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"Karten neu gemischt": DHB-Frauen beschwören Magie des Bettenwechsels

SID
Nationalspielerin Alina Grijseels.
Nationalspielerin Alina Grijseels.Profimedia
Fünf Spiele, vier Niederlagen - trotzdem Viertelfinale: Vor dem Umzug nach Lille drücken Deutschlands Handballerinnen beherzt den Resetknopf.

Viertelfinale im Fußballstadion? Vor 27.000 Zuschauern? Gegen Gastgeber und Weltmeister Frankreich? Die Gedanken an ihren bevorstehenden Karrierehöhepunkt ließen bei Deutschlands Handballerinnen den Frust über ihre bescheidene Olympia-Vorrunde schnell verfliegen, als sie am Sonntag das Olympische Dorf verließen.

"Jetzt dieses Viertelfinale spielen zu dürfen, ist schon ein Riesentraum. Es wird sicherlich eine geile Atmosphäre", sagte Xenia Smits, bevor sie und ihre Mitspielerinnen in den Bus nach Lille kletterten. "Hoffentlich", so die Rückraumspielerin, sei der Standortwechsel "etwas Gutes für uns. Da sind die Karten wieder ganz neu gemischt."

Angesichts der vier Niederlagen in fünf Spielen mit der 18:30-Klatsche gegen Norwegen zum Abschluss drückten die DHB-Frauen beherzt den Reset-Knopf, in der nordfranzösischen Stadt, so die einhellige Meinung, gehe das Turnier jetzt schließlich "bei Null" los. "Das kann auch ein guter Neuanfang sein. Man verlässt Paris, man fängt das Leben neu an", beschwor Bundestrainer Markus Gaugisch die Magie Bettenwechsels.

Zum Match-Center: Frankreich vs. Deutschland

Medaillentraum trotz Steigerungspotenzial

Nur dank dänischer Schützenhilfe hatte das deutsche Team bei seiner ersten Olympia-Teilnahme seit 2008 das Viertelfinal-Ticket gelöst (Smits: "Ein großes Geschenk, vor allem mit 2:8 Punkten") - und war erstmals seit 1992 in die K.o.-Runde eines olympischen Frauenhandball-Turniers eingezogen. 

So schwach die Leistung gegen Norwegen auch war, und so stark sich Tokio-Olympiasieger Frankreich in der Vorrunde auch präsentierte (10:0 Punkte): Der Traum von einer Medaille bei den Deutschen lebt.

Bundestrainer Markus Gaugisch sprach voller Vorfreude auf das Viertelfinale am Dienstag vor atemberaubender Kulisse von einer "Wahnsinnsnummer. Das ist sicherlich das größte Spiel, das wir je gespielt haben." Und auch DHB-Sportvorstand Axel Kromer gab sich kämpferisch: "Sie haben die Chance ihres Lebens – auch wenn die von außen gesehen nicht allzu groß ist. Wir glauben daran."

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