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Formel 1 GP Saudi-Arabien: Das Briefing zum Rennen in Jeddah

Roman Bartz
Aktualisiert
Formel 1 GP Saudi-Arabien: Alle Infos und Hintergrundberichte zum Rennen in Jeddah.
Formel 1 GP Saudi-Arabien: Alle Infos und Hintergrundberichte zum Rennen in Jeddah.Profimedia
Die Formel 1 sorgt jedes Jahr für Aufregung und Faszination bei Rennsportfans auf der ganzen Welt. Der Formel-1-Kalender 2024 enthält eine neue Rekordzahl an Rennen – mit 24 Stopps weltweit. Eröffnet wurde die Saison mit dem Großen Preis von Bahrain am 2. März und findet mit dem Saisonfinale in Abu Dhabi am 8. Dezember ihren Höhepunkt. Der Kalender umfasst dabei insgesamt 21 Länder auf fünf Kontinenten, darunter klassische Strecken wie Silverstone und Suzuka, aber auch neuere Strecken wie Jeddah und Las Vegas – eine Auswahl, die Fahrern und Fans im Laufe der Saison viel Abwechslung bietet. Zum zweiten Grand Prix der Formel-1-Saison 2024, macht der Formel-1-Tross Halt in Saudi-Arabien. Alles was ihr zum Grand Prix in Jeddah wissen müsst, liefern wir euch mit unserem Briefing.

Der GP von Saudi-Arabien 2024 ist das zweite Rennen der Saison und für viele Fans kann es gar nicht früh genug kommen, trotz des Auftaktsieges von Max Verstappen. Wir liefern Euch alle Infos, Termine und Kernpunkte für den Grand Prix in Jedadah.

Historie: Erst drei Rennen in Jeddah

Der Jeddah Corniche Circuit weist keine allzu lange Historie auf. Das erste Rennen fand hier tatsächlich 2021 statt. Im Zuge der Sportswashing-Kampagne Saudi-Arabiens hat sich der Wüstenstaat einen Grand Prix in der Eliteklasse des Motorsports gesichert, um sich von der besten Seite zu zeigen und sein Image reinzuwaschen. 

Entstanden ist ein zugegebenermaßen spektakulärer Highspeed-Stadtkurs direkt am Roten Meer. Was den Kurs im Spezielleren auszeichnet, erfahrt ihr in unserer detaillierten Streckenanalyse. Nun aber zur kurzen Historie auf dem Jeddah Corniche Circuit: In den drei bisherigen Rennen gab es mit Lewis Hamilton, Max Verstappen und Sergio Perez drei verschiedene Sieger.

2021 war noch eine Zeit, in der Mercedes als Favorit auf den Sieg in Rennen ging. So auch beim vorletzten Grand Prix des Jahres. Die Fahrer-WM war enger denn je. Verstappen führte mit acht Punkten Vorsprung vor Hamilton, der Mercedes war allerdings das deutlich stärkere Auto und der Favorit für die beiden ausstehenden Rennen. Das Qualifying hatten die Silberpfeile auf Position eins und zwei beendet, Hamilton schlug seinen Teamkollegen Bottas um eine Zehntel. Auf Platz drei landete natürlich Max Verstappen, der als einziger die Pace mitgehen konnte und in seinem letzten Schuss in Kurve 21 die Pole und seinen Boliden wegwarf. Zu dieser Zeit stellte sich nach dem Qualifying die Frage, ob Verstappen mit seinem Crash nicht nur die Pole, sondern auch den Weltmeistertitel verloren hatte. Es sollte ja aufgrund einiger Wendungen doch noch anders kommen.

Hamilton gewann das Rennen trotzdem souverän mit über 20 Sekunden Vorsprung vor Verstappen, zu dieser Zeit seinem ärgsten und einzigen Konkurrenten um den Weltmeistertitel.  Das Podium wurde von Bottas komplettiert. Keine Rolle im Kampf um den Sieg spielten zu dieser Zeit die beiden Ferraris: Charles Leclerc und Carlos Sainz wurden Siebter respektive Achter. Auch die momentan so starken Aston Martins spielten überhaupt keine Rolle im Kampf um die vorderen Ränge.

2022 gestaltete sich die Situation anders. Sergio Perez gewann das Qualifying denkbar knapp mit zwei Hundertstel Sekunden Vorsprung vor Leclerc, es war seine erste Pole in seiner Karriere. Verstappen wurde hinter Sainz gar nur Vierter. Das Rennen änderte an der Platzierung der Teams nichts: Red Bull hatte nach dem Grand Prix wie im Qualifying ihre Boliden auf 1 und 4 stehen, Ferrari belegte die Plätze dazwischen. Der einzige Unterschied: Pole-Setter Perez wurde nur Vierter und Verstappen krallte sich den Rennsieg eine halbe Sekunde vor Charles Leclerc. Interessante Randnotiz: Nico Hülkenberg durfte den an Corona erkrankten Sebastian Vettel im Cockpit von Aston Martin vertreten.

