Kantersieg über Bosnien: Oranje bietet Offensivspektakel mit Abwehrschwächen
Der Ex-Münchner Joshua Zirkzee brachte die deutlich überlegenen Gastgeber bei seinem Startelfdebüt in Eindhoven früh in Führung, als er eine Hereingabe des Leipzigers Xavi Simons mit dem Hinterkopf verlängerte (12.). Eine "deutsche" Koproduktion sorgte für den überraschenden Ausgleich: Nach Zuspiel des Kölners Denis Huseinbajic traf der Stuttgarter Ermedin Demirovic (27.).
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Dann hatte Oranje zunächst Pech: Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Zirkzee traf Tijjani Reijnders die Latte (42.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte es der Mittelfeldspieler der AC Mailand besser und erzielte das hochverdiente 2:1 erneut auf Zuspiel von Zirkzee (45.+2). Beim 3:1 von Cody Gakpo war Reijnders der geniale Vorbereitet (56.). Die zweite Chance der Gäste nutze Edin Dzeko zum zweiten Tor (73.). Der eingewechselte Wout Weghorst (88.) und Simons (90.+2) entschieden die Partie endgültig.
In Bosnien hatte der ehemalige Bundesligaprofi Sergej Barbarez nach der verpassten EM-Teilnahme den Trainerjob übernommen. In den ersten beiden Spielen hatte es Niederlagen gegen England (0:3) und Italien (0:1) gegeben. In der Startelf standen drei Deutschland-Legionäre: Torhüter Nikola Vasilj vom FC St. Pauli, Huseinbajic, der Kieler Armin Gigovic und Demirovic.
Bei Oranje hatte Koeman vor dem Spiel für Aufsehen gesorgt, weil er Stürmer Steven Bergwijn wegen dessen Wechsel nach Saudi-Arabien nicht berücksichtigte. Das habe "nichts mit sportlichen Ambitionen zu tun", kritisierte der Coach, Bergwijn konterte: "So behandelt man Spieler nicht. Ich habe es immer als Ehre empfunden, für die niederländische Mannschaft zu spielen, aber unter diesem Trainer möchte ich das nicht mehr."