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Klamme Kasse in Barcelona: Spanischer Meister muss unbedingt Spieler verkaufen

Micha Pesseg / Rafael Gómeaz
Ousmane Dembele und dem FC Barcelona steht ein schwieriger Transfersommer bevor
Ousmane Dembele und dem FC Barcelona steht ein schwieriger Transfersommer bevorProfimedia
Die Realität hält Einzug beim FC Barcelona. Nach der Verpflichtung von Ilkay Gündogan hat der finanziell gebeutelte spanische Traditionsverein nur noch wenig Handlungsspielraum am Transfermarkt.

Was nicht besonders gut bei Trainer Xavi Hernandez ankommen dürfte. Er möchte den Kader auf einigen Positionen verstärken. Gündogan – der zum Null-Kosten-Tarif kam – gilt etwa als zu offensiv veranlagt, um einen 1:1-Ersatz für Sergio Busquets darzustellen.

Die Suche nach einem neuen Busquets

Busquets übernahm bei Barca eine einzigartige Rolle, jene des “Pivot”. Als solcher verknüpfte er das Defensiv- mit dem Offensivspiel. 

Sein Ersatzmann hat viele unterschiedliche anspruchsvolle Aufgaben zu erfüllen. Er muss laufend freie Räume scannen, sie aber auch durch kluge Pässe selbst erzeugen können. Er muss das Spiel ohne Pause analysieren, ihm seinen ganz eigenen Takt verleihen und bei Bedarf gegnerische Konter durch kluges Stellungsspiel früh beenden.

Sergio Busquets spielt künftig für Inter Miami
Sergio Busquets spielt künftig für Inter MiamiFabrizio Romano

Die Wichtigkeit des “Pivot” im Spiel des FC Barcelona gilt traditionell als riesig. Der Spieler, der in den 1990er-Jahren die erste echte Verkörperung dieses außergewöhnlichen Typus war, hieß Pep Guardiola. Der wiederum baute bei seinem Amtsantritt 2008 einen jungen, schlaksigen Mann als neuen Pivot auf: Sergio Busquets. Doch wer folgt wiederum auf ihn?

Xavi betonte bereits mehrmals öffentlich, dass der Erfolg des Vereins von Busquets Nachfolge abhänge. 

Er warb offensiv darum, Martin Zubimendi von Real Sociedad zu verpflichten - der talentierte Spanier möchte aber lieber im Baskenland bleiben und dort zur Ikone heranreifen. Joshua Kimmich erteilte den Blaugrana ebenfalls eine Absage. Als möglicher Kandidat verbleibt Marcelo Brozovic, dessen Berater aber einen finanziell lukrativen Wechsel nach Saudi-Arabien präferiert.

Nicht alle Spieler wollen Barcelona verlassen

Auch auf anderen Positionen suchen die Katalanen weiterhin nach passenden Transferzielen.

Um die Auflagen des Financial Fair Plays zu erfüllen, den Kader dennoch situativ zu verstärken, müsste man aber ohnehin zunächst einmal Spieler verkaufen. Demnach arbeitet man daran, Clement Lenglet, Franck Kessie, Ansu Fati und Feran Torres loszuwerden. 

Lenglet war zuletzt an Tottenham Hotspur verliehen und zeigte dort auch einige ansprechende Leistungen. Allerdings verpassten die Spurs die Qualifikation zur UEFA Champions League, wodurch man ebenfalls zu strenger Kalkulation angehalten ist. 

Barca-Präsident Joan Laporta muss sich etwas einfallen lassen
Barca-Präsident Joan Laporta muss sich etwas einfallen lassenProfimedia

Franck Kessie wird Gerüchten zufolge von saudi-arabischen Vereinen umworben. Außerdem präsentierte er sich zuletzt im Urlaub mit einem Trikot des FC Bayern. Doch produziert die Gerüchteküche bloß heiße Luft oder bahnt sich tatsächlich ein lukrativer Verkauf an? Das bleibt abzuwarten.

Ansu Fati verlangt weiterhin nach Einsatzminuten, Xavi möchte sie dem einst als Supertalent gehandelten Flügelspieler aber nicht garantieren. Fati schaffte es auch in seiner 4. Saison als Kaderspieler des FC Barcelona nicht, sein Talent konstant auf den Rasen zu bringen. Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück, 2022/23 erzielte er nur 7 Treffer in 36 LaLiga-Spielen.

Ein Wechsel kommt für Fati - dessen Vertrag noch bis 2027 läuft - aber offensichtlich ebenso wenig infrage, wie für Feran Torres. Am Dienstag kursierten in Spanien Medienberichte, wonach der FC Barcelona “sehr enttäuscht” davon sei, dass Fati und Torres einen Wechsel in diesem Sommer kategorisch ablehnen.