Havertz trifft, Arsenal bleibt Titelkandidat: Sieg gegen Erzrivale Tottenham
Duelle gegen die Tottenham Hotspurs haben für den FC Arsenal eine ganz besondere Bedeutung. Das Derby elektrisiert regelmäßig den Norden Londons. Wenn dann noch einer der beiden Rivalen eine realistische Chance hat, die Premier League zu gewinnen, herrscht in beiden Fanlagern absoluter Ausnahmezustand.
Auch am Sonntag war im Tottenham Hotspur Stadium die sprichwörtliche Hölle los. Ausverkauftes Haus, über 60.000 Zuschauer: Bereits vor dem Anpfiff herrschte echte Gänsehautstimmung.
Als in der 15. Minute Pierre-Emil Höjbjerg die Kugel nach einem Eckstoß im eigenen Tor versenkte und dadurch Erzrivale Arsenal 1:0 in Führung brachte, wandelte sich die Atmosphäre schlagartig. Vom frühen Schock sollten sich die Spurs nicht mehr erholen. Zwar hatte die Heimelf im ersten Durchgang deutlich mehr Ballbesitz, die entscheidenden Aktionen gehörten aber den Gunners.
Havertz sammelt Scorerpunkte
In der 27. Minute erhöhte Bukayo Saka per Traumtor auf 2:0. Mit einem strammen Schuss versenkte der 22-jährige Engländer den Ball im oberen Eck, die Vorlage kam von Kai Havertz. Der deutsche Nationalspieler stand auch elf Minuten später im Mittelpunkt. Havertz besorgte per Kopf das dritte Tor für Arsenal, für den 24-Jährigen war es bereits das zwölfte Saisontor.
Nun wurde es im bis zum Rand gefüllten Gästesektor richtig laut, es ertönte der mittlerweile berühmt gewordene Chant "60 million down the drain, Kai Havertz scores again". Einige frustrierte Tottenham-Fans entschieden sich dazu, vorzeitig das Stadion zu verlassen.
Nach dem Seitenwechsel kommt Spannung auf
Eine Kurzschlussreaktion: Schon bald sollte sich das Momentum verändern. Nach dem Seitenwechsel blieb zwar zunächst der Spitzenreiter am Drücker und kam auch einigen gefährlichen Möglichkeiten. So wurde Saka in Minute 53 erneut ideal von Havertz bedient - Tottenham-Keeper Guglielmo Vicario rettete jedoch zum Eckball.
Wenige Minuten später sollte sich sein Gegenüber David Raya einen folgenschweren Patzer erlauben. Dem Arsenal-Torhüter unterlief ein katastrophaler Fehlpass, welcher durch den argentinischen Weltmeister Cristian Romero umgehend bestraft wurde (64. Minute). In der Schlussphase verkürzte zudem Heung-Min Son nach einem von Declan Rice verschuldeten Strafstoß auf 2:3 (87.).
Zum Match-Center: Tottenham vs. Arsenal
City legt nach
Die Schlussphase sollte für Arsenal zum großen Nervenkitzel werden. Nach einer sechsminütigen Nachspielzeit bejubelten die Gäste jedoch einen unfassbar wichtigen 3:2-Erfolg. Somit lebt Arsenals Hoffnung auf den ersten Meistertitel seit der sagenumwobenen, ungeschlagenen Spielzeit 2003/04.
Auf das zweitplatzierte Manchester City haben die Londoner vorläufig einen Punkt Vorsprung. Bei einem Spiel weniger könnten die Skyblues den Rückstand aber noch aus eigener Kraft aufholen. Am Samstagnachmittag feierte der Titelverteidiger einen 2:0-Sieg bei Abstiegskandidat Nottingham Forest. Der FC Liverpool und Manager Jürgen Klopp haben sich bereits am Samstag aus dem Titelrennen verabschiedet.