"Nicht schönreden": Gewichtheben startet ohne Deutschland bei Olympia in Paris
Zehn Wettkämpfe stehen in den kommenden Tagen auf dem Programm, pro Geschlecht fallen in fünf verschiedenen Gewichtsklassen Entscheidungen. Dass dabei keine deutschen Athletinnen und Athleten um die Medaillen reißen und stoßen, sei laut Sperl auch "den Missständen aus der Vergangenheit geschuldet".
Nachdem der Weltverband IWF große Probleme mit Korruption und Doping hatte, wurde die Anzahl der Teilnehmenden für die Sommerspiele in Frankreich drastisch von 196 auf 120 reduziert. In der Qualifikation gab es demnach nur eine limitierte Anzahl an Paris-Tickets zu vergeben. Die Deutschen verpassten in allen Gewichtsklassen den erforderlichen Sprung unter die ersten Zehn.
"Es ist ein großer Schnitt für die Sportart Gewichtheben bei den Olympischen Spielen", sagte Sperl zu dem reduzierten Teilnehmerfeld: "Das macht sich jetzt bemerkbar, auch wenn wir als Deutschland nicht die einzigen Betroffenen von der Kürzung sind."
Fokus auf Los Angeles 2028
Weitere Sommerspiele ohne deutsche Teilnehmer will der Verband unbedingt vermeiden. "Natürlich hinterfragen wir uns auch im Trainerwesen und Team", betonte Sperl. Zudem liege bereits der Fokus auf Los Angeles in vier Jahren. Hinsichtlich 2028 sei Sperl "positiv gestimmt. Wir haben ein sehr gutes Nachwuchsteam, motivierte Trainer und einen engagierten jungen Vorstand."
Die Sehnsucht nach großen Höhepunkten auf der olympischen Bühne ist beim BVDG-Präsidenten groß. Kurz vor den Sommerspielen teilte er bei Instagram die Bilder von Matthias Steiners emotionalem Olympiasieg in Peking. "Für mich als Präsident ist es natürlich ein Ansporn, dass wir wieder solche Momente schaffen", sagte Sperl.