Held Tonali – Etwas Ruhe für den ÖFB: Schlaglichter zur Nations League
Frankreich vs. Israel 0:0
Nach all den schlimmen Befürchtungen vor der Partie gegen Frankreich war Israels Trainer Ran Ben Shimon einfach nur froh. Sein Dank galt den Behörden, sie hätten auf "außergewöhnliche und fantastische Weise" für die Sicherheit der Beteiligten gesorgt und größere Zwischenfälle verhindert.
Auf dem Platz feierte Israel einen weiteren Teilerfolg, das 0:0 in Paris bedeutete den ersten Punkt und die Minimalchance, im Gruppenfinale gegen Belgien am Sonntag (20:45 Uhr/DAZN) noch die Relegationsspiele für Liga A zu erreichen.
Daniel Peretz, Ersatztorwart beim FC Bayern, avancierte zum Unüberwindbaren, hielt mehrere Großchancen der Franzosen weltklasse. "Von allen Sicherheitsleuten im Stadion war er der effektivste", schrieb die israelische Tageszeitung Maariv etwas überschwänglich.
Belgien vs. Italien 0:1
Italien feiert erneut seinen geschundenen Hoffnungsträger. "Tonali macht Italien glücklich", titelte die Gazzetta dello Sport, nachdem Sandro Tonali die Azzurri mit seinem entscheidenden ersten Treffer nach seiner Sperre wegen unerlaubten Glücksspiels zum 1:0 gegen Belgien geschossen hatte.
Die Presse feierte auch Trainer Luciano Spalletti: "Viereinhalb Monate nach der bitteren Enttäuschung in Deutschland hat Spalletti die Nationalmannschaft in fünf Spielen wieder aufgebaut", schrieb Corriere dello Sport.
In Belgien hingegen geriet der deutsche Trainer Domenico Tedesco unter Druck, durch vier Spielen ohne Sieg verpassten die Roten Teufel das Viertelfinale - und müssen den Abstieg aus der A-Liga fürchten. "Ich bin immer zuversichtlich", versicherte Tedesco dennoch.
Kasachstan vs. Österreich 0:2
Der Auftritt seiner Mannschaft im bitterkalten Kasachstan zauberte Ralf Rangnick immerhin kurz ein Lächeln auf das Gesicht. Mit einem souveränen 2:0 in Überzahl bezwang Rangnicks österreichische Nationalmannschaft die Kasachen, Tore von Leipzigs Christoph Baumgartner (15.) und dem Freiburger Michael Gregoritsch (25.) reichten, die Rote Karte für Alexander Marochkin (23.) half zusätzlich.
Österreich hat den Aufstieg in eigener Hand - und wischte die internen Streitigkeiten zwischen Mannschaft und Verband vorübergehend beiseite. "Abseits vom Platz beschäftigt uns das definitiv", gab Torschütze Baumgartner aber zu: "Wenn wir was anderes sagen würden, würden wir lügen. Es ist eine schwierige, komplizierte Situation." Daran ändert auch der Sieg nichts.
Griechenland vs. England 0:3
Zufrieden klatschte Harry Kane seine Mitspieler ab, viel Entscheidendes trug Englands Kapitän und Superstar aber nicht zum Erfolg gegen Griechenland bei. Vor dem 3:0 seiner Mannschaft in Athen hatte der Bayern-Stürmer noch die vielen Absagen kritisiert ("England kommt vor allem anderen"), nach seinem Appell brachte Trainer Lee Carsley ihn überraschend nur von der Bank.
Der Platzhalter für Thomas Tuchel auf der englischen Trainerbank rotierte viel und bewies mit Kane-Ersatz Ollie Watkins, der zur Führung traf (7.), einen guten Riecher. Kane sei mit der Jokerrolle zudem "absolut fein" gewesen, versicherte Carsley. Ab der 66. Minute durfte Kane dann auch mitspielen - und erhielt gegen Irland eine Startelfgarantie. Ende gut, alles gut.
Slowenien vs. Norwegen 1:4
Was ein kleiner Tritt in den Hintern doch auslösen kann. Vor Norwegens 4:1 Slowenien, erzählte Nationaltrainer Stale Solbakken schmunzelnd, habe er Antonio Nusa "ein bisschen herausgefordert". Zuletzt beim 1:5 in Österreich habe der Leipziger wie ein "Junior" gespielt, jetzt wollte der Coach "sehen, dass er auch auswärts ein bisschen mit dem Hintern wackelt".
Das tat der 19-Jährige gekonnt. Mit seinem Doppelpack stellte er sogar Erling Haaland in den Schatten, der "nur" einmal traf. "Er liefert auf hohem Niveau, ein großes Talent", sagte Haaland bei NRK und forderte: "Er muss nur so weitermachen, das ist außergewöhnlich." Da stimmte auch Solbakken zufrieden zu.