LaLiga: Vinicius Jr. erneut rassistisch beleidigt – Unterstützung von vielen Seiten
In der zweiten Halbzeit kam es zu einer mehrminütigen Unterbrechung, nachdem der Brasilianer von einem Anhänger der Gastgeber rassistisch beschimpft worden war.
Vinicius Jr. stellte sich anschließend vor die Fankurve und deutete auf den Übeltäter. Das Spiel wurde erst fortgesetzt, als der Stadionsprecher eine Ansage machte, die Beleidigungen einzustellen.
"Das war nicht das erste Mal, nicht das zweite und nicht das dritte Mal", klagte Vinicius bei Instagram: "Rassismus ist in La Liga normal. Die Konkurrenz hält es für normal, der Verband hält es auch für normal und die Gegner fördern es. Ich bedauere das sehr. Die Meisterschaft, die einst Ronaldinho, Ronaldo, Cristiano und Messi gehörte, gehört jetzt den Rassisten." In Brasilien sei Spanien "als ein Land der Rassisten bekannt", schrieb er weiter.
Prominente Unterstützung
Auch der brasilianische Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva hat die erneuten rassistischen Anfeindungen gegen Vinicius Junior scharf verurteilt. Am Rande des G7-Gipfels in Japan forderte der 77-Jährige "ernsthafte Maßnahmen", um nicht zuzulassen, dass "Faschismus und Rassismus sich der Fußballstadien bemächtigen".
"Es ist nicht fair, dass ein Junge aus armen Verhältnissen es im Leben zu etwas bringt, sich zu einem der besten Spieler der Welt entwickelt und jetzt in jedem Stadion, in dem er auftritt, beschimpft wird", ergänzte Lula.
Der brasilianische Ex-Weltfußballer Ronaldo kritisierte indes auf Twitter die "Tatenlosigkeit bei Verband und Verantwortlichen" und schrieb: "So lange es Straffreiheit und Duldung gibt, wird es hier Rassismus geben."
Real-Trainer Carlo Ancelotti fand auf der Pressekonferenz nach dem Spiel ebenfalls deutliche Worte: "Das ist inakzeptabel. Die spanische Liga hat ein Problem mit Rassismus – ein sehr ernstes Problem", sagte der Italiener.
Rote Karte wegen Tätlichkeit
Die Unterbrechung hatte eine 15-minütige Nachspielzeit zufolge, in der Vinicius aufgrund einer Tätlichkeit die Rote Karte (90.+7) sah.
Der Flügelstürmer, der in den letzten Monaten häufig Opfer rassistischer Beleidigungen war, hatte inmitten einer Rudelbildung Valencias Hugo Duro offenbar geschlagen.
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