Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Ocon bejubelt Platz 3 wie Sieg – Verstappen dominant

SID
Esteban Ocon (r.) feiert seinen dritten Platz neben dem Sieger von Monaco: Max Verstappen.
Esteban Ocon (r.) feiert seinen dritten Platz neben dem Sieger von Monaco: Max Verstappen.AFP
MAX VERSTAPPEN: Jetzt hat er also auch Sebastian Vettel hinter sich gelassen - Max Verstappen nahm das ziemlich entspannt zur Kenntnis. "Wenn man eine Weile ein gutes Auto hat, dann kann man diese Rekorde brechen", sagte der Weltmeister, und es war ja wirklich nur eine Frage der Zeit. 39 Siege hat er nun für Red Bull geholt, niemand war in diesem Team so erfolgreich. Natürlich hat Vettel dem Niederländer noch etwas Gewichtiges voraus, mit vier WM-Titeln gehört der Deutsche zu den größten fünf Formel-1-Piloten. Aber glaubt jemand ernsthaft, dass Verstappen diese Marke nicht ebenfalls reißt? In dieser Saison wird er seinen dritten Titel holen, alles andere ist im Moment undenkbar. Und danach hat er noch fünf Jahre Vertrag bei Red Bull. So ein bisschen Ehrfurcht hat Verstappen übrigens schon vor dem Erreichten. "Ich hätte nie gedacht, dass ich je in diese Position komme", sagte er, "ich wollte ja eigentlich nur Formel-1-Fahrer werden."

FERNANDO ALONSO: Eigentlich, sagt Fernando Alonso, gäbe es Grund zur Hoffnung. "2010 hatte ich nicht das beste Auto und bin als Spitzenreiter zum Saisonfinale gekommen. 2012 hatte ich nicht das beste Auto und war bis zum Schluss im Titelkampf." Normalerweise würde er auch in diesem Jahr an die WM denken, aber irgendwie sei doch alles anders: "Max und Red Bull sind so dominant, wir sind in jedem einzelnen Rennen eine Stufe zurück." Alonso und Aston Martin sind entschlossen, den unverhofften Erfolg in diesem Jahr als solchen wahrzunehmen, auch wenn es nicht für den Titelkampf reicht. Der Status als zweite Kraft vor Mercedes und Ferrari ist ja durchaus bemerkenswert. Ein großes Ziel bleibe diese Saison aber noch: "Ich war ein paar Mal Dritter in diesem Jahr, heute Zweiter. Jetzt fehlt noch eine Stufe." Das der zweifache Weltmeister das Zeug für ganz oben hat, könnt ihr in unserem Portrait über Fernando Alonso lesen.

SERGIO PEREZ: Das ging schnell bergab für den Mexikaner. Vor gut drei Wochen sah er noch aus wie ein ernsthafter Titelkandidat, lag im WM-Klassement fast gleichauf mit Verstappen. Dann verlor er gegen den Niederländer in Miami, obwohl er in der Startaufstellung acht Plätze Vorsprung hatte. Und in Monaco wurde er nun vom Weltmeister überrundet. Wegen eines Anfängerfehlers zu Beginn des Qualifyings war Perez von ganz hinten gestartet, und nun wird er angezählt. "Ich hoffe, dass es mit den Fehlern für den Rest der Saison genug ist", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Die Euphorie ist vielleicht zu groß geworden bei ihm. Dass er mit so einem Auto im Qualifying rausrutscht, ist unnötig."

Sergio Perez vor den Balkontribünen auf der Strecke von Monaco.
Sergio Perez vor den Balkontribünen auf der Strecke von Monaco.AFP

ESTEBAN OCON: Dieser Versprecher erzählte viel über die Stimmung bei Alpine. "Dieser Sieg", sagte Esteban Ocon, und runzelte die Stirn, denn es war ja gar keiner. "Dieses Podium ist für das ganze Team wichtig", berichtigte er grinsend. Ein Erfolg, der für das Renault-Werksteam so nur in Monaco möglich ist. Dank einer starken Quali-Leistung von Ocon und einer Strafe gegen Charles Leclerc im Ferrari startete er von Rang drei - und auf dem Stadtkurs reicht das manchmal eben, um auf diesem Platz auch ins Ziel zu kommen. Ein neues Spitzenteam ist damit erstmal nicht geboren, schon in Barcelona am kommenden Wochenende dürfte sich Alpine wieder im Mittelfeld einsortieren. Aber es war ein schöner Erfolg für Ocon und für sein Land: Der letzte Franzose auf einem Monaco-Podest war Olivier Panis im Jahr 1996. Der hatte sogar wirklich gewonnen - damals hatte es aber auch ein bisschen mehr geregnet.

SPRÜCHE DES WOCHENENDES: "Wer immer den Kran gesteuert hat, hat vermutlich früher beim Cirque du Soleil gearbeitet." (Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über die Bergung von Lewis Hamiltons W14 im Training. Der neugestaltete Unterboden war dabei für alle Welt - und für die Konkurrenz - sichtbar, die Fotografen knipsten eifrig.)

"Wir mussten gar nicht genau hinschauen, es gibt ja genügend Fotos." (Ferrari-Teamchef Fred Vasseur über dieselbe Szene. Die Scuderia kann nun in Ruhe auswerten.)