Aus Iran nach Deutschland: Yekta Jamali gibt alles für den olympischen Traum
In Deutschland fand Jamali eine neue Heimat. Einen sicheren Ort, an dem sie auch ihrem Sport ohne Einschränkungen nachgehen konnte. Und so arbeitete sie weiter fleißig an ihrem großen olympischen Traum, der sich nun als Teil des Flüchtlingsteams bei den Sommerspielen in Paris erfüllt.
"Unglaublich glücklich, aber auch aufgeregt" sei sie nach der Einladung durch das IOC gewesen, sagt sie. Und auch der Bundesverband Deutscher Gewichtheber, der Jamali betreut, freut sich für die mittlerweile 19-Jährige. Nachdem alle anderen BVDG-Athletinnen und -Athleten den Sprung nach Paris verpasst hatten, sorgt zumindest sie in diesen Tagen für ein wenig deutsches Flair in der Pariser Arena Süd 6.
Deutschland bot "komplett neues Leben"
Jamali ist ihrem neuen Zuhause sehr dankbar - nicht nur wegen der Trainingsbedingungen. Sie fühle sich "frei", könne sich nun "eine Zukunft aufbauen". Möglichkeiten und Privilegien, die für Frauen im Iran alles andere als selbstverständlich sind. Dementsprechend begann mit der Ankunft in Deutschland "ein komplett neues Leben" für Jamali, sie fühlte sich "wie ein neugeborenes Kind".
In Frankreich will Jamali jetzt jede Sekunde auf der olympischen Bühne nutzen. Zum einen ist da natürlich der Sport, am Samstag (16.00 Uhr) ist in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm eine neue persönliche Bestleistung das Ziel. Doch Jamali will auch über den Wettkampf hinaus ein deutliches Signal senden. "Ich möchte zeigen, wie stark eine Frau sein kann, nicht nur körperlich, sondern auch mental", betonte die 19-Jährige.
Dass sie in Paris ohne weitere deutsche Gewichtheberinnen und Gewichtheber antritt, ist dabei ein kleiner Wermutstropfen. "Ich hätte mich sehr gefreut", gibt Jamali zu. Für Los Angeles in vier Jahren hofft sie, dass es dann anders aussieht: Bei diesem Vorhaben will Jamali die Mannschaft unterstützen – dann vielleicht auch ganz offiziell unter deutscher Flagge.