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Christian Zeitz exklusiv über Kieler Krisen-Saison: „Hätte ich so nicht erwartet“

Heik Kölsch
Christian Zeitz (m.) spielte insgesamt 13 Jahre für den THW Kiel
Christian Zeitz (m.) spielte insgesamt 13 Jahre für den THW KielProfimedia
13 Jahre verdienter Spieler und Deutscher Serienmeister mit dem THW Kiel: Christian Zeitz war über ein Jahrzehnt eines der Gesichter des deutschen Handball-Rekordmeisters. Über die aktuelle Saison, die für die „Zebras“ wie eine „Wellenform“ verläuft, hat sich Mr. Rückraum Rechts exklusiv mit Flashscore unterhalten.

F: Hallo, Christian. Willkommen zum Interview mit Flashscore. Ist dir der Name unserer App ein Begriff?

A: Natürlich, ich benutze die App und bin sehr zufrieden. Ihr seid die schnellsten.

Zeitz: "Man kann nicht sagen, was das nächste Spiel bringt"

Das ist schön zu hören! Ihr langjähriger Ex-Klub THW Kiel hat jüngst einen kleinen Befreiungsschlag in der Bundesliga geschafft. Zu Hause stürzte man Tabellenführer Berlin. In Aalborg in der Champions League dann immerhin einen Punkt geholt. Ein Schritt in die richtige Richtung – wie sehen Sie die aktuelle Situation der Zebras?

Die Situation ist sehr schwierig. Sie machen immer ein Spiel, das sie sehr gut spielen. Wie zum Beispiel das Unentschieden gegen Aalborg in der Champions League. Doch das paart sich mit schwachen Leistungen. Die Krönung war die Niederlage im Pokal gegen Wetzlar, damaliger Tabellenletzter der Handball Bundesliga.

Es ist wie eine Wellenform, ein Auf und Ab. Man kann nicht sagen, was das nächste Spiel bringt. Das ist derzeit das große Problem. Sie sind jetzt im Pokal draußen, in der Meisterschaft weit abgeschlagen. Ich glaube nicht, dass sie da in der Meisterschaft nochmal rankommen. Die einzige Chance ist nun die Champions League, da werden sie sicher alles dafür geben, haben dort aber auch zu Hause gegen Aalborg mit neun Toren Unterschied verloren, da sieht es auch nicht so rosig aus.

"In Kiel gibt es keine Umbruchsaison"

Eine ungewohnte Situation…

Es ist eine schwierige Saison für die Kieler. Man sagt auch, es ist eine Umbruchsaison. Meiner Meinung nach gibt es in Kiel aber keine Umbruchsaison, da muss jedes Jahr um die Meisterschaft mitgespielt werden. Das ist dieses Jahr nicht der Fall. Das ist schon sehr schwierig für den THW.

Inwiefern bist du dem THW noch verbunden?

Ich war 13 Jahre dort. Man kann nicht sagen, dass mein Herz nicht noch Schwarz-Weiß schlägt. Das ist immer noch der Fall. Ich habe nach wie vor Kontakte zu einigen Spielern, auch zu Physiotherapeuten und Ärzten. Mir tut es weh für den THW, wie sie momentan dastehen, das ist schon bitter. Und hätte ich so auch nicht erwartet, dass man so eine Saison hinlegt. Sie haben sehr gute Einzelspieler, suchen aber derzeit selbst ihre Leistung, und wissen nicht, woran es liegt. Es fehlt das Selbstvertrauen.

Nach Abgängen von Landin und Sagosen: Kiel verpasste es, nachzulegen

Allerdings hat man mit Sander Sagosen und Niklas Landin die beiden vielleicht wichtigsten Spieler der Vorsaisons verloren…

Dass Landin ein sehr guter ist, das weiß man. Letzte Woche im Spiel der Aalborg hat er hinten mal wieder alles herausgeholt. Man wusste auch schon ein Jahr vorher, dass die beiden gehen. Man hätte sich also Ersatz holen können, mit dem Geld, das frei geworden ist. Aber das haben sie nicht getan.

Die Folge war ein Riesen-Torwartproblem zu Beginn der Saison. Man hatte Gerrard verpflichtet, der sich allerdings verletzt hat. Dann mussten sie nochmal nachverpflichten. Es war vieles nicht einfach in dieser Saison.

Alles klar, Christian. Vielen Dank für deine Zeit und Einschätzungen.

Kein Problem, gerne.