Showdown gegen Österreich: DHB-Team spielt um Olympia und Gislason-Zukunft
Es geht um Olympia und um seinen Job - doch über sein Innenleben mochte Alfred Gislason vor dem Alles-Oder-Nichts-Duell gegen Österreich nichts preisgeben. "Mein Bauchgefühl geht dich nichts an", sagte der Bundestrainer von Deutschlands Handballern, bevor er sich am Samstagabend in die Spielvorbereitung stürzte.
Beim Deutschen Handballbund ist vor dem Schicksalsspiel am Sonntag (14:10 Uhr/ARD und Dyn) ordentlich Druck auf dem Kessel. Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag des Olympia-Qualifikationsturniers in Hannover ist klar: Ein Sieg oder ein Remis gegen die Alpen-Handballer sichern das Ticket für die Sommerspiele in Paris. Verliert Deutschland, reisen die Österreicher zusammen mit den vorzeitig qualifizierten Kroaten nach Frankreich.
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Unentschieden bei der Heim-EM
"Wir wissen, dass wir besser spielen müssen", mahnte Gislason, "kontinuierlich. Über 60 Minuten." Die 30:33-Niederlage am Samstagnachmittag gegen Kroatien wurmte den Coach. Die erste Halbzeit, so Gislason, dessen bis 2027 ausgehandelter Vertrag nur bei erfolgreicher Olympia-Qualifikation gilt, sei "sehr schlecht gewesen". Mut macht ihm hingegen der zweite Durchgang, als sich das DHB-Team in der Schlussphase angeführt vom erneut starken Renars Uscins (acht Tore) zwischenzeitlich noch bis auf zwei Treffer herankämpfte.
Das deutsche Team weiß, was die Stunde geschlagen hat. "Es ist ein Endspiel, für beide Mannschaften", sagte DHB-Spielmacher Juri Knorr - und strahlte dabei Zuversicht aus: "Der Sieger ist durch. Das ist eine schöne Situation. Wir haben alles in der eigenen Hand." Und auch Jannik Kohlbacher sprach von einer "Riesenchance. Wer da morgen nicht zu 100 Prozent motiviert ist, der hat seinen Job verfehlt."
Das deutsche Team ist vor den Österreichern um den früheren Bundesliga-Torschützenkönig Robert Weber und den Kieler Torjäger Nikola Bilyk gewarnt. Mindestens im Hinterkopf dürften Torhüter Andreas Wolff und seine Mitspieler die Geschehnisse im Januar haben. Bei der Heim-EM, vor knapp zwei Monaten, reichte es im Hauptrundenspiel gegen die Österreicher nur zu einem Unentschieden (22:22). Elf Minuten vor dem Ende lag der Nachbar seinerzeit sogar mit fünf Toren vorn, ehe Deutschland noch ausglich. "Jeder wird brennen", versprach Torhüter Andreas Wolff.