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Formel 1 GP der Niederlande: Briefing und Community-Tippspiel zum Rennen in Zandvoort

Michel Egenolf / Roman Bartz
Aktualisiert
Max Verstappen (r.) spricht vor seinem Heim Grand Prix auf der Medienfragerunde in Zandvoort
Max Verstappen (r.) spricht vor seinem Heim Grand Prix auf der Medienfragerunde in ZandvoortAFP
Die Formel 1 sorgt jedes Jahr für Aufregung und Faszination bei Rennsportfans auf der ganzen Welt. Der Formel-1-Kalender 2023 enthält eine rekordverdächtige Anzahl an Rennen – mit 23 geplanten Stopps weltweit. Mit dem Großen Preis von Bahrain am 5. März wurde die Saison eröffnet. Sie endet mit dem Grand Prix von Abu Dhabi am 26. November. Der Kalender umfasst dabei insgesamt 20 Länder auf fünf Kontinenten, darunter klassische Strecken wie Silverstone und Suzuka, aber auch neuere Strecken wie Jeddah und Miami – eine Auswahl, die Fahrern und Fans im Laufe der Saison viel Abwechslung bietet. Nun macht der Formel-1-Tross nach vier Wochen Sommerpause Halt in Europa zum dreizehnten Rennen der Formel-1-Saison 2023. In den Niederlanden, genauer gesagt auf der Rennstrecke in den Dünen von Zandvoort, möchte Max Verstappen bei seinem Heim-Rennen den Siegrekord von Red Bull weiter ausbauen. Wir haben uns die Entwicklungen der Favoriten für Euch genauer angesehen. Ebenfalls enthalten: unser Community-Tippspiel.

Vier Wochen Sommerpause sind vorüber und die Formel 1 startet endlich in die zweite Saisonhälfte. Los geht es mit dem Heimrennen für Max Verstappen beim Großen Preis der Niederlande. In Zandvoort, in unmittelbarer Meeresnähe, schlängelt sich der Circuit Park Zandvoort durch die Dünen. Die Strecke besticht jährlich durch ihre Steilkurven und die jubelnden orangenen Massen die sich an der Strecke im Naturschutzgebiet sammeln, und die Dünen in orangene Nebelschwaden hüllen. 

Historie: Bedeutende Momente in Zandvoort

Die Rennstrecke in Zandvoort ist seit den 1950er-Jahren im Rennkalender der Formel 1 vertreten. Mehr über den Circuit Park Zandvoort erfahrt Ihr in unserer Streckenanalyse. Bis zum Jahr 1985 wurden in den Dünen 34 Rennen ausgetragen, mit großen Namen wie Alain Prost und Jackie Stewart als Sieger. 1985 fand dann das für lange Zeit letzte Rennen in den Niederlanden statt, 36 Jahre mussten die Niederländer auf die Rückkehr des Grand Prix warten. 2021 wurde dann wieder in Zandvoort gefahren. Wir blicken zurück auf die Historie des Rennens in den Niederlanden. 

1967: Jim Clark holt den Sieg mit neuem V8-Motor

Jim Clark konnte ganze vier Mal in Zandvoort gewinnen. Damit ist er bis zum heutigen Tag Rekordsieger auf der Strecke. Bei seinem Sieg 1967 gewann der Schotte auf historische Art und Weise. Es war der erste Sieg bei einem Rennen, der mit einem V8 geholt wurde. Clark fuhr den Ford-Cosworth V8 zum ersten Mal und musste sich erst an den Motor gewöhnen. Er ging vom achten Platz ins Rennen, sein Teamkollege Graham Hill, ebenfalls mit dem überlegenen Motor unterwegs, fiel jedoch schnell aus. Hill war den anderen überlegen, schnappte sich in der 16. Runde die Führung und fuhr den ersten Sieg für den Motor ein, der das kommende Jahrzehnt dominierte. 1968 verünglückte Clark bei einem Unfall tödlich. 

