Unter Tränen: Bernhard Langer verabschiedet sich von den deutschen Fans
Mit großen Emotionen hat sich Bernhard Langer am Freitag bei den 35. BMW Open in München-Eichenried verabschiedet. Eine Runde über 73 Schläge (+1) reichte nach einer 71er-Runde am Vortag nicht, um auch an den beiden verbleibenden Turniertagen noch mit von der Partie zu sein. Gefeiert wurde Langer nach seinem letzten Auftritt auf der DP World Tour freilich dennoch.
"Es ist hart es in Worte zu fassen, es ist ein Traum, der wahr wurde", sagte Langer im Anschluss am Mikrofon des Veranstalters mit brüchiger Stimme über seine Karriere. "Ich konnte diesen Traum über 51 Jahre lang leben. Ich habe wundervolle Erfahrungen machen können, überall auf der Welt. Ich konnte die Welt bereisen. Es hat Spaß gemacht, es war großartig."
Für den 66-Jährigen endete in München, nur eine Autostunde von seiner Heimat Anhausen entfernt, eine lange Reise auf der DP World Tour, die lange als Europa-Tour bekannt war. Bei 451 Starts hatte Langer 42 Siege eingefahren, davon neun in Deutschland. Die Höhepunkte seiner Laufbahn bilden die beiden Masters-Erfolge 1985 und 1993 sowie sechs Triumphe beim Ryder Cup, 2004 sogar als Captain.
Karriereausklang auf der Senior Tour
"Ich kann mir vorstellen, dass die eine oder andere Träne laufen wird", hatte Langer schon im Vorfeld des Turniers angekündigt. Es wurde tatsächlich emotional, auch wenn der Abschied eher "Symbolcharakter" besaß, denn ganz aufs Golf verzichten kann Langer, der sich im Februar die Achillessehne gerissen hatte, nicht.
Im kommenden Jahr will er noch einmal zum Masters nach Augusta zurückkehren, wo er seine größten Erfolge gefeiert hatte und zu einem deutschen Sporthelden aufgestiegen war. Und ein paar Jahre auf der US Senior Tour will er ebenfalls noch dranhängen. Denn: "Der Golfball weiß nicht, wie alt wir sind", hat er einst gesagt.
Aus Anhausen in die große Welt, heute lebt Langer mit seiner Familie in Boca Raton in Florida. Seit 1984 ist er mit der US-Amerikanerin Vikki Carol verheiratet, gemeinsam haben sie vier Kinder. Aber auch in Deutschland hat er ein gewaltiges Erbe hinterlassen. Langer hat vielen Spielern den Weg bereitet, darunter auch Martin Kaymer, der ihm als Majorsieger und Nummer eins der Weltrangliste folgte.
"Ich freue mich mich, wie viele deutsche Profis wir jetzt auf der Tour haben", sagte Langer nach seinem letzten Auftritt bei der BMW International Open. Zwei davon sind Kaymer und Siem, die in München-Eichenried weiter im Rennen sind. Kaymer benötigte an Tag zwei 72 Schläge und kommt nun insgesamt auf 141 - einen weniger als Marcel Siem, der am Freitag eine 71er-Runde verbuchte. Bester Deutscher war Matti Schmid mit 139 Schlägen.