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"Feiern im Rahmen halten": Magdeburg nach leiser Meisterschaft auf Quadrupel-Kurs

SID
Bennet Wiegert und der SC Magdeburg halten die Feierlichkeiten vorläufig in Grenzen.
Bennet Wiegert und der SC Magdeburg halten die Feierlichkeiten vorläufig in Grenzen.AFP
Der SC Magdeburg hat beim Abschied von Uwe Gensheimer mit dem Gewinn der deutschen Handball-Meisterschaft das Triple perfekt gemacht und greift nun nach dem Quadrupel.

Bennet Wiegert gratulierte seinen frisch gebackenen Triplesiegern ganz kurz, dann griff der akribische Trainer gleich zum Tablet und arbeitete schon wieder. Der SC Magdeburg hat sich an einem denkwürdigen Abend in Mannheim zum dritten Mal zum deutschen Handballmeister gekrönt und den nächsten Schritt zu einer Fabelsaison geschafft. Der letzte soll mit dem Titel in der Champions League noch folgen.

"Wir versuchen, das Feiern im Rahmen zu halten", kündigte Nationalspieler Lukas Mertens nach der Partie mit Blick auf die kommenden Aufgaben an: "Wenn wir es übertreiben oder über die Stränge schlagen, dann wissen wir als Profisportler, dass es schwierig werden könnte."

Bevor die Wiegert-Schützlinge als Favorit zum Final Four der Königsklasse reisen, das am kommenden Wochenende in Köln stattfindet, musste der SCM noch kurz die Meisterschaft ins Ziel bringen. "Heute fühlt es sich viel besser an. Es war ein tolles Spiel von uns", lobte Wiegert.

Nach der endlich auch rechnerisch perfekten Meisterschaft, dem Triumph im DHB-Pokal und dem dritten Klub-WM-Sieg in Serie hat der SCM gute Chancen auf das Quadruple.

Zum Match-Center: Rhein-Neckar Löwen vs. SC Magdeburg

Gensheimer-Abschied lässt niemand kalt

Echte Feierlaune kam bei den SCM-Spielern nach dem 34:21 (19:11)-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen aber nicht auf. Der Abend gehörte ohnehin Löwen-Legende Uwe Gensheimer, der sein letztes Spiel als Profi bestritt. "Es tut mir leid für den Rahmen der Verabschiedung", sagte Wiegert am Dyn-Mikrofon: "Wenn so ein Großer die Bühne verlässt, wünscht man ihm auch ein gutes Spiel."

Anstatt den eigenen Triumph auszukosten und loszufeiern, zeigte Magdeburg Größe: Die neuen Meister bereiteten Gensheimer einen würdigen Abschied, ließen ihn in der Schlussminute frei auf ihr Tor laufen und so das 2438. und letzte Bundesligator seiner Karriere werfen. Auch nach Abpfiff verabschiedeten Mitspieler, Fans und Gegner die weinende Ikone mit Applaus und Würdigungen.

Wiegert genoss den Titelgewinn nur bedingt, der Perfektionist ist noch lange nicht satt. Für Magdeburg war es nur der nächste, nicht der finale Schritt, denn auch diesen letzten Titel will die beste Handball-Mannschaft der Welt unbedingt einfahren. Die erfolgreiche Titelverteidigung, für die im Halbfinale zunächst der dänische Klub Aalborg aus dem Weg geräumt werden muss, soll die perfekte Saison krönen.

Doch selbst wenn der Triumph in der Champions League verpasst würde, könnten die Triplesieger auf eine historische Saison zurückschauen. Bislang gewann einzig der THW Kiel (1997, 2006, 2012) als deutscher Klub drei Wettbewerbe in einer Saison. Schon jetzt ist es der (vorläufige) Höhepunkt der Ära Wiegert, der seinen Herzensklub seit 2015 Stück für Stück zur besten Mannschaft der Welt aufgebaut hat.

Zum Match-Center: SC Magdeburg vs. Aalborg