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Finale Formtests für Handball-Teams: Gislason und Gaugisch im Olympia-Tunnel

SID
Alfred Gislason hat volles Vertrauen in seine Mannschaft - sowie das Team auch in ihn.
Alfred Gislason hat volles Vertrauen in seine Mannschaft - sowie das Team auch in ihn.Profimedia
Alfred Gislason genoss die Ruhe vor dem Sturm. Der Bundestrainer frönte dem Müßiggang, fuhr "ein bisschen Fahrrad" und bemühte sich, den Kopf frei zu bekommen. Nun ist es mit der Entspannung aber erst einmal vorbei: Deutschlands Handballer befinden sich ab sofort im Olympia-Tunnel.

"Ich freue mich riesig auf diese Spiele, alle fiebern Paris entgegen", sagte Gislason. Und das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Am Wochenende stehen für beide Teams schließlich die letzten Formtests auf dem Programm, mit zwei Länderspiel-Doppelpacks am Freitag und Sonntag in Stuttgart stimmen sich die DHB-Mannschaften auf ihre jeweilige Medaillen-Jagd ein.

Gislason trifft mit seinen Männern zunächst auf Ungarn (Freitag, 17:15 Uhr), die Generalprobe steigt dann an gleicher Stelle zwei Tage später gegen Olympia-Vorrundengegner Japan (17:30 Uhr). "Jedes Spiel ist ein wichtiger Schritt, wir haben in allen Bereichen zu arbeiten", sagte der Isländer. Die Frauen von Coach Markus Gaugisch proben gegen Ungarn (Freitag, 19:45 Uhr) und Brasilien (Sonntag, 15:00 Uhr/alle Sport1) den Ernstfall.

"Wir wollen die Spiele natürlich gewinnen, um mit einem guten Gefühl nach Paris zu reisen", sagte Gaugisch, der mit seinem Team gegen den Panamerika-Meister am vergangenen Wochenende in Dortmund noch mit 31:36 verloren hatte. Zwei Spiele, zwei Siege - lautet vielleicht auch deshalb die Devise bei den Frauen. Ein Motto, das nach dem Testspiel-Coup gegen Europameister und Olympiasieger Frankreich (35:30) auch die Männer beherzigen dürften.

Viele Spiele, viel Training, wenig Zeit

Für Gislason und Gaugisch beginnt mit den Spielen eine entbehrungsreiche Zeit. So sehr sie sich auf die Olympischen Spiele freuen - viel werden sie nicht mitbekommen vom Megaereignis an der Seine. Von Beginn an wird alle zwei Tage gespielt, die Trainingseinheiten füllen mögliche Lücken.

"Als Trainer bekommt man so gut wie gar nichts anderes mit", sagt Gislason, für den es die zweite Olympia-Teilnahme nach 2021 ist. Es gebe schlicht "keine Zeit", etwas anderes zu gucken. Zudem würden die Nächte angesichts der Vorbereitung für die Trainer "sehr kurz sein".

Gaugisch und seinen Spielerinnen dürften bei solchen Aussagen gut hinhören, sind es für alle im Team doch die ersten Sommerspiele. Um perfekt auf die erste Teilnahme einer Handball-Frauenmannschaft seit 16 Jahren vorbereitet zu sein, holten sie sich Tipps von erfahrenen Olympiateilnehmern.

Neben Ex-Handballer Dominik Klein trafen Emily Bölk und Co. im Laufe der Vorbereitung in Oberstaufen auch Skispringer Karl Geiger. "Er hat uns ein paar Einblicke von seinen Erfahrungen gegeben", sagte Linksaußen Antje Döll. Man habe mögliche Szenarien und Probleme vorab besprochen.

Mental sind die deutschen Handballer bereit - nun wollen sie auch auf dem Spielfeld die letzten Vorbereitungen treffen - und Siegen fürs "gute Gefühl".