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Premier League: Trotz kleinstem Budget - Thomas Frank und Brentford haben viel erreicht

Andreas Würtz Adamsen
Thomas Frank führte Brentford in dieser Saison auf einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Der Londoner Klub beendete die Saison auf dem neunten Pla
Thomas Frank führte Brentford in dieser Saison auf einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Der Londoner Klub beendete die Saison auf dem neunten PlaBen Stansall/AFP
Trotz der beiden kleinsten Gehaltsbudgets der Liga haben sowohl Brentford mit dem Dänen Thomas Frank als Trainer als auch Brighton & Hove Albion in der letzten Ausgabe der Premier League eine gute Saison gespielt. Chelsea hingegen, der Verein mit der höchsten Lohnsumme der Liga, erreichte nicht einmal einen europäischen Tabellenplatz.

In zahlreichen Studien wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Höhe der Gehaltsausgaben von Sportmannschaften und ihren sportlichen Leistungen festgestellt. Die Erfolgsformel scheint also einfach: mehr Geld für Gehälter ausgeben. Geld schießt bekanntlich zwar keine Tore, allerdings ist ein Zusammenhang nicht von der Hand zu weisen.

Es wird immer Teams geben, die sowohl positiv als auch negativ überraschen. Dies war in der diesjährigen Saison der Premier League der Fall, in der einige Mannschaften die Erwartungen in finanzieller Hinsicht völlig übertroffen haben, während einige andere extrem enttäuschten.

Zwei Mannschaften stechen besonders positiv hervor, wenn man die erzielten Ergebnisse mit dem Gehaltsbudget vergleicht, und sie sind auch die beiden Teams, die mit Abstand am wenigsten Geld pro erzielten Punkt bezahlt haben.

Auf der anderen Seite hat vor allem eine Mannschaft in den letzten beiden Transferfenstern Unsummen ausgegeben, die aus sportlicher Sicht ihren finanziellen Voraussetzungen nicht gerecht werden konnte und deshalb für jeden geholten Punkt unglaublich viel Geld bezahlt hat.

Thomas Frank an der Spitze - mal wieder

Es überrascht nicht, dass Brentford laut Capology das kleinste Gehaltsbudget der Liga hat. Dies war auch in der letzten Saison der Fall, als Brentford als Aufsteiger den 13. Platz belegte, eine Position in der Tabelle, die sieben Plätze höher lag, als es das Gehaltsbudget eigentlich rechtfertigte.

Auch in dieser Saison hat Brentford die finanziellen Voraussetzungen für den sportlichen Erfolg weit, weit übertroffen, denn mit dem neunten Platz haben Thomas Frank und Co. ganze 11 Plätze besser abgeschlossen, als es die Finanzen vermuten lassen.

Das ist allerdings nicht die größte Overperformance, denn sie gehört Brighton & Hove Albion. Laut Capology hat der südenglische Klub sein Gehaltsbudget in den letzten Spielzeiten sogar gesenkt: Von 451 Millionen Pfund in der Saison 2020-2021 sanken die Saläre in dieser Saison auf "nur" noch 358 Millionen Pfund. Die Seagulls haben damit das zweitkleinste Gehaltsbudget der Liga.

Brighton gibt im Ligavergleich sehr wenig Geld für die Leistung auf dem Platz aus
Brighton gibt im Ligavergleich sehr wenig Geld für die Leistung auf dem Platz ausAFP

Trotzdem landete die gut spielende Mannschaft von Roberto De Zerbi auf einem äußerst beeindruckenden sechsten Platz und hat damit ein Ticket für den europäischen Fußball gelöst. In der sportlichen Tabelle hat man sich im Vergleich zur finanziellen Tabelle um 13 Plätze verbessert.

Fünf Millionen pro Punkt

Auch Brentford und Brighton & Hove beeindrucken, wenn man nicht nur die Ligatabelle, sondern auch die während der Saison gewonnenen Punkte betrachtet. Mit 59 bzw. 62 Punkten haben die beiden Teams die niedrigsten Gehälter pro gewonnenem Punkt gezahlt.

Brentford musste weniger als 5 Mio. Pfund für einen Punktgewinn ausgeben, während Brighton & Hove etwa 5,8 Mio. Pfund pro gewonnenem Punkt ausgab. Während Fulham mit 9,3 Millionen Pfund pro Punkt wenig überraschend ebenfalls gut abschneidet, ist das viertbeste Team vielleicht noch überraschender.

Es handelt sich um Newcastle United, das trotz des saudischen Beitritts nur das neuntgrößte Gehaltsbudget der Liga hat, übertroffen von Vereinen wie West Ham United und Aston Villa und praktisch gleichauf mit Everton, das fast aus der ersten englischen Liga abgestiegen wäre.

Eddie Howe schaffte es, beeindruckende 71 Punkte zu holen und Newcastle in den besten europäischen Klubwettbewerb, die Champions League, zu führen. Deshalb können die saudischen Eigentümer des Klubs froh sein, dass sie für jeden Punkt, den Eddie Howe den Magpies bescherte, nur 9,8 Millionen Pfund an Löhnen gezahlt haben.

Teures Vergnügen für amerikanischen Besitzer

Am anderen Ende der Skala stehen ein paar Absteiger und ein englischer Hauptstadtklub. Während man von Leeds United mit dem viertkleinsten Gehaltsbudget der Liga erwarten konnte, dass es ums Überleben geht, kam der Abstieg von Leicester City und Southampton aus finanzieller Sicht überraschend.

Ein größerer Kostenpunkt im Kader der Foxes: Jamie Vardy. Auch er konnte den Abstieg nicht verhindern
Ein größerer Kostenpunkt im Kader der Foxes: Jamie Vardy. Auch er konnte den Abstieg nicht verhindernAFP

Southampton landete mit dem 14. größten Gehaltsbudget auf dem letzten Platz der Liga, während Leicester City mit dem 11. größten Gehaltsbudget der Liga auf Platz 18 enttäuschte, nur sieben Jahre nach dem wilden Meisterschaftslauf des Vereins. Beide Mannschaften mussten für jeden Punkt, den sie auf dem Weg dorthin sammelten, mehr als 20 Millionen Pfund bezahlen.

Am schlimmsten war die Saison jedoch für Chelsea. Seit Todd Boehly den Londoner Klub im Juni 2022 übernommen hat, wurden enorme Summen ausgegeben, so dass der Klub mit jährlich 1,85 Milliarden Pfund das größte Gehaltsbudget der Liga aufweist.

Dennoch beendete der Klub die Saison auf dem 12. Tabellenplatz, weit entfernt von den europäischen Plätzen und mit mehreren Entlassungen von Managern, angefangen mit dem Nachfolger Thomas Tuchel, der einen Champions League-Titel an die Stamford Bridge geholt hatte.

Enzo Fernandez kostete über 120 Millionen Euro und streicht zudem ein fürstliches Gehalt ein
Enzo Fernandez kostete über 120 Millionen Euro und streicht zudem ein fürstliches Gehalt einAFP

Mit nur 44 Punkten in der Saison musste Boehly für jeden Punkt irrsinnige 42 Millionen Pfund an Gehältern ausgeben, und der Amerikaner wird in Anbetracht des Gehaltsbudgets in der nächsten Saison zweifellos eine viel bessere Leistung auf dem Platz erwarten.