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Formel 1 GP Bahrain: Der Bahrain International Circuit in der Streckenanalyse

Roman Bartz
Der Bahrain International Circuit im Porträt – Die Strecke bietet mit ihrer Beleuchtung eine einzigartige Atmosphäre.
Der Bahrain International Circuit im Porträt – Die Strecke bietet mit ihrer Beleuchtung eine einzigartige Atmosphäre.Profimedia
Die Formel 1 sorgt jedes Jahr für Aufregung und Faszination bei Rennsportfans auf der ganzen Welt. Der Formel-1-Kalender 2024 enthält eine neue Rekordzahl an Rennen – mit 24 Stopps weltweit. Eröffnet wird die Saison mit dem Großen Preis von Bahrain am 2. März und findet mit dem Saisonfinale in Abu Dhabi am 8. Dezember ihren Höhepunkt. Der Kalender umfasst dabei insgesamt 21 Länder auf fünf Kontinenten, darunter klassische Strecken wie Silverstone und Suzuka, aber auch neuere Strecken wie Jeddah und Las Vegas – eine Auswahl, die Fahrern und Fans im Laufe der Saison viel Abwechslung bietet. Zum Auftakt der Formel-1-Saison 2024, macht der Formel-1-Tross Halt im Königreich Bahrain. Wir haben uns die Strecke – den Bahrain International Circuit – für Euch genauer angesehen.

Sand, sehr viel Sand, mit Strand und Perlen im Meer, und zwischen den Dünen kommen Formel-1-Boliden daher. Das kann nur bedeuten, der Große Preis von Bahrain steht an. Gefahren wird auf dem Bahrain International Circuit. Das kleine Königreich Bahrain, eingebettet in einer Bucht zwischen Katar und Saudi-Arabien am Persischen Golf gelegen, frohlockt mit der Ausrichtung des ersten Grand Prix der Formel-1-Saison 2024. Der Rennkurs befindet sich in As-Sachir, etwa 27 Kilometer abseits der glitzernden Metropole Manama. Dieses Porträt widmet sich dem Bahrain International Circuit, auch bekannt als BIC, und den einzigartigen Merkmalen dieser faszinierenden Rennstrecke im Nahen Osten. Auch was es braucht, um auf dieser Strecke schnell zu sein, wird nicht zu kurz kommen. 

Überblick auf den Bahrain International Circuit inmitten der Sakhir-Wüste.
Überblick auf den Bahrain International Circuit inmitten der Sakhir-Wüste.Profimedia

Entstehung und Geschichte

Der Bahrain International Circuit wurde von dem deutschen Bauingenieur und Rennstreckenspezialisten Hermann Tilke geplant und entworfen, der auch kulturelle Einflüsse Bahrains berücksichtigte. Der Bau der Strecke begann im Dezember 2002 und dauerte insgesamt 18 Monate. Die Kosten beliefen sich auf etwa 150 Millionen Euro. Ursprünglich war geplant, dass die Strecke in zwei Jahren fertiggestellt sein sollte, aber auf Wunsch von Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wurde der Zeitplan kurzerhand um sechs Monate vorgezogen, um den ersten Grand Prix von Bahrain noch im Jahr 2004 zu ermöglichen. Und was der damalige F1-Alleinherrscher Ecclestone seiner Zeit verlangte, geschah auch. So wurde der Circuit im Jahr 2004 eröffnet und war die erste Formel-1-Rennstrecke im Nahen Osten. Die Idee hinter dem Bau dieser Strecke war es, Bahrain als führenden Standort für Motorsport in der Region zu etablieren. Motorsportfan und Kronprinz von Bahrain, Scheich Salman bin Hamad bin Isa Al Chalifa, hatte maßgeblichen Anteil an der Errichtung des Kurses. Seit der Eröffnung hat der Bahrain International Circuit zahlreiche hochkarätige Rennen ausgetragen und sich inzwischen als fester Bestandteil im Formel-1-Rennkalender etabliert. Seit 2014 wird der Bahrain GP in der Dämmerung gestartet und unter Flutlicht beendet, was ein charakteristisches Merkmal des Rennens ist.

Seit 2014 wird der Bahrain GP in der Dämmerung gestartet und unter Flutlicht beendet.
Seit 2014 wird der Bahrain GP in der Dämmerung gestartet und unter Flutlicht beendet.Profimedia

Streckenlayout des Bahrain International Circuit

Die Strecke des Bahrain International Circuit erstreckt sich über eine Länge von 5,412 Kilometer und verfügt über insgesamt 15 Kurven. Das Layout der Strecke ist anspruchsvoll und bietet den Fahrern eine Vielzahl von Herausforderungen, darunter schnelle Geraden, enge Kurven und technisch anspruchsvolle Passagen. Die Strecke ist vor allem auch für ihre lange Hauptgerade bekannt, auf der die Fahrer ihre Boliden auf beeindruckende Geschwindigkeiten beschleunigen können. Die hohe Geschwindigkeit, die anspruchsvolle Streckenführung und die extremen Bedingungen machen den Bahrain Grand Prix zu einer der anspruchsvollsten Rennen der Saison. Die Streckenführung wurde im Jahr 2010 etwas verändert, um das Überholen zu erleichtern und das Rennerlebnis insgesamt zu verbessern. Die Änderungen konzentrierten sich hauptsächlich auf den Bereich der ersten Kurven sowie auf die Zufahrtswege zu den Geraden, um mehr Möglichkeiten für Überholmanöver zu schaffen und die Sicherheit zu erhöhen.

