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Mit dem Bogen, im Wasser oder auf der Matte: Wer holt die erste Medaille?

SID
Maximilian Ulbrich.
Maximilian Ulbrich.Profimedia
Wenn das Feuer brennt und die Eröffnungsfeier auf der Seine in die Olympia-Geschichte eingegangen ist, stehen die ersten Entscheidungen auf dem Programm. Und damit rückt die Frage in den Mittelpunkt: Wer holt die erste deutsche Medaille in Paris? Schon am Samstag gibt es einige Kandidatinnen und Kandidaten. Der SID gibt einen Überblick:

ANNA JANßEN UND MAXIMILIAN ULBRICH (Schießen, Mixed, Luftgewehr Team, 09.00 Uhr/Qualifikation, 10.30 Uhr/Duell um Platz 3 und Finale):

Anna Janßen ist eine der großen Hoffnungsträgerinnen des Deutschen Schützenbundes (DSB) - und sie kann schon am Samstag zeigen, warum. Im Centre de Tir in Chateauroux wird im Mixed-Wettbewerb mit dem Luftgewehr um die ersten Medaillen der Sommerspiele von Paris geschossen. Janßen ist Weltranglistenerste, bei der EM in Ungarn glänzte sie mit Dreifach-Gold - unter anderem im Mixed an der Seite von Maximilian Ulbrich. Das Duo hat seine internationale Wettbewerbsfähigkeit auch bei den Weltcups unter Beweis gestellt.

LENA HENTSCHEL/JETTE MÜLLER (Wasserspringen, 3-m-Brett Synchron, 11.00 Uhr Finale):

 Vor drei Jahren gab es in dieser Disziplin Bronze, damals die erste deutsche Medaille in Tokio. Lena Hentschel ist wieder am Start, diesmal aber nicht mit der langjährigen Erfolgsgarantin Tina Punzel, sondern mit Jette Müller. In der Zeit nach Punzel und dem ebenfalls zurückgetretenen Rekordeuropameister Patrick Hausding hat das deutsche Wassersprungteam wohl nur in den Synchronfinals - allerdings eher geringe - Chancen aufs Podest.

KATHARINA MENZ (Judo, 48 kg/Finale Samstag 17.38 Uhr, Kämpfe um Bronze 17.18 und 17.28 Uhr):

In der jüngeren olympischen Vergangenheit sorgten im Judo die mittelschweren bis schweren Gewichtsklassen für die deutschen Erfolge. Diesmal könnte ausgerechnet die leichteste DJB-Kämpferin dies ändern: Die 33-Jährige aus dem schwäbischen Backnang gehört seit Jahren zu den Topkämpferinnen im Superleichtgewicht, war 2022 Vizeweltmeisterin. Allerdings ist in Paris die Konkurrenz um die dreimalige Weltmeisterin Natsumi Tsunoda (Japan) und die dreimalige Europameisterin Shirine Boukli (Frankreich) stark.

LUKAS MÄRTENS (Schwimmen, 400 m Freistil, 20.42 Uhr Finale):

Drei Medaillen hat der Magdeburger bei den letzten Weltmeisterschaften auf seiner Lieblingsstrecke gewonnen. Seit er im April bei der DM am Fabelweltrekord von Paul Biedermann gekratzt hat, ist der 22-Jährige im ersten Schwimmfinale in der Rugbyarena Paris La Defense sogar Goldfavorit. Seit zwölf Jahren ist niemand mehr so schnell geschwommen, zu Biedermanns Bestmarke im Hightech-Anzug von 2009 fehlten nur 26 Hundertstelsekunden. Schärfste Konkurrenten sind die Australier Samuel Short und Elijah Winnington.

MATYAS SZABO (Säbelfechten, 21.05 Uhr Duell um Bronze, 21.55 Uhr Finale)

Matyas Szabo weiß, wie sich Siege in Frankreich anfühlen. Beim Grand Prix in Orleans im Dezember triumphierte die deutsche Säbel-Hoffnung - und untermauerte damit ihre Ambitionen auf eine Medaille bei den Sommerspielen. Das olympische Turnier sei "offen wie noch nie", jeder Fechter aus den Top 16 könne gewinnen, sagte der Weltranglistenneunte der Rheinischen Post. Also auch er selbst? "Klar", betonte der 32-Jährige vor seiner dritten Olympia-Teilnahme. Aus seiner Sicht sei auch Dominator Aron Szilagyi (Ungarn), der dreimal in Folge Gold gewann, schlagbar.

Und wenn es Samstag noch nicht klappt? Dann gehen für das Team D am Sonntag einige Top-Kandidaten ins Rennen: Die Bogenschützinnen starten im Team als Weltmeisterinnen, ebenso Schwimmerin Angelina Köhler über 100 m Schmetterling. Ricarda Funk weiß aus Tokio, wie man im Kanu-Slalom Gold gewinnt.