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Messi, Guardiola, Neymar: Diese großen Fußballer holten Olympia-Gold

SID
Neymar mit seiner Goldmedaille von den Olympischen Spielen in Rio 2016.
Neymar mit seiner Goldmedaille von den Olympischen Spielen in Rio 2016.Profimedia
Von Lionel Messi über Pep Guardiola bis Neymar: Überraschend viele Fußball-Stars haben schon olympisches Gold gewonnen, am Mittwoch beginnt in Frankreich das nächste Turnier. Der SID erzählt die Geschichten von elf prominenten Olympiasiegern:

Lionel Messi

2008 in Peking mit Argentinien

Im Alter von 21 Jahren führte der damals noch langhaarige Messi sein Team in Peking zu Gold. Erst hatte der FC Barcelona ihn nicht für Olympia abstellen wollen, am Ende durfte er doch fliegen. "So etwas macht man nur einmal im Leben mit. Die Goldmedaille war ein Traum von mir", sagte Messi. Im Finale gegen Nigeria (1:0) legte er das Siegtor von Angel Di Maria auf, nach dem Schlusspfiff tanzte auch Diego Maradona auf dem Rasen.

Zum Match-Center: Nigeria vs. Argentinien

Pep Guardiola

1992 in Barcelona mit Spanien

Was für ein Jahr! Im Mai gewann Guardiola mit dem FC Barcelona den Europapokal der Landesmeister, im August olympisches Gold. Im Finale gegen Polen (3:2) legte er per Freistoß das 1:1 auf. "Mit vielen der Jungs schloss ich eine starke Freundschaft, die bis heute hält. Das ist ein genauso großer Triumph wie die Goldmedaille", sagt Guardiola über das Team, in dem unter anderem Luis Enrique und Santiago Canizares standen.

Zum Match-Center: Polen vs. Spanien

Neymar

2016 in Rio mit Brasilien

Neymar sollte die seit dem 1:7 gegen Deutschland zwei Jahre zuvor arg gebeutelte Fußball-Nation im eigenen Land aus dem Dauer-Tief führen. "Ich denke nur an Gold", sagte der damals 24-Jährige - und erfüllte seine Mission. Im Halbfinale gegen Honduras erzielte Neymar das schnellste Tor der Olympiageschichte (nach 14 Sekunden), im Endspiel gegen Deutschland markierte er das 1:0. Im Elfmeterschießen verwandelte er dann den letzten Schuss, der Rest war Jubel.

Zum Match-Center: Brasilien vs. Deutschland

Samuel Eto'o

2000 in Sydney mit Kamerun

Eto'o gewann später mit dem FC Barcelona und Inter Mailand die Champions League, wurde viermal Afrikas Fußballer des Jahres. Seinen ersten großen Triumph feierte er jedoch schon mit 19 Jahren. "Diesen Tag werde ich mein Leben lang nicht vergessen", sagte er. Im Endspiel gegen am Ende nur noch neun Spanier (5:3 i.E.) schoss Eto'o vor 100.000 Zuschauern sein einziges Turnier-Tor.

Zum Match-Center: Spanien vs. Kamerun

Richarlison

2021 in Tokio mit Brasilien

Richarlisons Künste bekam in Japan zunächst die deutsche Mannschaft zu spüren: Der damals 24-Jährige schenkte dem DFB-Team von Stefan Kuntz gleich im ersten Gruppenspiel (4:2) einen Dreierpack ein. Am Ende des Turniers war der heutige Tottenham-Profi mit fünf Treffern Torschützenkönig - obwohl er im Finale gegen Spanien (2:1) einen Foulelfmeter über die Latte schoss.

