Frauen-WM Vorschau: Erster Showdown in Todesgruppe – Niederlande gegen Portugal
Nach der Finalteilnahme bei der Weltmeisterschaft 2019 zeigt man sich in den Niederlanden zuversichtlich, auch 2023 auf höchstem Niveau mithalten zu können. Das Endspiel in Paris ging damals 2:0 verloren – gegen die USA. Einer seltsamen Fügung wegen kommt es in Australien und Neuseeland bereits in der Gruppenphase zum Wiedersehen mit dem Rekordweltmeister.
Von den USA abgesehen, bekommen es die Oranje bei der Frauen-WM 2023 mit zwei WM-Neulingen zu tun: Dem Vietnam und Portugal. Die vom ehemaligen Bundesliga-Trainer Andries Jonker gecoachte Elftal hat pünktlich vor Turnierbeginn zur eigenen Form gefunden. Fünf der letzten sieben Partien wurden gewonnen, vor wenigen Wochen schlug man das benachbarte Königreich Belgien auf eindrucksvolle Weise mit 5:0.
Ein Resultat, welches der Niederlande beweist, dass man auch ohne Rekordtorschützin Vivianne Miedema – welche sich im Dezember eine schwere Verletzung zugezogen hat und bei der WM-Endrunde verletzt fehlen wird – in der Lage ist, Torgefahr zu erzeugen. Viele Hoffnungen ruhen auf Lineth Beerensteyn.
Die 26-jährige Flügelangreiferin stand bereits beim WM-Finale 2019 in der Startelf und hat bei Juventus eine fabelhafte Saison mit elf Treffern in 21 Ligaspielen hinter sich. Deutschen Fans dürfte sie vorwiegend aus ihrer Zeit bei Bayern München bekannt sein.
Portugal noch in der Findungsphase
Anders als im Herrenbereich ist Portugal im Frauenfußball noch keine vollkommen etablierte Nation. Die Qualifikation für die Europameisterschaft 2022 bedeutete die erstmalige Teilnahme an einem großen internationalen Turnier – auf ein Unentschieden gegen die Schweiz folgten zwei Niederlagen gegen den kommenden Gegner (2:3) und gegen Schweden (0:5). Das Aus in der Gruppenphase war die logische Folge.
Hoffnungen, dass die Frauen-WM 2023 mit etwas mehr Erfolgserlebnissen endet, tankte man in den letzten drei Vorbereitungsspielen. Europameister England trotzte man ein torloses Unentschieden ab, auch gegen Wales (1:1) und die Ukraine (2:0) blieb man ohne Niederlage.
Portugals Trainer Francisco Neto ist bei der Frauen-WM 2023 der am längsten dienende Trainer (seit 2014) und auch dank seiner langjährigen Erfahrung weiß der 42-Jährige, dass die Gruppenphase gegen die Niederlande und die Vereinigten Staaten schnell zur unlösbaren Mammutaufgabe mutieren kann. Ein Erfolgserlebnis zum Auftakt ist Pflicht, ansonsten wird für die Ibererinnen schon bald Schluss sein.
Die routinierte Angreiferin Carolina Mendes (35) setzt jedenfalls auf den Überraschungseffekt: Der portugiesische Spielstil sei “anders als bei allen anderen Nationen. Technischer, aber weniger athletisch.” Man darf gespannt sein.
Zum Match-Center: Niederlande vs. Portugal
Voraussichtliche Aufstellungen:
Niederlande (4-3-3): Van Domselaar - Casparij, Van der Gragt, Janssen, Brugts - Roord, Van de Donk, Egurolla - Pelova, Martens, Beerensteyn
Portugal (4-3-3): Pereira - Borges, Gomes, Costa, Amado - Da Silva, Pinto, Norton - Jessica Silva, Kika, Diana Silva
Flashscore-Prognose: A Clockwork Orange
Unser Tipp: Portugal wird mit ansehnlichem Kombinationsfußball bezaubern, aber keinen nennenswerten Ertrag erzielen. Die Niederlande werden ihre Erfahrung für sich sprechen lassen und das Spiel mit 2:0 gewinnen.