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Martin Kaymers trauriges Jubiläum in Pinehurst: "Das ist die Realität"

SID
Aktualisiert
2014 gewann Martin Kaymer die US Open.
2014 gewann Martin Kaymer die US Open.Profimedia
Wenn Martin Kaymer an Pinehurst denkt, kommen schöne Bilder in seinen Sinn, und damit auch bittere Tatsachen. "Ich habe natürlich viele gute Erinnerungen", sagt der Golfprofi kurz vor seinem Jubiläum bei der US Open, es ist ein trauriges. Seit seinem Coup beim Major vor zehn Jahren auf dem berühmten Kurs in North Carolina läuft der 39-Jährige erfolglos einem Sieg hinterher.

"Das ist die Realität", sagt Kaymer, "das ist der Sport", die lange Durststrecke sei für ihn schon "ziemlich schwierig zu verkraften". Denn damals, an diesem 15. Juni 2014, hatte er nicht einfach nur gewonnen. Am bislang besten Wochenende seines Lebens dominierte Kaymer, siegte am Ende mit acht Schlägen Vorsprung. Die Zukunft schien golden, was aber folgte, war ein heftiger Absturz.

Zuvor war es stetig bergauf gegangen. Nach seinem ersten Major-Triumph bei der PGA Championship (2010) hatte Kaymer Anfang 2011 als zweiter Deutscher nach Bernhard Langer Platz eins der Weltrangliste erobert, gehörte zur Elite. Doch Pinehurst war ein Wendepunkt vor dem Abstieg.

"Wenn mir vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass ich dieses Turnier von 2014 bis 2024 nicht gewinnen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt", sagt Kaymer mit Blick auf die US Open. Eine solche Krise lag außerhalb der Vorstellungskraft.

LIV-Tour-Erfolg als "gutes Gefühl"

Nun also wieder Pinehurst. Das Golf Resort ist nach 1999, 2005 und eben 2014 zum vierten Mal Austragungsort des Major-Turniers. "Ich war seit meinem Sieg nicht mehr dort", so Kaymer. Der einstige Vorzeigegolfer aus Mettmann, 2022 in die umstrittene Saudi-Serie LIV gewechselt, hofft selbstverständlich auf "gute Ergebnisse", was soll er auch sonst tun.

Ein solches gelang ihm nun auf der LIV-Tour. Bei seiner Generalprobe für die US Open gewann Kaymer in Houston/Texas mit den "Cleeks" als Kapitän die Teamwertung, im Einzel reichte es zu Platz neun. "Das ist ein gutes Gefühl, wenn ich nach Pinehurst reise", sagt Kaymer.

"Das ist ein gutes Gefühl, wenn ich nach Pinehurst reise. Mit den Erinnerungen von vor zehn Jahren freue ich mich natürlich auf einen sehr positiven Ort in meinem Herzen", sagt Kaymer.

Vor zehn Jahren habe er "es genossen, Golf zu spielen. Ich habe den Golfplatz genossen, und ich habe die Herausforderung genossen." Das gelang später überhaupt nicht mehr, eine Enttäuschung reihte sich an die nächste. Im World Ranking steht er derzeit auf Platz 1617, allerdings gibt es bei LIV-Events auch keine Punkte.

Aller guten Dinge sind 16

Kaymer startet zum 16. Mal bei der US Open. Fünfmal verpasste er bislang den Cut, allein dreimal in den letzten fünf Jahren. Seine beste Platzierung seit dem Sieg vor zehn Jahren war Rang 26 (2021). Beim Training habe es sich "wie gestern angefühlt", dass er zuletzt in Pinehurst gewesen sei, sagte Kaymer am Dienstag. Auch wenn der Kurs heute "etwas anders" aussehe. Er wohne aus Aberglaube "im selben Hotelzimmer wie vor zehn Jahren".

Favoriten sind andere, allen voran Scottie Scheffler, der zuletzt bei der PGA Championship für Negativschlagzeilen gesorgt hatte. Der US-Golfstar war festgenommen worden, nachdem er angeblich versucht hatte, mit dem Auto eine Polizeiabsperrung vor dem Valhalla Golf Club in Louisville zu umfahren.

Der Vorfall hatte für den Weltranglistenersten keine strafrechtlichen Folgen. Und auch sportlich plagen Scheffler keine Probleme. Anders als Martin Kaymer.

Zur Turnierseite: US Open