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Held der "Notti magiche": Salvatore "Toto" Schillaci mit 59 Jahren gestorben

SID/Flashscore
Aktualisiert
Salvatore "Toto" Schillaci war der beste italienische Spieler der WM 1990.
Salvatore "Toto" Schillaci war der beste italienische Spieler der WM 1990.Bildbyran/ddp USA/Profimedia
Der Sizilianer "Toto" Schillaci verzauberte im Sommer 1990 ganz Italien. Nun ist er mit nur 59 Jahren verstorben.

Toto Schillaci. Im Sommer 1990 wurde sein Name nur geraunt. Voller Ehrfurcht. Voller Bewunderung. Schillaci - das klang nach Spektakel und Magie. Ganz Italien lag dem Angreifer zu Füßen, bei der WM im eigenen Land stieg der Niemand aus dem armen Sizilien zum Volkshelden auf. Toto Nazionale. Es war der Sommer seines Lebens. "Die WM war ein fantastisches, wunderschönes, unvergessliches Erlebnis", sagte Schillaci einmal.

Nun, mit nur 59 Jahren, ist Salvatore "Toto" Schillaci nach schwerer Krankheit gestorben. Und Italien trauert um seinen Helden von einst. Schillaci, Torschützenkönig der WM 1990, werde "für immer Teil" von Italiens Fußball-Erbe sein, sagte Verbandspräsident Gabriele Gravina.

"1990 war das beste Jahr meines Lebens"

Wer könnte auch die Bilder von damals vergessen? Wie Schillaci mit weit aufgerissenem Mund jubelte, die Arme euphorisch in die Luft warf, pure Freude ausstrahlte - und im Hintergrund schmetterte Gianna Nannini ihren Hit "Notti Magiche". Und was waren das für magische Nächte.

Der Bauerntölpel ("Terrone") aus dem schäbigen Palermo war für einen kurzen Moment der König des Fußballs - weil er ganz Italien unverhofft vom Titel träumen ließ. "1990 war das beste Jahr meines Lebens", sagte Schillaci einmal. Aber nicht nur, weil dieser kleine, unscheinbare Angreifer mit seinen sechs WM-Treffern die Herzen der Italiener eroberte.

"Mein Sohn Mattia wurde geboren, am 15. Juni, während ich spielte", sagte Schillaci: "Ein unvergessliches Jahr, das mein Leben für immer verändert hat."

Ein Underdog wird zur Legende

Vor der WM kannte ihn kaum jemand. Seine Normierung war eine Sensation. Erst kurz zuvor hatte Schillaci, dieser Underdog aus Sizilien, der mit 13 von der Schule ging, in der Squadra Azzurra debütiert. Schließlich stürmten für Italien damals Spieler wie Gianluca Vialli, Roberto Mancini oder Roberto Baggio. Und doch wurde er zum Gesicht des Teams.

"Die Einfachheit, die Bescheidenheit und die Tatsache, dass ich aus dem Nichts kam und plötzlich jemand war - all das hat dazu geführt, dass mich selbst Leute liebten, die vorher gar nicht wussten, wer ich war", sagte Schillaci einmal im 11Freunde-Interview: "Und natürlich die Tore - der Ruhm kommt im Fußball immer über Tore."

Schillaci schoss insgesamt nur sieben Tore für Italien - sechs davon aber bei dieser rauschhaften WM 1990. Und auch im Halbfinale gegen Argentinien traf er, doch am Ende gewannen Diego Maradona und Co. im Elfmeterschießen, der Titel ging später an Deutschland.

Nach der WM verblasste Schillacis Stern so schnell, wie er aufgegangen war - doch ihm blieben seine Erinnerungen. "Es gibt Spieler, die spielen 20 Jahre, und schaffen nicht das, was ich erreicht habe. Es war nur ein Sommer, na und? Es gibt Schlimmeres im Leben", sagte Schillaci. Nun hat er den Kampf gegen den Krebs verloren.