Joao Cancelo: Der FC Barcelona hat endlich Ersatz für Dani Alves gefunden
Durch seinen Offensivdrang und seine technischen Fähigkeiten eröffnet Joao Cancelo seinem Trainer Xavi Hernandez zahlreiche neue Möglichkeiten. Cancelo hat die Übersicht und die Ruhe am Ball, um ins Zentrum zu rücken. Cancelo kann aber genauso gut stur seinen rechten Flügel beackern. Er schlägt punktgenaue Flanken, ist schnell, trickreich - und noch dazu verdammt torgefährlich.
Neue Bescheidenheit
Sein Treffer beim 5:0-Sieg gegen Betis Sevilla vor drei Wochen wurde in der spanischen Liga gar zum Tor des Monats gekürt. Auch beim 3:2-Sieg gegen Celta Vigo eine Woche später leistete der 29-Jährige mit dem Tor zum Endstand einen wichtigen Beitrag zum Erfolg. Erstaunlicherweise ging er danach hart mit sich ins Gericht. Er habe "ein schreckliches Spiel" gemacht: "Viele technische Fehler. Das ist sehr unüblich für mich. Deshalb war es sehr wichtig, das Spiel zu gewinnen."
Diese Fähigkeit zur Selbstkritik hatte er bei Manchester City noch vermissen lassen. Dort revoltierte er gegen Trainer Pep Guardiola, nachdem der ihn für ein paar Spiele auf die Ersatzbank befördert hatte.
Nach seinem Wechsel zu Barca präsentiert sich Cancelo deutlich demütiger als zuvor. Das hat einen triftigen Grund. Er hat großes Interesse. über seine Leihe hinaus bei Barca zu bleiben. Und auch der amtierende spanische Meister sollte an einer Weiterverpflichtung großes Interesse haben.
Seit seiner Ankunft brachte Joao Cancelo pro Spiel durchschnittlich fast 60 Pässe an den Mann, bei einer Erfolgsquote von 86,3 Prozent. Fünfmal leitete er mit seinen Zuspielen aussichtsreiche Torchancen vor.
Auch defensiv überzeugt der ehemalige Bayern-Profi. In LaLiga gewann er 36 von 60 Zweikämpfen, 25-mal eroberte er den Ball vom Gegner zurück. In den sieben Pflichtspielen, in welchen Cancelo für Barcelona in der Startelf stand, blieb sein Team viermal ohne Gegentor.
Der perfekte Nachfolger für Dani Alves?
Die hohen Erwartungen, die mit seiner Verpflichtung verbunden waren, erfüllte der Portugiese bislang zur Gänze. Vergeblich suchte Barca in den letzten Jahren nach einem rechten Abwehrspieler, der an Dani Alves in dessen Prime erinnert. Viel Tempo, noch mehr Offensivdrang, eine hohe technische Begabung: Cancelo passt in diese Profil.
Deutlich besser als der gelernte Innenverteidiger Jules Kounde oder der gelernte Mittelfeldspieler Sergi Roberto. Beide waren der Not halber auf die Position rechts außen in der Viererkette beordert worden.
Zudem hat Cancelo in den vergangenen Jahren viel internationale Erfahrung gesammelt. Benfica, Valencia, Juventus, Manchester City, Bayern München - es gibt nichts, was er nicht erlebt hätte. Auch das Zusammenspiel mit seinem Landsmann Joao Felix funktioniert bestens.
Etliche große Portugiesen haben bereits das Trikot des FC Barcelona getragen: Luis Figo, Quaresma Vítor Bahía, Fernando Couto... Auch Deco - der heutige Sportdirektor des FC Barcelona - hat in Barcelona eine Ära geprägt. Ob wir eines Tages selbiges auch von Joao Cancelo behaupten dürfen?