněk Míka
In Großbritannien schafften es mit Lando Norris (McLaren) und Lewis Hamilton (Mercedes) zwei heimische Fahrer auf das Podium.
In Großbritannien schafften es mit Lando Norris (McLaren) und Lewis Hamilton (Mercedes) zwei heimische Fahrer auf das Podium.@F1
Wie erwartet gewann Max Verstappen (25) das zehnte Rennen der Formel-1-Saison und baute damit seinen Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger aus. Nicht auf Sergio Pérez (33), sondern auf den immer noch drittplatzierten Fernando Alonso (41), der nach Kanada einen Angriff auf den Sieg versprach. Doch diesmal war es ein anderes britisches Team, das das Sagen hatte. McLaren griff mit einem Paket von Änderungen die vorderen Positionen an, nahm den imaginären Fehdehandschuh auf und es scheint, dass sich das österreichische Team beim nächsten Mal auf dem undurchschaubaren Hungaroring gegen zunächst unerwartete Rivalen wird wehren müssen.

In Silverstone hat Red Bull den denkwürdigen Rekord von McLaren aus dem Jahr 1988 eingestellt. Das damals dominierende Duo Ayrton Senna und Alain Prost gewann die ersten 11 Rennen der Saison, bis ihre Serie wenige Wochen nach dem Tod von Teamgründer Enzo Ferrari in Monza durch die Scuderia unterbrochen wurde. Die aktuelle Siegesserie von Red Bull wird ab dem letzten Rennen der vergangenen Saison gezählt, so dass der Spitzenplatz nun geteilt wird.

Fahrer des Wochenendes - Lando Norris

Der König war das gesamte McLaren-Team, aber nur einer seiner Fahrer konnte der Fahrer des Tages sein. Und genau wie in Österreich war es Norris, der die Wahl der Fans für sich entschied. Der Engländer fuhr sensationell in die erste Reihe und übernahm nach dem Start sogar die Führung von Verstappen. Wäre das DRS-System nicht gewesen, hätte dieser vielleicht keinen weiteren Sieg errungen.

Mit der Pace des Red Bulls konnte Norris dann nicht mehr mitgehen, sobald Verstappan an ihm vorbeigezogen war. Das Ziel war es nun also den zweiten Platz über die Ziellinie zu bringen. Lange sah das nach einer komfortablen Angelegenheit aus, das Safety-Car sorgte dann aber noch einmal für gehörig Druck auf den jungen Briten. Hamilton konnte, nachdem das Rennen wieder freigegeben war, mit neuen roten Reifen aus dem Windschatten attackieren, aber Norris wehrte sich auf seinen alten, harten Reifen gegen den immerhin siebenmaligen Weltmeister sensationell und behauptete die Position.

Norris zieht das gesamte Team nach oben, der Rennstall aus Woking hat die Konstrukteursposition gegenüber Alpine durch die Punkte des Rennens zurückerobert. Bis zum vierten Platz in der Konstrukteurs-WM, Ferrari, sind es zwar knapp 100 Punkte, aber die Scuderia schwächelte nach einem starken Rennen in Österreich in Silverstone doch sehr.

Aktueller Stand des Konstrukteurs-Pokals
Aktueller Stand des Konstrukteurs-Pokals@F1

DEr Aufschwung von Williams - das beste britische Team?!

Als Alex Albon am Freitag im Training vor den McLarens und Astons auftauchte, verbreiteten Witzbolde ein Meme, in dem der anglo-thailändische Fahrer sagte: "Wir sind das beste britische Team". Der Sonntag brachte keine totalen Überraschungen, aber Albon verdrängte Ferrari am Ende der Punkte-Top-Ten und trug vier Punkte dazu bei, dass das Traditionsteam in der Tabelle bereits Siebter (!) vor Haas ist. In Österreich wurde Albon für den 11. Platz gelobt, der diesmal von Logan Sargeant eingefahren werden konnte, seine beste Platzierung überhaupt. Es ist ein eindeutiger Aufwärtstrend bei Williams erkennbar. Auf die Pace von Albon und Sargeant in Ungarn darf man gespannt sein. 

Der Dominator mit Pluspunkten - Max Verstappen

Er hat zwar nicht das ganze Rennen über geführt, aber das war nach seinem schwachen Start auch unausweichlich. Norris schnappte sich die Führung, musste sie jedoch schnell wieder abgeben, zu gut ist Verstappen mit seinem Red Bull. Nach der fünften Runde war klar, dass Verstappen auf dem Weg zu einem weiteren Rennsieg war. Er fuhr die schnellste Runde des Rennens, und selbst mit den Bonuspunkten (er hat bereits fünf von zehn möglichen Punkten für die schnellste Runde erzielt) liegt er in der Tabelle sagenhafte 99 Punkte vor seinem Teamkollegen Sergio Perez. Auf den ersten Blick ist es paradox: Nach 10 Rennen hat der Niederländer 255 Punkte, was eine höhere Durchschnittspunktzahl ergibt als der Wert des Sieges (25). Ja, es ist um 14 Punkte durch zwei Sprints in diesem Jahr verzerrt, aber es ist immer noch eine fabelhafte Rechnung.

Die Enttäuschung des Wochenendes - Ferrari

Die Ergebnismisere von Cavallino Rampante ist eindeutig auf eine Fehlentscheidung bei der Reifenwahl zurückzuführen - Charles Leclercs harter Satz Reifen sah im Vergleich zu den späteren Zeiten der McLaren-Fahrer geradezu katastrophal aus. Der italienische Rennstall zahlte jedoch zum Teil den Preis dafür, dass Leclerc, dessen ursprüngliche Aufgabe in FP2 es war, einen Rennstint zu simulieren, im zweiten Training aufgrund von Elektronikproblemen nicht auf die Strecke gehen konnte. Das Team von Fred Vasseur war so besorgt, dass sich die weichere Mischung zu schnell abnutzen würde, dass es sich für eine übervorsichtige Lösung entschied. Es war zu spät, um den den Red Bull zu jagen,denn auch die Ausfahrt des Safety-Cars half nicht. Dennoch verlor Carlos Sainz - der Vorjahressieger - im Freitagstraining nur 22 Tausendstelsekunden auf Verstappen...

Es wäre also mehr drin gewesen für den italienischen Rennstall.