Zum Match-Center: Brasilien vs. Spanien

Jay-Jay Okocha

1996 in Atlanta mit Nigeria

Nach vier Jahren bei Eintracht Frankfurt reiste Dribbelkünstler Okocha nach Atlanta und wurde dort zur Legende. Nigerias "Dream Team" mit Stars wie Viktor Ikpeba, Sunday Oliseh und Taribo West stürmte zum ersten ganz großen Triumph einer afrikanischen Fußball-Mannschaft. "Gott hat es so gewollt", sagte Okocha später. Bis heute werden die "Super Eagles" von 1996 in ihrer Heimat als Helden verehrt.

Zum Match-Center: Nigeria vs. Argentinien

Dixie Dörner

1976 in Montreal mit der DDR

Der 2022 verstorbene Dörner war Kapitän der DDR-Auswahl, die in Montreal für die bis heute einzige deutsche Männer-Goldmedaille im Fußball sorgte. Im Finale gegen Polen, immerhin WM-Dritter 1974 und angetreten mit WM-Torschützenkönig Grzegorz Lato, gelang dem Team von Trainer Georg Buschner eines der besten Länderspiele der DDR-Geschichte, am Ende hieß es 3:1. "Ich habe viel erreicht, aber dieser Olympiasieg steht ganz oben", sagte Dörner einmal.

Zum Match-Center: DDR vs. Polen

Lev Yashin

1956 in Melbourne mit der Sowjetunion

Die "schwarze Spinne", für viele der beste Torhüter der Fußball-Geschichte, machte in Australien erstmals international auf sich aufmerksam. Der Mann mit der markanten Mütze ließ in vier Spielen nur zwei Treffer zu, auch im Finale gegen Jugoslawien (1:0) hielt Yashin die Null. Es war der Beginn einer großen Karriere. 1963 wurde der 1990 verstorbene Yashin als bis heute einziger Torwart zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

Zum Match-Center: Jugoslawien vs. Sowjetunion

Ferenc Puskas

1952 in Helsinki mit Ungarn

Puskas war Kapitän jener Wunderelf, die von 1950 bis zum WM-Finale 1954 gegen Deutschland in 32 Pflichtspielen unbesiegt blieb. Zu jenem denkwürdigen Lauf gehörte auch der Triumph bei Olympia in Helsinki, als Ungarn seine fünf Spiele mit insgesamt 20:2 Toren gewann. Puskas erzielte vier Treffer, darunter das 1:0 im Finale gegen die starken Jugoslawien (2:0), die zuvor Sepp Herbergers DFB-Team ausgeschaltet hatten.

Zum Match-Center: Jugoslawien vs. Ungarn

Gunnar Nordahl

1948 in London mit Schweden

Schwedens Fußball-Museum steht nicht ohne Grund im kleinen Degerfors: Die Brüder Gunnar, Bertil und Knut Nordahl spielten alle einst für Degerfors IF, 1948 standen sie gemeinsam beim Olympia-Endspiel in der Startelf. Größter Star war Gunnar, der ein Jahr später zur AC Mailand wechselte, wo er als Teil des schwedischen "Gre-No-Li"-Angriffs (Gren-Nordahl-Liedholm) für Furore sorgte. In der ewigen Torschützenliste der Serie A liegt er mit 225 Treffern noch immer auf Rang drei.

Zum Match-Center: Jugoslawien vs. Schweden

Jose Leandro Andrade

1924 in Paris und 1928 in Amsterdam mit Uruguay

Der erste schwarze Weltstar des Fußballs holte gleich zweimal Gold. Der Sohn eines ehemaligen Sklaven - der bei der Geburt Andrades 98 Jahre alt war - verzückte in Europa die Zuschauer. 1930 wurde Andrade, der nebenher weiter als Schuhputzer arbeitete, auch noch Weltmeister. Später erblindete er einseitig durch eine Augenverletzung, die er sich im Olympia-Halbfinale 1928 zugezogen hatte. Andrade starb 1957 an Tuberkulose in einem Armenhaus in Montevideo.

Zum Match-Center: Schweiz vs. Uruguay

Zum Match-Center: Uruguay vs. Argentinien