Glücklich trotz Verletzungspech - Nick Kyrgios hat inneren Frieden gefunden
Dass Nick Kyrgios 2023 verletzungsbedingt nur ein einziges Match auf der ATP-Tour absolvieren konnte, war für ihn kein Problem: “Ich habe dieses Jahr kaum gespielt, hatte zwei Operationen und trotz würde ich wohl sagen, dass dieses Jahr genauso schön war wie das vergangene Jahr. Es ist verrückt.”
Die erzwungene Pause habe ihm erstaunlich gutgetan, so krass der Gegensatz zur extrem erfolgreichen Saison 2022 auch war - unter anderem hatte er es in Wimbledon bis ins Endspiel geschafft. “Ich glaube einfach nicht, dass ich drei solche Saisons hintereinander spielen könnte”, so Kyrgios. Die zahllosen Matches hatten ihm viel Kraft gekostet, nach den US Open 2022 sei er “mental völlig kaputt und einfach nur müde” gewesen.
Verletzungspause als Sabbatjahr
Wegen einer Schwellung in seinem linken Knie musste Nick Kyrgios seinen Auftritt bei den Australian Open 2023 absagen. Anschließend wurde ihm bei einer OP eine Zyste im Knie entfernt sowie der lädierte Meniskus wieder in Schwung gebracht. Es folgte eine monatelange Pause, erst im Juni ging er beim Rasenturnier in Stuttgart an den Start. Nach einer glatten Auftakt-Niederlage gegen den chinesischen Profi Yibing Wu war das Tennisjahr für ihn bereits zu Ende.
Bei einer Trainingseinheit auf Mallorca machte sich eine alte Verletzung im Handgelenk bemerkbar. Anstatt sich auf ein möglichen rasches Comeback zu versteifen, widmete Kyrgios seine Aufmerksamkeit anderen Geschäftszweigen. Zurzeit konzentriert sich der als Enfant terrible verschriene Profi auf einen Deal mit der Social Media Plattform OnlyFans. Außerdem arbeitete er während der ATP-Finals in Turin als Kommentator für den TV-Sender “Tennis Channel” in Kalifornien.
In den USA fühlt sich der einstige Skandalprofi pudelwohl: “Ich fühle mich hier mehr respektiert.” Anders als in den Vereinigten Staaten “von Sportlern nicht mehr erwartet, als ihren Sport auszuüben.” Wenngleich Kyrgios mit seinem Leben aktuell zufrieden ist und er die Hektik der Tenniswelt kaum zu vermissen scheint, freut sich der 28-Jährige ein mögliches Tour-Comeback: “Ich sehe mich definitiv wieder auf einem hohen Level Tennis spielen. Aber, weil das Jahr zuvor so intensiv für mich war, habe ich dieses Jahr genutzt, um mich auszubalancieren.”