Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam nach EM-Auftakt rassistisch beleidigt
Moukoko will Zeichen gegen Rassismus setzen
Sowohl Moukoko (3.) als auch der Herthaner Jessic Ngankam (78.) waren mit einem Foulelfmeter am israelischen Schlussmann gescheitert. "Solche Dinge gehören einfach nicht in den Fußball, wir verschießen nicht extra. Wenn du solche Nachrichten bekommst, das ist ekelhaft", sagte der 18 Jahre alte Moukoko.
Schon am Dienstag war Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck (Aarhus GF) nach seiner Berufung zum Kapitän der deutschen U21 auf Facebook massiv beleidigt worden. "Ich sage immer: Wenn wir gewinnen, sind wir die Deutschen, wenn wir verlieren, sind wir die Schwarzen oder wie auch immer. Das finde ich blöd, wir sind alle gleich, haben alle dasselbe Blut", sagte Moukoko. Es sei Zeit, "dass man auch mal ein Zeichen dagegen setzt."
DFB-Trainer Antonio Di Salvo hat die rassistischen Beleidigungen gegen die deutschen U21-Nationalspieler Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam derweil scharf verurteilt. "Das ist ein Unding, eine Farce, wenn sich irgendwelche Menschen im Internet anonym äußern und unsere Jungs rassistisch beleidigen. Da nehme ich unsere Jungs auch zu 1000 Prozent in Schutz, die sehr gerne für Deutschland spielen, die Deutsche sind, die alles geben auch für das Land", sagte Di Salvo.
Er sei "persönlich schockiert und enttäuscht", sagte Di Salvo. Er wolle nun innerhalb der Mannschaft besprechen, ob und wie ein Zeichen gesetzt werden könne. "Wir sind alle eine Gemeinschaft, wir spielen alle gerne für Deutschland. Und natürlich werde ich mit den Jungs sprechen, weil ich mir gut vorstellen kann, dass das die Mannschaft beschäftigt", sagte der 44-Jährige, der erstmals als Cheftrainer bei einer EM ist.
Zum Match-Centre: Deutschland vs. Israel