Bundestrainer Gislason über Wolff: "Zum Weltklasse-Torwart gereift"
Der Isländer hat Wolffs Prozess hautnah miterlebt. 2016 hatte der heutige DHB-Coach Wolff von der HSG Wetzlar zu Rekordmeister THW Kiel gelotst. Dort war es nicht immer einfach zwischen Torwart und Trainer.
"Es war schwieriger für ihn als für mich. Er war jünger, impulsiv und wollte immer spielen. Aber Landin kam sehr schlecht von der Bank - und Andi sehr gut", berichtete Gislason vor dem zweiten EM-Hauptrundenspiel gegen Österreich am Samstag (20.30 Uhr/ARD und Dyn). Wolff sei daher "immer sauer" gewesen, "weil er nie anfangen durfte", ergänzte Gislason, bekräftigte aber: "Auch wenn wir uns in Kiel mal gestritten haben, war unser Verhältnis immer gut."
Zwölf Paraden beim Hauptrundenauftakt gegen Island
Mit zwölf Paraden war der deutsche Torhüter beim Hauptrundenauftakt gegen Island (26:24) erneut der "Man of the Match" für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die mit nun 2:2 Punkten ihre Halbfinalchancen wahrte. Wolff parierte unter anderem in der 57. und 59. Minute zwei Siebenmeter.
Kapitän Johannes Golla meinte ungläubig: "Eigentlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, aber Andi hat es geschafft." Mit seinen Taten habe er die Kölner Lanxess Arena "zum Explodieren" gebracht, ergänzte der DHB-Anführer: "Andi hält uns mit im Turnier. Er ist sowas wie unsere Lebensversicherung und momentan unser wichtigster Mann."
Der gefeierte Held nahm das viele Lob eher widerwillig entgegen. "Insbesondere die Moral der Mannschaft hat das Spiel gewonnen. Wir haben nie die Nerven verloren", sagte der 32-jährige Wolff. Seine Leistungen seien "auch begünstigt durch die Abwehr. Ein Torhüter ist nur so gut wie seine Defensive."