Jim Clark (#5) in seinem Lotus mit V8-Motor
Jim Clark (#5) in seinem Lotus mit V8-MotorProfimedia

1979: Gilles Villeneuve auf zwei Rädern

Gilles Villeneuve gab 1979 alles für den Sieg in Zandvoort. Im Kampf um den ersten Platz duellierte er sich mit Alan Jones. Nach einem Dreher platze der linke Hinterreifen an Villneuves Ferrari und es sah alles danach aus, als  wäre das Rennen umgehend für den Kanadier beendet. Doch dieser gab nicht auf, fuhr zurück auf die Strecke und drehte fast eine komplette Runde auf zwei Reifen, bis er wieder an der Boxeneinfahrt vorbeikam. Neben seinem zerstörten Hinterreifen hing der rechte Vorderreifen in der Luft. Villeneuves Wille weiterzufahren war riesig, der Schaden nach einer Runde an seinem ramponierten Ferrari aber auch, um das Rennen zu beenden. Alan Jones holte sich den Sieg.

1985: Niki Lauda holt seinen letzten Rennsieg

Beim vorerst letzten Grand Prix der Niederlande für 36 Jahre sicherte sich Niki Lauda seinen letzten Rennsieg in der Formel 1. Die Vorzeichen dafür standen zunächst nicht einmal besonders gut. Als Zehnter ging der Österreicher ins Rennen. Er arbeitete sich jedoch schnell nach vorne und war nach der ersten Runde bereits auf Platz 5 vorgefahren. Position um Position ging es für den 36-Jährigen nach vorne, nach knapp der Hälfte der Renndistanz übernahm er die Führung von seinem Teamkollegen Alain Prost, der zum Boxenstopp fuhr. Prost kam mit knapp 15 Sekunden Rückstand wieder auf die Strecke, konnte diesen jedoch wieder zusammenschmelzen lassen. In den letzten acht Runden befand sich der Franzose dann direkt hinter Lauda, kam jedoch nicht mehr am geschickt verteidigenden Österreicher vorbei. Eine Wagenlänge vor Prost sicherte sich Lauda seinen 25. und letzten Formel 1-Sieg.

2021 & 2022: Verstappen-Mania in den Dünen

36 Jahre nach Laudas letztem Formel 1-Sieg in Zandvoort kehrte der Rennzirkus wieder in die Niederlande zurück. Lokalmatador Max Verstappen hatte endlich seinen Heim-Grand Prix. Und diesen dominiert der Niederländer nun schon zwei Jahre in Folge. 2021 siegte der Niederländer souverän mit 20 Sekunden Vorsprung vor Lewis Hamilton, 2022 verwies er in George Russell ebenfalls einen Mercedes-Pilot auf den zweiten Rang. Angefeuert von der Orange Army war er nicht zu schlagen. Mehr über den niederländischen Überflieger Max Verstappen, erfahrt Ihr in unserem Porträt über den amtierenden Weltmeister.

F1 News kompakt: Was vor dem Rennen wichtig ist 

Nico Hülkenberg bleibt der Formel 1 über 2023 hinaus erhalten. Wie Haas am Donnerstag verkündete, hat der Emmericher seinen Vertrag wie auch Teamkollege Kevin Magnussen um ein Jahr verlängert. Damit wird Hülkenberg also bis mindestens zum Ende der Saison 2024 für das amerikanische Team fahren.

Der Deutsche hatte in der ersten Saisonhälfte in einem der schwächsten Autos des Feldes vor allem mit seiner Qualifying-Pace überzeugt. Sechs Mal zog er ins Q3 ein und sicherte sich starke Positionen in der Startaufstellung. Dem reifenmordenden Haas und der schlechten Long Run-Pace ist es geschuldet, dass dies mit nicht mehr als neun Punkten und dem 14. Platz in der Fahrerwertung belohnt wurde. 

Teamchef Günther Steiner zeigte sich sehr zufrieden mit der Vertragsverlängerung seiner beiden Piloten und sprach von einer "extrem soliden Fahrerpaarung" für die nächste Saison. Hülkenberg lobt er nicht nur für seine starken Qualifyings: "Nico hat sich ohne viel Lärm eingefügt und sich als wertvolles Mitglied des Teams erwiesen. Er hat bald 200 Starts in der Formel 1, und wir sind sehr froh, dass wir von dieser Erfahrung hinter dem Steuer profitieren können."

