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Redknapp ärgert sich über Tuchel: "Hätte mir Engländer gewünscht"

Micha Pesseg
Thomas Tuchel übernimmt die englische Nationalmannschft.
Thomas Tuchel übernimmt die englische Nationalmannschft.Marc Aspland / News Licensing / Profimedia
Thomas Tuchel übernimmt die englische Fußball-Nationalmannschaft. Der 51-Jährige hat große Pläne, möchte die Three Lions bei der nächsten Weltmeisterschaft zum Titel führen. Doch nicht jeder begrüßt Tuchels Verpflichtung. So kritisierte der Trainer-Legende Harry Redknapp in einem Interview mit Sky Sports: "Ich hätte mir gewünscht, dass ein Engländer England trainiert."

Und weiter: "Er hat seinen Jobs bei einigen Klubs zuletzt schnell verloren. Es ist also nicht so, dass er unglaublich erfolgreich war." Redknapp spielte damit auf die Entlassung von Thomas Tuchel beim FC Chelsea im September 2022 und beim FC Bayern im vergangenen Frühjahr an. 

Der mittlerweile 77-jährige Coach - dessen Titelsammlung den Gewinn des FA Cups mit Portsmouth (2008) und die Meisterschaft in Englands zweiter Liga (2003) umfasst - holte zum Rundumschlag aus: "Ich bin sehr patriotisch. Ich finde, wir sollten einen englischen Trainer haben."

Heutzutage sei es für Trainer von der Insel sehr schwierig, Fuß in der Premier League zu fassen: "Engländer bekommen nicht mehr viele Chancen in der Premier League. Alle Klubs sind im Besitz ausländischer Eigentümer. Wenn sie einen Trainer holen, ist es meist ein ausländischer."

Dementsprechend hätte sich Redknapp von der FA mehr Wertschätzung erwartet, aber "es muss immer ein ausländischer Manager sein." Er forderte den englischen Fußball-Verband dazu auf, mehr Geld in Fortbildungen für junge Coaches zu investieren.

"Tommy" lässt seinen Charme spielen

Und Thomas Tuchel? Der 51-Jährige lässt sich von solcher Kritik nicht unnötig beeindrucken.

Auf seiner ersten Pressekonferenz wurde ihm selbstverständlich auch die Frage aller Fragen gestellt: Was wolle er jenen Fans ausrichten, die sich einen heimischen Coach auf der Trainerbank der Three Lions gewünscht haben? Mit einem Lächeln im Gesicht antwortete er: "Sorry, dass ich kein Engländer bin."

Tuchel - bekennender Liebhaber des englischen Fußballs - bemühte sich anschließend in einem für Instagram produzierten Kurzvideo darum, auch die Zweifler auf seine Seite zu bringen. "Ich bin ein bisschen nervös. Das ist meine erste Nachricht als englischer Cheftrainer. Ich befinde mich im Wembley - wo sonst?"

"Ich kann auch versprechen", ließ er die Anhänger der englischen Nationalmannschaft wissen, "dass ich sehr aufgeregt bin. Ich fühle mich sehr geehrt. Ich werde alles tun, damit wir uns zunächst für die Weltmeisterschaft qualifizieren und dann ein erfolgreiches Turnier haben. Wir werden versuchen, einen zweiten Stern auf unser Trikot zu bekommen."