Feiertag zum Feiern in Italien: CL-Teilnehmer Inter, Neapel und Milan im Einsatz
Drei Mannschaften, zwei unterschiedliche Herangehensweisen an einem heiligen Tag. Die morgigen Herausforderungen von Inter, Napoli und der AC Mailand, die in dieser chronologischen Reihenfolge antreten, werden natürlich vom aktuellen Tabellenstand diktiert. Die Situation in der Liga beeinflusst auch den Grad an Schonung, den die Trainer ihren Mannschaften vor den wichtigen Duellen in der Champions League in der nächsten Woche gönnen werden. Die Mailänder, die die Qualifikation für das entscheidende Europa im Visier haben, können sich angesichts des großen Kampfes um die ersten vier Plätze keine Fehler mehr erlauben. Die Neapolitaner hingegen müssen die vier Ohrfeigen, die sie am vergangenen Wochenende von der AC Milan kassiert haben, erstmal verdauen.
Zählt Inzaghi auf LuLa?
Obwohl die Mannschaft von Simone Inzaghi diese Woche im Hinspiel des Halbfinals der Coppa Italia zu Hause gegen Juventus Turin nicht sonderlich überzeugend auftrat, konnte sie das Allianz-Stadion dennoch als Sieger verlassen. Und das dank eines von Romelu Lukaku meisterhaft verwandelten Elfmeters, dessen enttäuschende Saison Zweifel an seinem wahren Wert aufkommen lässt, zumal er weiterhin körperlich nicht zu 100 Prozent fit ist. Unrühmliche Schlagzeilen machten in dieser Szene aber in erster Linie die Fans von Juventus, die den Angreifer mit rassistischen Rufen bedachten. Lukaku, der im Anschluss an die Szene aus etwas obskuren Gründen vom Platz flog, ist für die Liga nicht gesperrt, sodass er am Freitag in Salerno auf dem Platz stehen kann. Es ist eines von zehn Endspielen, die die Nerazurri nutzen müssen, um das Minimalziel Champions League-Qualifikation nicht zu verpassen.
Die Reise in die Heimat der Salernitana, die ihrerseits mit neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone so schnell wie möglich den Klassenerhalt festmachen will, wird ein wichtiger Test für den Belgier sein, der zusammen mit Lautaro Martinez im Sturm starten sollte. Die Inter-Fans hoffen darauf, dass das in Italien "LuLa" genannte Gespann endlich zu jener Form zurückkehrt, die sie in den vergangenen Jahren nur schwer zu verteidigen gemacht haben.
Neapel will Wiedergutmachung
Nach der überraschenden und in Teilen grotesken 0:4-Niederlage gegen die AC Mailand im Stadion Diego Armando Maradona muss die SSC Neapel wieder zu dem Tempo zurückfinden, mit dem sie in der bisherigen Serie A-Saison alle Konkurrenten in die Schranken gewiesen haben. Und zwar auswärts, wo sie paradoxerweise in der letzten Zeit von den eigenen Fans eher angefeindet als unterstützt wurden. Einige von ihnen ließen sich nach dem Spiel gegen Mailand zu wilden Prügeleien hinreißen und mussten sich deshalb von Trainer Luciano Spalletti raten lassen, beim nächsten Spiel "besser zuhause zu bleiben".
Nach der unerwarteten Klatsche, die bei den Neapolitanern deutliche blaue Flecken auf der Haut hinterlassen hat, muss das Team der Saison in Europa so schnell wie möglich die eigenen Probleme in den Griff bekommen, um wieder auf die Beine zu kommen und das hohe Tempo, das es seit Beginn des Rennens vorgelegt hat, wieder aufzunehmen. Dabei könnte die Tatsache, auswärts spielen zu müssen, von Vorteil sein, auch weil Spallettis Truppe gezeigt hat, dass sie immer die gleiche Art von Fußball spielt. Das Nachbarschaftsduell im Stadio Via del Mare bei US Lecce, das zuletzt fünfmal in Folge verloren hat, ist in diesem Sinne eine mehr als große Chance für die Neapolitaner.
Pioli hofft auf eine Aufholjagd
Napolis Peiniger vom vergangenen Wochenende, die AC Mailand, derzeit Dritter mit einem Punkt Vorsprung auf Inter und Roma, ist unterdessen längst in das Rennen um die Champions League-Plätze eingestiegen. Mit vier Punkten Rückstand auf Lazio, das sich ein hartes Duell mit Juventus liefert, ist dies ein wichtiges Spiel für Piolis Mannschaft, die eine Reihe von Siegen braucht, um in einem entscheidenden Moment Punkte und Selbstvertrauen zu sammeln. Gegner Empoli, das mit 31 Punkten die Rettung vor Augen hat, könnte ein dankbarer Gegner sein, da das Team aus der Toskana das Saisonziel bereits nahezu erreicht hat.
Trotz des Viertelfinal-Hinspiels in der Champions League am kommenden Mittwoch sollte Pioli nicht zu viel durchwechseln, denn das Hauptziel seiner Mannschaft ist es, in der Liga wieder Boden gutzumachen. Spalletti wird das Gleiche denken, denn der beste Weg, nach einer Niederlage wieder aufzustehen, ist, die besten Kämpfer einzusetzen. Das gilt auch für Inzaghi, der weiß, dass gerade in Italien die heimische Liga der wichtigste Wettbewerb ist und bleibt. Wenn die drei Trainer an diesem Karfreitag eines gemeinsam haben, dann ist es, heute zu spielen, als gäbe es kein Morgen.