Magische 20-Meter-Marke: Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye gewinnt Goldmedaille
"Mir fehlen die Worte, es ist unglaublich", sagte Ogunleye im ZDF und ergänzte angesprochen auf den entscheidenden letzten Versuch: "Ich habe eine unfassbare Ruhe in diesem Moment verspürt, die nicht von dieser Erde ist."
Silber ging in einem hoch spannenden Wettkampf an Maddison-Lee Wesche aus Neuseeland mit 19,86 m, Bronze holte Jiayuan Song (19,32/China). Alina Kenzel wurde Neunte (18,29/Stuttgart).
Rassismus und Verletzungen getrotzt
Als kleines Mädchen tanzte Ogunleye Ballett, sie turnte auch - wurde dafür aber bald zu groß. Als sie 13 Jahre alt war, begann sie mit der Leichtathletik. Schwere Knieverletzungen warfen "Yemi" aber immer wieder zurück. Nach zwei Kreuzbandrissen innerhalb kürzester Zeit, Meniskus- und Knorpelschäden im rechten Knie stand die Sport-Karriere schon auf der Kippe, bevor sie begonnen hatte.
Doch Ogunleye, deren Vater aus Nigeria stammt, kämpfte sich zurück. Auch unschöne Rassismus-Erfahrungen hielten sie nicht auf, ihr tiefer Glaube half Ogunleye durch die schwere Zeit. "Gottes Liebe hat mich verändert", sagte sie einmal dem SWR: "Er ist eine wichtige Stütze in meinem Leben. Egal, was passiert, Gott hat mein Leben in der Hand. Das nimmt mir komplett den Druck. Ich empfinde eine unbändige Freude, meinen Sport ausüben zu dürfen." Und nun konnte Ogunleye sogar über Olympia-Gold jubeln.