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580 Mio. Euro: Hertha-Investor 777 Partners übernimmt Premier League-Klub FC Everton

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Auch der FC Everton gehört nun zum Portfolio von 777 Partners.
Auch der FC Everton gehört nun zum Portfolio von 777 Partners.Reuters
Die amerikanische Private-Equity-Firma 777 Partners übernimmt in ihrer bislang größten Transaktion im Fußball 94,1 Prozent der Anteile am FC Everton. Im Gegenzug sollen ca. 580 Millionen Euro an den britisch-iranischen Milliardär und bisherigen Eigner Farhad Moshiri fließen. "Wir fühlen uns geehrt durch die Möglichkeit, Teil der Everton-Familie zu werden, und betrachten es als Privileg, auf dem stolzen Erbe und den Werten des Vereins aufbauen zu können", sagte Josh Wander, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von 777 Partners.

777 Partners hatte im März dieses Jahres insgesamt knapp 80 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erworben und damit den in Ungnade gefallenen Lars Windhorst abgelöst. Neben den Berlinern befinden sich mit dem italienischen Klub CFC GenuaStandard Lüttich aus Belgien sowie eine Minderheitsbeteiligung an LaLiga-Klub FC Sevilla weitere Profiklubs im Portfolio des Konzerns.

Damit endet die Ära Moshiri bei Everton. Der ehemalige Aktionär des FC Arsenal erwarb 2016 zunächst 49,9 % an den Toffees, bis Januar 2022 erhöhte er seinen Anteil mit einer Kapitalspritze von 100 Millionen Pfund auf 94,1 %. Doch obwohl die Liverpooler seit Moshiris Ankunft fast 750 Millionen Euro in Transfers zum Aufbau des Kaders investiert haben, ist der Klub in den letzten Spielzeiten aus der oberen Tabellenhälfte gerutscht und kämpft gegen den Abstieg.

Die jüngsten Zahlen zeigen, dass Everton im fünften Jahr in Folge Verluste macht - 44,7 Millionen Pfund für die Saison 2021/22 -, wobei sich der Gesamtverlust in diesem Zeitraum auf über 430 Millionen Pfund beläuft. Nach den Regeln der Premier League dürfen die Teams in drei Jahren einen Verlust von 105 Millionen Pfund ansammeln, lediglich die Sonderregeln aufgrund der COVID-19-Pandemie spielten den Engländern bislang in die Karten.

Auch Everton befindet sich mitten in einer Untersuchung wegen angeblicher Verstöße gegen die Regeln des finanziellen Fairplays der Premier League, doch der Vorsitzende Bill Kenwright erklärte im April, man sei zuversichtlich, dass der Klub von der Merseyside alle Finanzregeln einhalte. Der Klub wird sich im nächsten Monat vor einer unabhängigen Kommission wegen der angeblichen Verstöße verantworten müssen.

Der Verein hat auch in den Bau eines neuen Stadions am Bramley Moore-Dock in Liverpools Stadtteil Vauxhall investiert, das laut Moshiri 760 Millionen Pfund kosten wird. In der Erklärung von Everton heißt es, dass die Investition von 777 Partners die Bilanz des Vereins stärken und die "vollständige Finanzierung" des Stadions garantieren würde.

"Wir haben uns verpflichtet, langfristig mit der lokalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten und an wichtigen Projekten wie der Entwicklung von Bramley-Moore Dock zu einem Stadion von Weltklasse zu arbeiten", fügte Wander hinzu.

Everton ist in den letzten beiden Spielzeiten jeweils nur knapp dem Abstieg aus der ersten Liga entgangen und liegt derzeit auf Platz 18 der Tabelle, ohne einen Sieg in vier Spielen in dieser Saison.

"Nach meinen langen Gesprächen mit 777 bin ich davon überzeugt, dass sie der beste Partner sind, um unseren großartigen Verein mit allen Vorteilen ihres Multi-Club-Investitionsmodells voranzubringen", sagte Moshiri. "Der heutige Tag ist ein wichtiger nächster Schritt in der erfolgreichen Entwicklung von Everton, und ich freue mich darauf, die weitere Entwicklung unseres Clubs genau zu verfolgen."