Beim letzten Rennen 2023 sicherte sich Sergio Pérez den Sieg vor Max Verstappen und Fernando Alonso. Dieser Triumph markierte Pérez' fünften Sieg insgesamt und seinen ersten von der Pole-Position aus gestarteten. Es war auch ein historischer Moment für das Red Bull-Team, das seit dem Großen Preis von Deutschland 2009 erstmals zwei aufeinanderfolgende Doppelsiege einfuhr. Alonso erreichte einen Meilenstein in seiner Karriere mit seinem 100. Podestplatz. Max Verstappen sicherte sich zusätzlich einen Punkt für die schnellste Rennrunde.

Rennvorschau: Unfallfestival oder Verstappenfestival in Jeddah?

Was beide bisher ausgetragenen Rennen in Saudi-Arabien gemeinsam haben? Die Qualifyings boten maximale Spannung und ganz enge Entscheidungen um die Pole. Auch das Rennen 2022 bot einiges an Spannung, als sich Verstappen und Leclerc lange um den Sieg duellierten.

Weiterhin auffällig: In beiden Rennen kamen nie mehr als 15 Fahrer ins Ziel, 2021 fielen gar sechs Fahrer aus, meist wegen Rennunfällen. 2022 mussten die Fahrer der anspruchsvollen Strecke Tribut zollen und fielen mit mechanischen Defekten aus. Auch dieses Jahr ist zu erwarten, dass trotz einiger Modifikationen an Kerbs, Leitplanken und Kurvenausgängen nicht alle Fahrer ohne Probleme und Schäden am Auto ins Ziel kommen werden. Gelbe Flaggen sind einzuplanen, mit roten Flaggen sollte in jedem Fall gerechnet werden. Das Rennen hat in seiner kurzen Historie eine Safety Car-Quote von 100%.

Das liegt vor allem an der Beschaffenheit des Stadtkurses. Mehr zum Jeddah Corniche Circuit erfahrt ihr in unserer Streckenanalyse.

Mick Schumacher erwischte es 2022 heftig, er zerlegte seinen Boliden an der Wand
Mick Schumacher erwischte es 2022 heftig, er zerlegte seinen Boliden an der WandProfimedia

Im ersten Training lies Verstappen gleich wieder die Muskeln spielen und war .direkt wieder vorne. Er hat zum Auftakt des Großen Preises von Saudi-Arabien gleich sein Tempo gefunden und das erste freie Training dominiert - dahinter ging es recht bunt zu. Der Weltmeister im Red Bull drehte am Donnerstag in 1:29,659 Minuten die schnellste Runde, keine zwei Zehntelsekunden zurück belegte Fernando Alonso im Aston Martin den zweiten Platz.

Erst hinter dem Spanier folgen Sergio Perez im zweiten Red Bull sowie George Russell im Mercedes und das Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz. Verstappen unterstrich derweil seinen Favoritenstatus für das zweite Saisonrennen.

Hoffnung auf Abwechslung durch das 2. Training

Fernando Alonso und George Russell haben am Donnerstagabend ein bisschen Hoffnung auf Abwechslung in der Formel 1 geschürt. Routinier Alonso im Aston Martin drehte im zweiten freien Training von Saudi-Arabien die schnellste Runde des Tages, in 1:28,827 Minuten war er mehr als drei Zehntelsekunden schneller als Weltmeister Max Verstappen. Auch Russell im Mercedes schob sich als Zweiter noch knapp vor den Red-Bull-Piloten.

Die Ferraris mit Charles Leclerc und Carlos Sainz belegten die Plätze vier und sieben. Rekordweltmeister Lewis Hamilton wurde nur Achter. Nico Hülkenberg belegte im Haas den 18. Platz.

Realistisch betrachtet: Vor dem zweiten Saisonrennen am Samstag (18.00 Uhr MEZ/Sky) ist Verstappen dennoch der große Favorit. Beim Auftakt in Bahrain am vergangenen Wochenende hatte der Niederländer in den Trainings noch Luft nach oben, im Qualifying holte er dann die Pole Position, das Rennen gewann er mit großer Überlegenheit.

Kontroversen und sportliches vor dem Rennen

Seit Jahresbeginn wird die Formel 1 von einer Kontroverse nach der anderen überschattet. Derzeit läuft nun auch ein Ermittlungsverfahren gegen den derzeitigen FIA-Präsidenten Mohammad Ben Sulayem wegen Einmischung in ein Rennergebnis. Darüber hinaus gibt es weitere Anschuldigungen, die seine Position gefährden könnten. Mehr über den Vorgang um den  FIA-Präsidenten erfahrt ihr in unserem News-Artikel.

Und dann ist da natürlich noch der Fall Christian Horner. Der eigentlich eine Untersuchung über grenzüberschreitendes Verhalten sein sollte, hat sich inzwischen zu einem politisches Machtspiel verwandelt. Auch dazu haben wir für euch weiterführende Einblicke.