Streckenlayout: Bahrain International Circuit
Streckenlayout: Bahrain International CircuitRoman Bartz / Flashscore

Eine Runde auf dem Bahrain International Circuit

Die Start- und Zielgerade des Bahrain International Circuit erstreckt sich über eine Länge von knapp über einem Kilometer. Diese beeindruckende Gerade bietet den Fahrern die Möglichkeit, ihre Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, bevor sie in die anspruchsvollen Kurven eintauchen. Genau dort stürzen wir uns ohne Umschweife in eine stürmische Runde auf dem Bahrain International Circuit.

Nach der langen Start- und Zielgerade bremst man von über 300 km/h hart und schaltet bis in den ersten Gang hinunter, da die Hauptgerade in einer scharfen 90-Grad-Rechtskurve mündet, außen anfahren und den inneren Curb mitnehmen. Kurve 2 - Ein Linksknick, in dem die breite Strecke und die flachen Randsteine erlauben, die Beschleunigung ununterbrochen fortzusetzen. Kurve 3 ist eher nur ein leichter Knick nach rechts, kurzes Lupfen und wieder Vollgas.

Nach einer kurzen Gerade mündet man in einer weiteren scharfen Rechtskurve, aber die Strecke öffnet sich, am Scheitelpunkt früh herausbeschleunigen und am Ausgang den linken Randstein mitnehmen, direkt weiter den kleinen Linksknick (Kurve 5) entlang. 

Die 1090 Meter lange Start- und Zielgerade des Bahrain International Circuit.
Die 1090 Meter lange Start- und Zielgerade des Bahrain International Circuit.Profimedia

Kurve 6 (BIC-Kurve) ist der erste Abschnitt einer schnellen Rechts-Links-Kurve. Rein bremsen, die Kurve innen anfahren, damit der Ausgang für Kurve 7 passt, denn vor dem zweiten Abschnitt muss wieder Gas gegeben werden.

Kurve 8 ist eine enge Rechtskehre, die eine gute Gelegenheit zum Überholen bietet und weit außen angefahren werden muss, um den idealen Winkel zum Einlenken zu bekommen. Weiter geht es in Kurve 9 – Eine Linkskurve, in der man dazu gezwungen wird, in der Mitte der Kurve zu bremsen, um auf das zu warten, was noch kommt. Nämlich mit Kurve 10, eine der anspruchsvollsten Punkte der Strecke ist die enge, bergab führende Linkskurve. Eine der schwierigsten Kurven im F1-Kalender. In dieser 90-Grad-Linkskurve wird hart gebremst, ein Überholmanöver für die Mutigsten ist drin, aber es ist auch sehr einfach, alles falsch zu machen. Unvergesslich, als sich im Jahr 2014 die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg ein packendes Duell lieferten – so lässt sich die ganze Breite der Strecke nutzen.

Hat man die Kurve überstanden, heißt es früh das Gaspedal durchdrücken und mit Vollgas im achten Gang die Gegengerade hinunter und dann in der Linkskurve von Kurve 11 kurz lupfen, rund hineinfahren und beschleunigen, sobald sie sich öffnet. Es folgt Kurve 12 – eine ziemlich weite und flach zu fahrende unauffällige Rechtskurve, die mit Vollgas durchfahren werden muss. Kurve 13 ist eine weitere Kurve, in der man beim Bremsvorgang die Linie leicht ändern muss, um den Scheitelpunkt dieser Rechtskurve zu erwischen. Es folgt die letzte Gerade der Runde, aber die Bremsen müssen noch einmal hart rangenommen werden, um diese sauber außen auszufahrende Rechtskurve zu bewältigen.

Für die letzte Kurve 15 ist die Ausfahrt von Kurve 14 äußerst wichtig, also einfach den relativ flachen äußeren Randstein komplett mitnehmen, um sich die beste Ausfahrt zu sichern – aber Achtung: auf die Streckenbegrenzungen achten; ist man darüber, wird die Runde als ungültig erklärt. Damit geht es rauf auf die Start- und Zielgerade und über die Linie. Geschafft! 

Lewis Hamilton hält den Streckenrekord in Bahrain 

Lewis Hamilton brannte im Mercedes beim Qualifying zum Großen Preis von Bahrain 2020 mit 1:27,264 min. den bis heute bestehenden Streckenrekord in den Asphalt und holte sich damit die Pole-Position. Ein typisches Formel-1-Rennen auf dem Bahrain International Circuit umfasst eine Gesamtdistanz von 308,238 Kilometern, was 57 Runden auf der 5,412 Kilometer langen Strecke entspricht.

Besonderheiten beim Großen Preis von Bahrain

Der Bahrain International Circuit wird von 495 Flutlichtern beleuchtet. Die Helligkeit der Beleuchtung auf der Strecke hat einen signifikanten Einfluss auf die Rennen, insbesondere bei dem Nachtrennen. Die 495 Flutlichter sorgen für eine helle und gleichmäßige Ausleuchtung, was den Fahrern auch bei Dunkelheit eine gute Sichtweite ermöglicht. Auch die Fans an der Strecke können jedes Detail des Rennens verfolgen. Zudem schaffen die hellen Lichtverhältnisse eine spektakuläre Atmosphäre und tragen somit maßgeblich zur Faszination des Formel-1-Nachtrennens auf dem Bahrain International Circuit bei.

Der Bahrain International Circuit wird von 495 Flutlichtern beleuchtet.
Der Bahrain International Circuit wird von 495 Flutlichtern beleuchtet.Profimedia

Eine der bemerkenswertesten Besonderheiten des Rennkurses ist seine Lage in der Wüste von Sakhir. Die umliegende Landschaft aus Sanddünen und trockenen Ebenen verleiht der Strecke ein einzigartiges Ambiente und stellt Fahrer und Teams vor besondere Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die aerodynamische Performance und die Reifenstrategie.