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"Wusiala" begeistert Fußball-Welt: "Zwei Teufel auf freiem Fuß"

SID
Wusiala begeistert direkt zum Auftakt.
Wusiala begeistert direkt zum Auftakt.Profimedia
Jamal Musiala und Florian Wirtz verzaubern, die Tormaschine läuft: Die Offensive lässt die Fans träumen.

Die Ersten waren die Letzten. Nach ihrer bezaubernden Fußball-Gala mit mehreren Rekorden eilten Jamal Musiala und Florian Wirtz um kurz nach halb eins zum Mannschaftsbus, wo die verzückten Kollegen gerne etwas länger auf die beiden Himmelsstürmer warteten. Schließlich hatten die "zwei Teufel auf freiem Fuß", wie das spanische Blatt As "Wusiala" nannte, mit ihren höllisch starken Auftritten die Initialzündung zum Turbo-Auftakt in die EM geliefert.

Match-Center: Deutschland vs. Schottland

"Einen besseren Start konnten wir nicht haben", schwärmte Musiala, der Wirtz "im besten Spiel meines Lebens" beim 5:1 (3:0) über Schottland sogar noch leicht übertrumpft hatte. "Wenn wir gut im Flow sind", meinte der Münchner, "dann läuft das." Und wie! Das "diabolische" Duo ragte aus einer bärenstarken deutschen Offensive mit Veredler Kai Havertz, "Bessermacher" Ilkay Gündogan und Super-Joker Niclas Füllkrug noch heraus.

"Bessermacher"

Und schrieb gleich mehrere kleine Kapitel Turniergeschichte. Wirtz schwang sich mit seinem Führungstreffer (10.) zum jüngsten deutschen EM-Torschützen auf, der nur 66 Tage ältere Musiala folgt nach seinem 2:0 (19.) jetzt auf Rang zwei. Erstmals trafen bei der EURO für eine Mannschaft gleich zwei Spieler, die 21 Jahre oder jünger sind.

"Die beiden sind überragend", sagte Kai Havertz, den Wirtz als jüngsten deutschen EM-Torschützen abgelöst hatte, "nicht nur auf dem Platz, sondern auch als Typen. Sie sind beide am Boden geblieben. Wir können uns glücklich schätzen, dass sie in unserer Mannschaft sind." Auch Niclas Füllkrug lobte die beiden "Unterschiedsspieler".

Dass Wirtz und Musiala ihr volles Potenzial ausschöpfen konnten, lag auch an den starken Mitspielern. Kapitän Gündogan, der sich als "Bessermacher" bezeichnete, zeigte eines seiner besten Länderspiele und laut Thomas Müller "eine Weltklasse-Leistung, gerade mit dem Druck, der von außen immer auf ihm lastet". Zudem profitierte auch die vorderste Reihe von der unfehlbaren Passmaschine Toni Kroos.

"Außergewöhnlich gutes Spiel"

Zugleich waren sich die Magier auch für vermeintlich profane Dienste nicht zu schade. "Ich habe immer betont, dass wir die Zauberer auch in der Defensive brauchen", lobte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Besonders Musiala verinnerlichte das vorbildlich: Kein Spieler bestritt und gewann mehr Zweikämpfe (15/9). Nagelsmann schwärmte von einem "außergewöhnlich guten Spiel" der deutschen Zehn, das Musiala den Titel "Man of the Match" einbrachte. BBC-Experte Ian Wright verglich den Deutschen begeistert mit den früheren Wunderknaben Ronaldinho und Kaka.

Und auch einem anderen Superstar eiferte der Bayern-Profi nach: Mit seinen acht Dribblings, davon fünf erfolgreich, schraubte er die Anzahl seiner Alleingänge bei Welt- und Europameisterschaften auf 24 - mehr hat nur Frankreichs Idol Kylian Mbappe (28).

"Er hat extrem viel beeinflusst", sagte Nagelsmann, der sich "extrem" darüber freute, dass Musiala sich diesmal - anders als beim WM-Desaster in Katar - mit einem "Super-Tor" auch belohnt hatte. Im zweiten Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch soll das nächste Spektakel folgen. "Wir können", sagte Musiala zuversichtlich, "mit Selbstbewusstsein reingehen."