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Im Zeichen der Seifenblase: Füllkrugs England-Abenteuer beginnt

SID
Niclas Füllkrug.
Niclas Füllkrug.Profimedia
Niclas Füllkrug beginnt am ersten Premier-League-Spieltag sein Abenteuer West Ham United.

Die kleine Emilia, so erzählt ihr stolzer Papa Niclas Füllkrug, kennt sich mit den englischen Fußball-Traditionen schon bestens aus. "Meine Tochter", sagt der Nationalspieler, "freut sich auf die Seifenblasen. Sie hat gesagt, dass sie eine fangen will." Auch am Samstag, wenn Füllkrug in sein Abenteuer West Ham United startet, werden wieder Abertausende durch die Luft wirbeln.

Anders als die Seifenblasen, die als Sinnbild der Fanträume in West Hams Hymne "I'm forever blowing bubbles" erst hoch fliegen und dann doch im Winde vergehen, ist Füllkrugs Glaube an den Erfolg im Osten Londons unerschütterlich. "Es steckt viel Qualität im Team - und mehr als der neunte Platz. Hoffentlich können wir nächste Saison besser sein. Dabei will ich helfen", sagt der Mittelstürmer vor seinem Premier-League-Debüt am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Aston Villa.

Füllkrug, das wird mit jedem Wort deutlich, das er im Hammers-Trikot spricht, ist nach nur einer Saison von Borussia Dortmund nach England gegangen, um dort einen Unterschied zu machen. Er will in der besten Liga der Welt Spuren hinterlassen. Schon in Deutschland habe er gerne für Traditionsklubs wie Hannover 96, Werder Bremen, den 1. FC Nürnberg oder eben den BVB gespielt - West Ham füge sich in die Reihe perfekt ein: "Es war wichtig für mich, zu spüren, dass das Trikot etwas Gewicht hat."

Fülle als Hoffnungsträger

Das hat es alleine, weil West Ham 27 Millionen Euro zahlte, um sein chronisches Sturmproblem zu lösen und von mehr als dem in der Vorsaison erreichten Platz neun zu träumen. Die Erwartungen sind hoch, doch die Experten sind "Fülle" durchaus gewogen. Der auch hierzulande bekannte TV-Experte Jan Aage Fjörtoft prophezeite im Sport-Bild-Interview gar, dass Füllkrug in England "groß einschlagen" und mehr als die zwölf Liga-Tore aus seiner BVB-Saison schießen werde.

Bei seinem ersten Testspiel-Auftritt lief es für Füllkrug jedoch noch nicht ganz so rund. Nachdem er bei einem Sponsoren-Cup gegen Celta Vigo (6:5 i. E.) am vergangenen Samstag 30 Minuten vor Schluss eingewechselt wurde, verschoss er im Elfmeterschießen gleich mal. Langer Anlauf, nach rechts unten gezielt, der Torwart hielt. Das soll am Samstag besser laufen.

Für den maximalen Erfolg, so betont Füllkrug, sei er aber auf Vorlagen seiner Mitspieler angewiesen, er sei offenkundig "nicht der Typ, der sich durch fünf Spieler durchdribbelt und dann trifft". Da er mit versierten Spielern wie Kapitän Jarrod Bowen oder Mohammed Kudus gleich mehrere potenzielle Lieferanten zur Seite gestellt bekommt, gibt sich Füllkrug fast schon euphorisch: "Ich liebe es, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mit ihnen in den Krieg ziehen kann." Und in den Arbeitervierteln Londons lieben sie solche Kampfansagen - fast so sehr wie Seifenblasen.