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Olympia 2024: Starke Handballer holen Gruppensieg - Gastgeber wartet im Viertelfinale

SID
Aktualisiert
Olympia 2024: Kai Häfner war bester Werfer der Slowenen
Olympia 2024: Kai Häfner war bester Werfer der SlowenenProfimedia
Beflügelt ins Viertelfinale: Deutschlands Handballer sind in Paris zum Gruppensieg gestürmt und haben reichlich Schwung für den Kampf um die Olympia-Medaillen aufgenommen. Der äußerst souveräne 36:29 (23:14)-Erfolg zum Vorrundenabschluss gegen Slowenien bedeutete den vierten Sieg im fünften Spiel, das deutsche Team ist bereit für den Viertelfinal-Kracher am Mittwoch in Lille gegen Europameister Frankreich.

Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason reist am Montag mit einem richtig guten Gefühl in die nordfranzösische Stadt, in der nun die K.o.-Runde ausgetragen wird. Beim Auftritt gegen die bislang so überzeugenden Slowenen, für die es genauso um Platz eins in Gruppe A ging, ließ das deutsche Team erneut seine Muskeln spielen. Anders als die DHB-Frauen, die sich als Gruppenvierte gerade so eben fürs Viertelfinale qualifizierten, zeigten die Männer eine ganz starke Vorrunde.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Slowenien

Die Art und Weise, wie Kapitän Johannes Golla und Co. vor der Halbzeit binnen zehn Minuten von 13:13 auf 23:14 enteilten, hinterlässt Eindruck. Hinten überzeugte die deutsche Mannschaft am Sonntag einmal mehr mit einer beweglichen und aufmerksamen Abwehr vor starken Torhütern, vorne bestachen die DHB-Cracks mit geradlinigem Tempospiel und seriösen Abschlüssen. Während Kai Häfner mit sieben Treffern zum besten deutschen Werfer avancierte, verteilte Gislason geschickt die Spielanteile und gönnte seinen Vielspielern Pausen, die im Turnierverlauf noch wertvoll werden könnten.

Frankreich wird deutscher Gegner

"Klar wird in der K.o.-Runde alles gelöscht", sagte Juri Knorr, aber die die Vorrunde und Platz eins zum Abschluss "geben uns Selbstvertrauen. Wir haben uns nicht durchgewürgt, sondern es gut gemacht. Wir können frohen Mutes sein, egal wer kommt."

Dass im Viertelfinale mit Tokio-Olympiasieger und Europameister Frankreich nun einer der großen Gold-Kandidaten wartet? Kein Problem. "Wir haben unser Ziel erreicht, dass wir in Lille sind, wir haben gute Spiele gezeigt, wir können mit einem guten Gefühl dahin reisen", sagte Kapitän Johannes Golla.

Die vorläufige Tabelle der Gruppe B
Die vorläufige Tabelle der Gruppe BFlashscore

"Wir wissen, dass wir noch besser spielen müssen. Aber die Mannschaft wächst mit jedem Spiel und mit mehr Erfahrung", sagte Bundestrainer Alfred Gislason, der die Franzosen bei deren Erfolg gegen Ungarn genau unter die Lupe nahm. Das Kracherduell gegen den Gastgeber am Mittwoch vor 27.000 Zuschauern im Fußballstadion von Lille werde "überragend. Gegen eine volle Halle. Das sind die Spiele, für die jeder trainiert."

Deutschland träumt nach starker Vorrunde von Medaille

Egal ob nun Tokio-Olympiasieger und Gastgeber Frankreich oder Ungarn: Deutschland kann mit breiter Brust am Mittwoch vor 27.000 Zuschauern im umgebauten Fußballstadion Stade Pierre-Mauroy auflaufen. Vier Siege in fünf Spielen, darunter die Erfolge gegen die Handball-Schwergewichte Schweden und Spanien, nähren die Medaillenträume. Nach dem Viertelfinal-Aus in Tokio 2021 scheint eine Wiederholung des Bronze-Coups von vor acht Jahren in Rio möglich. Mindestens.

"Aus meiner Erfahrung ist es extrem gefährlich, mit halber Kraft in irgendein Spiel zu gehen, weil man danach oft den Schalter nicht wieder umlegen kann", hatte Gislason vor der Partie angekündigt und Rechenspielen ob des möglichen Viertelfinalgegners eine klare Absage erteilt. Diese Marschroute beherzigten seine Spieler von Beginn an.

Zwar hielt Slowenien, das mit Siegen gegen Kroatien und Schweden aufhorchen lassen hatte, zunächst gut mit. Doch Deutschland schaltete nach 20 Minuten einen Gang hoch. Keeper Andreas Wolff, der im ersten Abschnitt zehn Bälle aus den Ecken kratzte, ließ bis zum Pausenpfiff nur noch ein Gegentor zu. Nach vorne ging nach Ballgewinnen ordentlich die Post ab. Im zweiten Durchgang verwaltete das deutsche Team dann die deutliche Führung.