Hülkenberg selbst zeigte sich ebenfalls erfreut über die weitere Zusammenarbeit: "Ich genieße es, Teil des Teams zu sein. Wir treten in einem sehr engen Mittelfeld an, und ich freue mich, die gemeinsame Reise fortzusetzen."

Mehr Details zur Vertragsverlängerung Hülkenbergs könnt ihr in unserer Meldung erfahren. 

Horner wischt Gerüchte beiseite - Perez bleibt auch 2024 bei Red Bull

Sergio Perez wird für seine Leistungen im Red Bull immer wieder scharf kritisiert. Nach einem guten Saisonstart, bei dem der Mexikaner zwei von vier Rennen gewinnen konnte, brachen seine Leistungen ein. Vor allem im Qualifying brachte sich Perez im überlegenen Red Bull immer wieder in schwache Positionen für das Rennen. Während sein Teamkollege Verstappen mit großer Regelmäßigkeit von der Pole Position ins Rennen ging, verpasste Perez fünf Mal in Folge Q3 und schied mit Positionen sehr weit hinten in der Startaufstellung früh aus den Qualifikationen aus. Im Rennen konnte Perez durch sein starkes Auto immer wieder nach vorne fahren, sein Rückstand auf Verstappen in der Fahrerwertung beträgt allerdings schon jetzt 125 (!) Punkte. 

So kamen immer wieder Fragen zur Zukunft des Mexikaners bei Red Bull auf. Christian Horner hat Spekulationen um einen Abgang jedoch nun erneut einen Riegel vorgeschoben. "Wir haben einen Vertrag, wir sind glückich mit Checo und er wird nächstes Jahr unser Fahrer sein", äußerte der Team-Chef des Rennstalls. 

Über die Zukunft von Sergio Perez bei Red Bull gab es viele Spekulationen
Über die Zukunft von Sergio Perez bei Red Bull gab es viele SpekulationenAFP

Ruhige Silly Season in diesem Sommer

Die Sommerpause ist normalerweise die Phase der sogenannnten Silly Season. Der Blick richtet sich schon einmal auf die anstehende nächste Saison und die Fahrerpaarungen im Feld. Spekulationen um die Zukunft der Fahrer nehmen Fahrt auf. Im vergangenen Jahr kam in dieser Phase viel Bewegung in das Fahrerfeld, als Sebastian Vettel sein Karriereende verkündete. In diesem Jahr ist es bisher jedoch erstaunlich ruhig. Es gab die üblichen Gerüchte um Lewis Hamilton, der seinen Vertrag weiterhin noch nicht offiziell verlängert hat. Carlos Sainz wurde mit Audi in Verbindung gebracht, die ab 2026 in die Motorsporteliteklasse einsteigen. Viel mehr Bewegung ist bisher jedoch nicht in den Fahrermarkt hineingekommen. 

Die Fahrer waren in der Sommerpause vielmehr damit beschäftigt mal ein wenig Urlaub zu machen und die freie Zeit während des Shutdowns, in der nicht an den Boliden gearbeitet werden darf, zu genießen. 

Die Eindrücke aus den Trainings

Bei seinem Heim-Grand Prix wurde Max Verstappen in den drei Trainingseinheiten seinem Favoritenstatus gerecht und hat seine Ambitionen auf den neunten Sieg in Folge unterstrichen. Verstappen setzte im ersten und dritten Training die Bestzeit. Im zweiten Übungsdurchgang hatte Lando Norris sich die Bestzeit geschnappt, Verstappen landete knapp hinter dem McLaren-Piloten. 

Sergio Perez im zweiten Red Bull konnte nicht mit dem Niederländer mithalten, sein Rückstand betrug zumeist eine knappe halbe Sekunde auf den zweifachen Weltmeister. Ansonsten war das Feld bunt durchmischt, Alexander Albon machte im Williams auf sich aufmerksam, er setzte sehr gute Zeiten und landete am Freitag auf den Plätzen drei und fünf. 

