Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement
Advertisement

Taktikspielchen? Handballer vor kniffliger Olympia-Generalprobe gegen Japan

SID
Bundestrainer Alfred Gislason (M.) gibt Anweisungen.
Bundestrainer Alfred Gislason (M.) gibt Anweisungen.Profimedia
Deutschlands Handballer möchten sich bei ihrem letzten Olympia-Test gegen Japan den Feinschliff für die Sommerspiele holen. Das Duell ist aus zweierlei Gründen speziell.

Ein Pokerface aufsetzen oder alle Karten aufdecken? Auf Alfred Gislason und Deutschlands Handballer wartet eine ganz besonders knifflige Olympia-Generalprobe gegen Japan. "Vielleicht wollen beiden Mannschaften etwas verstecken - wir weniger, die Japaner etwas mehr", vermutete Bundestrainer Gislason vor dem Duell in Stuttgart.

Das Aufeinandertreffen am Sonntag (17:30 Uhr/Sport1) ist speziell, schließlich treffen beide Nationen nur acht Tage später auch in Paris aufeinander. Als der Deutsche Handballbund (DHB) das Länderspiel ausgemacht hatte, war die Gruppenkonstellation des olympischen Turniers noch nicht bekannt.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Japan

"So muss es weitergehen"

"Es ist natürlich ein wenig unglücklich, dass wir bei Olympia bereits im zweiten Spiel auf Japan treffen", sagte Gislason, der die Situation aber locker nimmt. Schließlich sei es im Juli, wenn sich der Handball oft in der wohlverdienten Sommerpause befindet, "unglaublich schwer, überhaupt Spiele zu bekommen": "Wir wollten keinen Rückzieher machen."

So oder so: Mit ihrer unorthodoxen Spielart dürften die Asiaten für Gislasons Team in jedem Fall ein guter Gradmesser auf dem Weg zu Olympia werden. Nach dem 33:29-Erfolg gegen Ungarn sind die deutschen Spieler allerdings zuversichtlich, mit dem dritten Sieg im dritten Vorbereitungsspiel weiteres Selbstvertrauen für die Medaillenmission in Paris zu tanken.

"So muss es weitergehen", forderte Shootingstar Julian Köster nach dem Erfolg gegen die Ungarn, gegen die Deutschland lange hoch konzentriert agiert hatte. Eine Schwächephase nach der Pause machte das Spiel nur zwischenzeitlich wieder spannend. Gislason wertete die kleine Delle im Spiel seines Teams kurzerhand als gelungenen Stresstest: "Als die Ungarn sehr nah dran waren, konnten wir wieder wegziehen. Damit bin ich sehr zufrieden."

Die DHB-Männer waren bemüht, den Erfolg gegen den EM-Fünften wie schon in der Vorwoche das 35:30 gegen Europameister und Olympiasieger Frankreich nicht überzubewerten. "Es ist bis hierhin für uns sehr gut gelaufen, aber davon können wir uns nicht viel kaufen im Auftaktspiel gegen Schweden. Da wird es gelten", sagte Spielmacher Juri Knorr mit Blick auf den Auftakt gegen den EM-Dritten am kommenden Samstag (19 Uhr/ARD und Eurosport).

Dichtes Programm

38 Stunden später, am darauffolgenden Montag um 9 Uhr, wartet bereits das Duell mit Japan. Die ungewöhnliche Uhrzeit wird Gislason bei der Generalprobe selbstredend nicht simulieren können, Gedanken hat sich der Trainerfuchs aber natürlich bereits gemacht. "Wir müssen die Mannschaft dann ganz sicher um 4 Uhr nachts wecken und irgendetwas unternehmen, dass sie direkt loslegen kann", sagte der 64-Jährige.

Die deutschen Handballerinnen bekommen es im letzten Härtetest am Sonntag (15 Uhr/Sport1) ebenfalls mit einem Olympia-Teilnehmer zu tun, allerdings spielt Brasilien in der Parallelgruppe. Ein Olympia-Duell ist somit frühestens im Viertelfinale möglich. Und ohnehin muss das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch zunächst zur eigenen Stärke finden. Das 30:29 gegen Ungarn am Samstag diente dabei als Mutmacher - aufgrund der engen Schlussphase auch in mentaler Sicht.

Nun gelte es, weiteren Schwung vor der Olympia-Rückkehr aufzunehmen. "Wir müssen versuchen, hier alle Spielerinnen auf ein Level zu bringen, das für Olympische Spiele taugt. Das wird der Job sein", sagte Gaugisch.