Doch was können wir sportlich vom Großen Preis von Saudi-Arabien 2024 erwarten? Werfen wir einen Blick darauf.

- HÜLKENBERG MIT GUTEN AUSSICHTEN FÜR HAAS ZU PUNKTEN -

Ein Fehler am Start des Bahrain-Wochenendes hat Nico Hülkenbergs Chancen auf einen Punkt zunichte gemacht. Im Qualifying kam er in das Q3 und hätte er sich aus strategischen Gründen nicht ein Satz Super-Soft-Reifen gespart, wäre wohl sogar mehr als der zehnte Startplatz drin gewesen. Das von Haas gebaute Auto ist überraschend gut und anders wie in der letzten Saison auch in Bezug auf die Renngeschwindigkeit recht stabil. Das Team hat in der vergangenen Saison in Jeddah gepunktet und hofft, das auch dieses Mal wieder zu schaffen. Die Aussichten für Hulk auf Punkte sind gut.

- VERSTAPPEN FAVORIT ABER NICHT MIT DEM ABSTAND WIE IN BAHRAIN -

Der Gesamtrückstand der Verfolger auf Verstappen, den wir in Bahrain gesehen haben, war wahrscheinlich ein wenig übertrieben. Einer der Gründe dafür waren die Probleme, die sowohl Charles Leclerc als auch George Russell hatten. Abgesehen davon gibt es keinen Zweifel daran, dass Max Verstappen im Qualifying und im Rennen das beste Auto in der Startaufstellung hat. Wenn sich der Horner vs. Vater Verstappen Zwist nicht als Ablenkung erweist, geht Max Verstappen als Favorit in den Grand Prix von Saudi-Arabien 2024.

 - CHARLES LECLERC ERSTER VERFOLGER -

Wenn überhaupt, dann ist es wohl der Ferrari-Pilot, der Verstappen gefährlich werden könnte. Zwar erlebte Leclerc in Bahrain einen enttäuschenden Start in die Saison,  aber dafür gab es einen Grund. Er hatte stark mit einem Bremsproblem zu kämpfen und konnte das Auto nicht mit vollem Potenzial fahren. Ein 4. Platz ist daher kein schlechtes Ergebnis, denn er hat das Beste aus dem herausgeholt, was er an Tempo hatte. Beim GP in Jeddah kann er leise hoffen, denn im Allgemeinen war das Auto auf den langen Geraden stark und sollte auch hier gut gehen. Ein Podium sollte ein zufriedenstellendes Ergebnis für Leclerc drin sein.

 - BLINDARM-OP BEI SAINZ: YOUNGSTAR BEARMAN ERSETZT DEN SPANIER -

Ferrari-Pilot Carlos Sainz muss sich wegen einer Blinddarmentzündung einer Operation unterziehen und verpasst den Rest des Formel-1-Wochenendes in Saudi-Arabien. Wie die Scuderia am Freitag weiter mitteilte, ersetzt der erst 18-jährige Brite Oliver Bearman den Spanier ab dem dritten freien Training und wird damit am Samstag sein Grand-Prix-Debüt geben. Bearman, Meister der ADAC Formel 4 im Jahr 2021, ist seit 2022 Mitglied der Nachwuchsakademie von Ferrari. Im vergangenen Jahr debütierte er in der Formel 2 und gewann als Rookie gleich vier Rennen.

3. Freie Training: Verstappen stark, Ferrari geschwächt

Weltmeister Max Verstappen hat im Abschlusstraining zum Großen Preis von Saudi-Arabien Stärke gezeigt - und trifft im Qualifying zudem auf eine geschwächte Konkurrenz. Der Red-Bull-Pilot drehte in der dritten Session in Jeddah in 1:28,412 Minuten die schnellste Runde, er lag damit knapp zwei Zehntelsekunden vor Charles Leclerc im Ferrari.

Die Scuderia darf zumindest im Qualifying wieder als härtester Widersacher des Titelverteidigers gelten, allerdings fehlt der zweite Stammpilot. Carlos Sainz muss sich, wie oben beschrieben, kurzfristig einer Blinddarm-Operation unterziehen und fällt aus. Erst im dritten Training rückte daher der britische Ersatzpilot Oliver Bearman nach. 

Qualifying: Max Verstappen holt die Pole Position in Jeddah

Es kam, wie es kommen musste. Weltmeister Max Verstappen startet auch das zweite Rennen der neuen Formel-1-Saison von der Pole Position. Der Niederländer im Red Bull drehte im Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien die schnellste Runde; in Jeddah lag er am Ende gut drei Zehntelsekunden vor Charles Leclerc im Ferrari. Als Dritter geht Verstappens Teamkollege Sergio Perez in das Rennen am Samstagabend ab 18:00 Uhr, gefolgt von Fernando Alonso im Aston Martin. Mehr zur Qualifikation erfahrt ihr in unserem News-Artikel.