Alex Albon überzeugte in den Trainingseinheiten mit einer guten Pace
Alex Albon überzeugte in den Trainingseinheiten mit einer guten PaceAFP

Beide Trainingseinheiten waren durch Rote Flaggen unterbrochen, am Nachmittag waren die Australier Oscar Piastri und Daniel Ricciardo in kurzer Folge und nah beisammen in die Bande gerutscht. Ricciardo klagte anschließend über Schmerzen am Handgelenk und wurde in einem nahegelegenen Krankenhaus eingehend untersucht. Wie sich später herausstellte, erlitt Ricciardo bei seinem Crash einen Bruch des Mittelhandknochens an der linken Hand. Ricciardo musste deshalb durch Red-Bull-Junior Liam Lawson ersetzt werden.

Nico Hülkenberg im Haas erlebte nach seiner Vertragsverlängerung beim amerikanischen Team ein durchwachsenes erstes Training. Er erlebte früh einen Ausritt ins Kiesbett und setzte danach keine konkurrenzfähige Zeit mehr. Im zweiten Training zeigte sich dann erneut, dass der Haas zu den schwächsten Boliden im Feld gehört. Hülkenberg setzte die drittlangsamste Zeit auf eine Runde. Im dritten Training reichte es dann immerhin für die 15. Zeit, vorne dominierte Verstappen vor George Russell und Sergio Perez.

In der Nacht auf Samstag hatte in Zandvoort starker Regen eingesetzt, der bis mittags anhielt. Auf der nun sehr rutschigen Strecke gab es zahlreiche Dreher, erneut zwei Rote Flaggen, eine davon löste Lawson aus. Und auch Verstappen verlor zweimal die Kontrolle über seinen Red Bull, konnte das Auto aber kurz vor einem Bandenkontakt noch abfangen.

Qualifying: Verstappen fährt auf die Pole, Norris Zweiter

Max Verstappen hat sich die Pole Position für seinen Heim-Grand-Prix gesichert. Der Weltmeister im Red Bull drehte am Samstag im Q3 die  mit Abstand schnellste Runde und verwies Lando Norris im McLaren und George Russell auf die Plätze zwei und drei. In einer chaotischen Zeitenjagd gab es zwei Unterbrechungen durch Rote Flaggen.

"Der Druck ist ja immer da", sagte Verstappen anschließend, "wir kommen hierher, die Fans erwarten die Pole Position. Aber in so einem Qualifying ist das nie selbstverständlich."  Verstappens Teamkollege Sergio Perez zeigte als Siebter eine weitere enttäuschende Leistung. 

Charles Leclerc schmiss seinen Boliden in Kurve neun weg, er konnte in Q3 so keine schneller Zeit setzen und geht nur von Platz neun ins Rennen. Williams-Pilot Alex Albon überraschte als Vierter. Zuvor hatte sein Teamkollege Logan Sargeant die andere rote Flagge ausgelöst.

Das vom Regen beeinflusste Qualifying lief unter anderem auch für Rekordweltmeister Lewis Hamilton äußerst enttäuschend, der Mercedes-Pilot landete nur auf Platz 13. Nico Hülkenberg, der seinen Vertrag am Donnerstag für 2024 erneuert hatte, schaffte es im schwachen Haas immerhin ins Q2, startet aber nur von Rang 15. Sein Teamkollege Kevin Magnussen schied bereits im Q1 aus und geht von Rang 18 ins Rennen.

Community-Tippspiel: 

Um das Ganze etwas interaktiver zu gestalten, möchten wir euch einladen mitzutippen. Verstärkt gerne unsere Tippgruppe und tretet gegen uns an. Hier geht´s zum Community-Tippspiel mit den beiden Formel 1-Redakteuren Michel und Roman. Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas.

Tipps unserer beiden Redakteure: 

Michel: 1.Verstappen 2. Perez 3. Hamilton 4. Norris 5. Russell

Roman: 1.Verstappen 2. Leclerc 3. Perez 4. Hamilton 5. Norris