Auf diese zehn Talente solltet ihr bei der Frauen-WM ganz genau achten
Julia Grosso – Kanada
22 Jahre, Zentrales Mittelfeld, Juventus Turin
Was bei der Frauen-WM 2023 auch passen wird: Julia Grosso wird Kanada auf ewig in Erinnerung bleiben. Die junge Dame erzielte den entscheidenden Elfmeter im Olympiafinale 2020 und bescherte ihrer Heimatnation die Goldmedaille. Nach einigen Jahren im nordamerikanischen College-Fußball wechselte sie im Dezember 2021 zu Juventus, wo sie etliche wichtige Erfahrungen sammeln konnte.
Grosso zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, den Ball auch in Drucksituation zu sichern, Ruhe zu bewahren und ihre Mitspielerinnen mit klugen Pässen gewinnbringend in Szene zu setzen. Auch gegen den Ball sind ihre Fähigkeiten außergewöhnlich.
So ist sie das perfekte Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Obwohl erst 22 Jahre alt, ist sie im kanadischen Nationalteam bereits eine der wichtigsten Stützen.
Zum Match-Center: Nigeria vs. Kanada
Salma Paralluelo – Spanien
19 Jahre, Angriff, FC Barcelona
Obwohl sie erst 19 Jahre alt ist, hat Salma Paralluelo bereits eine bemerkenswerte Erfolgsbilanz vorzuweisen. Sie gewann bereits die Champions League, den spanischen Supercup, die U17-WM und die U20-WM. Paralluelo ist die vielleicht herausragendste Spielerin innerhalb einer überdurchschnittlich talentierten spanischen Generation.
Die hervorragende Leichtathletin beschloss 2022, sich komplett dem Fußball zu widmen. Dass der große FC Barcelona sie kurz zuvor fest verpflichtet hatte, erleichterte diese Entscheidung mutmaßlich.
Von den Erfahrungen in der Leichtathletik hat sie sich eine beispiellose Geschwindigkeit und Explosivität bewahrt. Schnell fand sie ihre Rolle beim FC Barcelona und stand im CL-Finale gegen Wolfsburg sogar in der Startelf. Mit ihrer Finesse und Coolness vor dem gegnerischen Tor soll sie auch bei der WM für Glanzmomente sorgen.
Zum Match-Center: Spanien vs. Costa Rica
Barbra Banda – Sambia
23 Jahre, Angriff, Shanghai Shenglin
Sie war eine der großen Überraschungen bei den Olympischen Spielen 2020: Sechs Treffer in drei Spielen versprechen Babra Banda eine großartige Zukunft. Sambias Spielstil ist auf Konter ausgerichtet, ihr enormes Tempo und ihre Kaltschnäuzigkeit beim Torabschluss kommen dabei bestens zur Geltung.
Ihr außergewöhnliches Gespür für gefährliche Situationen bekam auch Deutschland beim überraschenden 3:2-Sieg im letzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft zu spüren. Banda traf per Doppelpack.
Aktuell steht sie beim chinesischen Klub Shanghai Shenglin unter Vertrag. Eine lange Zeit kolportierter Wechsel zu Real Madrid zerschlug sich wegen einer anhaltenden Kontroverse: Beim Africa Cup of Nations war sie wegen eines zu hohen Testosteronspiegels ausgeschlossen worden. Eine einheitliche Regelung gibt es bei der Frauen-WM 2023 nicht, weshalb Banda ihr großes Talent ohne Bedenken jeglicher Art zur Schau stellen darf.
Zum Match-Center: Sambia vs. Japan
Lauren James – England
22 Jahre, Offensiver Flügel, FC Chelsea
Sie ist viel mehr als nur die Schwester von Chelsea-Star Reece James. Die junge Flügelspielerin ist endgültig in den Fokus von Englands Teamchefin Sarina Wiegman gerückt, nachdem sie bei der letztjährigen Europameisterschaft noch verletzt aussetzen musste.
Als extrem starke und trickreiche Dribblerin kann sie in Eins-gegen-Eins-Situationen stets den Unterschied machen. In Abwesenheit der am Kreuzband verletzten Beth Mead könnte ihre große Chance kommen. James gilt als aufregendstes Talent ihrer Generation und trifft häufig auch unter Druck die richtigen Entscheidungen.
Zum Match-Center: England vs. Haiti
Melchie Dumornay – Haiti
19 Jahre, Zentrales Mittelfeld, Stade Reims
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist Melchie Dumornay das größte Talent, welches Haiti je hervorgebracht. Zuerst entdeckt wurde sie im zarten Alter von 15 Jahren von Stade Reims, nach der WM wird sie Olympique Lyon – eines der besten Teams in der Geschichte des Frauenfußballs – wechseln.
Dumornay ist zweikampfstark, sorgt aber mit ihrem präzisen Fernschuss, ihrer guten Übersicht und ihrem Selbstvertrauen am Ball vorwiegend offensiv für die entscheidenden Akzente. Eine große Zukunft ist ihr garantiert.
