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Formel 1 GP Singapur: Sainz triumphiert in Herzschlagfinale - Verstappen Fünfter

Flashscore/SID
Aktualisiert
George Russell (l.) war lange Zeit erster Verfolger von Sainz
George Russell (l.) war lange Zeit erster Verfolger von SainzAFP
Carlos Sainz hat die Siegesserie von Max Verstappen beim Formel 1 GP in Singapur gebrochen und sich in einem packenden Finale seinen zweiten WM-Sieg geschnappt. Verstappen stürzte dagegen auf den fünften Rang ab und erlitt die erste deutliche Niederlage der Saison.

Der Weltmeister-Rennstall war meilenweit vom Treppchen entfernt. Nach zuletzt zehn Siegen in Serie rollte Max Verstappen als Fünfter ins Ziel, Teamkollege Sergio Perez wurde bloß Achter - nur ein paar WM-Pünktchen also für das Team, das die Formel 1 seit Jahresbeginn im Schwitzkasten hatte.

Verstappen und Perez kämpften mit einem herumrutschenden Red Bull, der sonst auf jeder Strecke so gut funktioniert. "Es ist, als würde ich auf Eis fahren", funkte Verstappen zwischendurch an die Box.

Carlos Sainz führte das Rennen von Beginn an und setzte sich am Ende in einem Herzschlagfinale vor Lando Norris und Lewis Hamilton durch. George Russell schied in der letzten Runde beim Versuch dabei, Sainz zu überholen, aus.

Formel 1 GP Singapur 2023: Red Bulls' Traum platzt - Zweiter Sieg für Sainz

Damit sind auch die Hoffnungen von Red Bull auf 22 Siege in 22 Saisonrennen geplatzt, nachdem die Österreicher mit Verstappen (12) und seinem Teamkollegen Sergio Perez (2) die vorherigen 14 Grand Prix 2023 gewonnen hatten.

Carlos Sainz war heute nicht zu stoppen
Carlos Sainz war heute nicht zu stoppenAFP

Für Sainz war es der zweite Sieg überhaupt in der Formel 1 nach Silverstone 2022. Verstappens Führung in der WM-Wertung bleibt durch sein Debakel von Singapur unangetastet, mit 374 Punkten liegt er weiterhin unangefochten vor Perez (219). Nico Hülkenberg (Emmerich/Haas) verpasste als 13. die Punkteränge.

Formel 1: Verstappen weiterhin unangefochten an der Spitze

Auf den Titelkampf hat das alles keine großen Auswirkungen, Verstappen führt nach wie vor mit großem Vorsprung auf Perez. Nicht beim Rennen am kommenden Sonntag in Japan, wohl aber beim darauffolgenden Grand Prix in Katar (8. Oktober) könnte der Niederländer seinen dritten Titel in Serie perfekt machen.

Schon vor dem Rennen hatte Verstappen gar nicht erst über seine Siegchancen reden wollen, im Qualifying war er bereits vor dem finalen Abschnitt gescheitert. "Das kann man vergessen", sagte er, "auf anderen Strecken geht es vielleicht, aber hier kannst du nicht überholen."

Verstappen (u.) fährt an Hülkenberg vorbei
Verstappen (u.) fährt an Hülkenberg vorbeiAFP

Von Rang elf machte Verstappen die ersten Positionen allerdings recht früh gut, nach sechs Runden war er Achter. Ganz vorne hatte sich ebenfalls gleich am Start etwas getan. Charles Leclerc, auf den weichen Reifen im Vorteil, zog vor der ersten Kurve an George Russell im Mercedes vorbei, Ferrari absolvierte die ersten Runden mit einer Doppelführung. Sainz vor Leclerc, dahinter Russell, Norris und Hamilton.

Sargeant sorgt für Safety-Car-Phase

Es passierte nun wenig, die Piloten hielten Sicherheitsabstand, größere Lücken entstanden aber kaum. Es war auch ein Pokerspiel mit Blick auf eine mögliche Safety-Car-Phase - und die kam dann auch schon nach 20 Runden. Logan Sargeant rauschte mit seinem Williams in die Bande und hinterließ auf dem Weg in die Box zahlreiche Trümmerteile, das Safety Car rückte aus.

Fast alle Piloten legten ihren ersten Reifenwechsel ein, Red Bull verzichtete: Beide waren auf den lange haltbaren harten Reifen unterwegs.

Red Bull kurzfristig vorne - und dann düpiert

Dieses Manöver spülte Verstappen und Perez auf die Ränge zwei und vier nach vorne - nach dem Restart waren beide aber chancenlos.

Russell, Norris, Hamilton und Leclerc gingen in kurzer Folge an Verstappen vorbei, in der gesamten Saison war Verstappen zuvor nur ein einziges Mal auf der Strecke überholt worden. Der RB19 sah in dieser Phase aus wie ein Durchschnitts-Auto.

Formel 1 GP Singapur: Herzschlagfinale um den Sieg - Russell riskiert viel, und verliert

Verstappen war nur noch Sechster - und hatte noch nicht gestoppt. Vorne waren die Abstände weiterhin gering, alle Podestkandidaten waren aber äußerst bedacht darauf, keinen weiteren Stopp zu benötigen und schonten ihre Reifen.

Erst in der Schlussphase ließen sie die Zurückhaltung fallen, dicht an dicht rasten die Top vier durch die letzten Runden - und Russell schmiss mit einem späten Crash den Podestplatz weg.