Vor dem Spitzenspiel gegen Barcelona: Girona ist der Spezialist für Aufholjagden
Der FC Valencia glaubte lange Zeit, einen Sieg aus Girona mitzunehmen. Míchel schickte seine letzten Offensivkräfte auf den Rasen, darunter auch den Veteranen Cristhian Stuani, um doch noch etwas Zählbares zu holen. Der Uruguayer ist bereits seit 2017 bei den Katalanen. Mit einem Doppelpack innerhalb von drei Minuten drehte er das Spiel zugunsten Gironas. Ein bekanntest Muster in dieser Saison. Es ist sogar zu einer Spezialität der Katalanen geworden.
Die Comebackkönige aus Katalonien
Mallorca, Villarreal, Almería, Osasuna, Rayo Vallecano und also Valencia: Sie lagen auf der Anzeigetafel vorne, manchmal sogar mit zwei Toren Vorsprung. Aber jedes Mal drehte Girona den Spieß um und gewann, die Hälfte der Zeit mit mindestens zwei Toren Unterschied (5:3 gegen Mallorca, 5:2 gegen Almería, 4:2 gegen Osasuna). Nicht zu vergessen sind ebenfalls das 1:1-Unentschieden gegen Real Sociedad am ersten Spieltag und das letzte Spiel in der Copa del Rey Mitte der Woche, in der die Katalanen einen 1:2-Rückstand gegen Orihuela aufholten und dann doch noch mit 5:2 gewannen.
"Das sind die Zahlen einer Mannschaft, die um alles kämpft, aber wir sind keine Mannschaft, die La Liga gewinnen will, wir sind nicht auf diesem Niveau", sagte Míchel nach dem Erfolg gegen Valencia in Montilivi letzte Woche.
Das ist eine Art, den Druck zu entschärfen, da Girona am Sonntagabend (21 Uhr) in Montjuic gegen den FC Barcelona antritt. Dennoch, mit dieser Fähigkeit, nie aufzugeben, können die Blanquivermells am Ende der Saison mindestens die europäische Qualifikation anstreben.
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Wenig Rotation
Trotz seines beeindruckenden Niveaus seit Beginn der Saison wird es Girona schwer fallen, auf Dauer zu bestehen. In der Tat rotiert Trainer Míchel nur sehr wenig. Bisher haben in La Liga nur 14 Spieler ein Spiel begonnen. Mit der Fähigkeit, gegen Ende des Spiels noch Tempo machen zu können und der mentalen Ermüdung, die aus diesen Aufholjagden resultiert, wird Girona 2024 ein Tief haben. Ähnliches war Rayo Vallecano vor zwei Jahren wiederfahren: Lange Zeit spielten sie in der Spitzengruppe mit, bevor sie in den Abstiegskampf gerieten.
Girona ist jedoch einen guten Schritt weiter als La Franja, die unter Andoni Iraola gerade wieder in La Liga aufgestiegen war. Vor Beginn des 16. Spieltags stellten die Katalanen mit 34 erzielten Toren der beste Angriff in La Liga: Sie spielen ihre Tugenden in ihrem starken Kollektiv aus und haben damit einen Vorsprung von 10 Punkten auf den Fünftplatzierten Athletic Bilbao generiert. Ein komfortables Polster, denn auch wenn ihr Trainer es nach wie vor ablehnt von einem Titelrennen mit eigener Beteiligung zu sprechen, sind die Blanquivermells eine Überraschung, die nur darauf wartet, Spanien weiterhin zu erfreuen.