Zum Match-Center: England vs. Haiti
Sophia Smith – USA
22 Jahre, Offensiver Flügel, Portland Thorns FC
Obwohl immer noch Spielerinnen wie Alex Morgan und Megan Rapinoe weiterhin im US-amerikanischen Kader stehen, hat der Erneuerungsprozess beim Rekordweltmeister längst begonnen. Die 22-jährige Sophia Smith verkörpert eine neue Ära und befindet sich auf bestem Wege, schon bald als beste Spielerin der Welt zu gelten.
Smith war von Portland beim Draft 2020 als Nummer 1 ausgewählt worden und holte sich bereits den Titel in der nordamerikanischen Liga NWSL. Ihr gelangen in 18 Spielen 14 Treffer - anschließend wurde sie als jüngster Spielerin überhaupt zur besten Spielerin der Liga gewählt.
Dass die Frauen-WM in den Vereinigten Staaten extreme Popularität genießt, bietet ihr den nötigen Rückhalt, um in Australien und Neuseeland erstmals auch die ganze restliche Welt in ihren Bann zu ziehen.
Zum Match-Center: USA vs. Vietnam
Kika Nazareth – Portugal
20 Jahre, Angriff, Benfica Lissabon
Kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft herrscht immer noch keine Klarheit darüber, in welchem Fitnesszustand sich Kika tatsächlich befindet. Im Vorbereitungsspiel gegen den amtierenden Europameister England (0:0) war sie verletzt, anscheinend befindet sich Portugals Kreativposten aber schon auf dem Weg der Besserung.
Mit der Nummer 20 auf dem Rücken narrt sie ihre Gegenspielerinnen, findet Räume, wo keine Räume zu sehen sind und lässt ihre Gegenspielerinnen regelmäßig einfach links liegen. Kikas Spielwitz ist schon jetzt legendär.
Nach einer brillanten Saison bei Benfica, wo sie zur besten Nachwuchsspielerin der portugiesischen Liga gewählt worden war, gilt sie als Portugals nächstes großes Ding.
Zum Match-Center: Niederlande vs. Portugal
Giulia Dragoni – Italien
16 Jahre, Offensives Mittelfeld, FC Barcelona
Wer sich schon im Alter von 13 Jahren den Spitznamen “Little Messi” erarbeitet hat, befindet sich höchstwahrscheinlich auf dem Sprung zum Superstar. Im Januar hat Dragonie die Talentschmiede von Inter Mailand verlassen und schloss sich dem FC Barcelona an. Für die B-Auswahl der Blaugrana erzielte sie vier Treffer in zehn Spielen und gewann den Titel in Spaniens zweiter Liga.
Es ist nicht klar, auf wie viel Spielzeit Dragoni bei der Frauen-WM 2023 tatsächlich kommen wird. Manuela Giugliano dominierte üblicherweise das italienische Mittelfeld. Nach einer enttäuschenden Europameisterschaft 2022 haben die Südeuropäer aber nichts zu verlieren. Die Gelegenheit, jungen Spielerinnen eine Bühne zu bieten, wird es also mit Sicherheit geben.
Zum Match-Center: Italien vs. Argentinien
Jule Brand – Deutschland
20 Jahre, Offensiver Flügel, VfL Wolfsburg
Am Talent von Jule Brand gibt es keine Zweifel. Bei der abgelaufenen Europameisterschaft wurde sie zur besten jungen Spielerin des Turniers gewählt. Von der italienischen Zeitung “Tuttosport” erhielt sie zudem die Auszeichnung als “Goldenes Mädchen” für die beste U21-Fußballerin des Jahres 2022. Im vergangenen Sommer wechselte die schnelle Flügelstürmerin von Hoffenheim nach Wolfsburg.
Der Wechsel zu einer der besten Mannschaften der Welt brachte die Karriere von Brand etwas ins Stottern. Nach dem Vizemeistertitel in der Bundesliga und einer Niederlage im Champions-League-Finale hat sie bestimmt großen Hunger auf den Titel.
Brand genießt zuhause eine große Bekanntheit und ist das Gesicht diverser Werbekampagnen des DFBs. Bei der Weltmeisterschaft kann die flinke und wendige Angreiferin ihr Talent erneut unter Beweis stellen.
Zum Match-Center: Deutschland vs. Marokko
Linda Caicedo – Kolumbien
18 Jahre, Angriff, Real Madrid
Sie ist ein wahres Phänomen: Linda Caicedo wurde 2022 zur besten Spielerin der Copa America gewählt und nahm im selben Jahr auch an der U17-WM und der U20-WM teil. Ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gab sie bereits mit 14 Jahren.
Sofort fiel sie druch ihre Dribblings, ihre Tempo und ihren Torriecher positiv auf. Sie bringt alles mit, was ein Weltstar braucht. Tatsächlich sicherte sie mit ihrem Treffer Kolumbien die Qualifikation an der Frauen-WM 2023.
Caicedo wird in Südamerika mit der brasilianischen Legende Marta verglichen. Auch Real Madrid hat sich ihrer mit Samthandschuhen angenommen, baut Caicedo behutsam als künftigen Superstar auf. Man darf gespannt sein, was sie bei ihrem WM-Debüt zu bieten hat.
Zum Match-Center: Kolumbien vs. Südkorea