Wer ist Bryan Zaragoza? Spaniens neuer Star könnte ganz Europa überraschen
Bryan Zaragoza ist ein ungewöhnlicher Spieler. Sich selbst bezeichnet er gerne als Typ von Nebenan: "Als ich ein Kind war, habe ich nach dem Training immer noch auf der Straße gespielt."
Das ist auf dem Spielfeld zu erkennen. Er zeichnet sich durch eine für den Profi-Fußball unorthodoxe Spielweise aus. Auf dem Platz ist kreativ und spontan. mit Taktik beschäftigt er sich kaum, eine kontrollierte Spielweise ist nicht seine Sache. Im Gegenteil. Ihm geht es darum, Spaß zu haben, sich zu amüsieren.
So brachte er am Sonntag den FC Barcelona mit einem Doppelpack an den Rand einer Niederlage. Seinen Gegenspieler Ronald Araujo entnervte er durch sein Tempo und seine Durchschlagskraft so sehr, dass der ihm zurief: "Hör auf zu rennen, du M***f**er!"
Am Ende stand es 2:2. Als Vorbilder nennt Zaragoza zwei Barcelona-Ikonen: Sowohl von Ronaldinho als auch Lionel Messi studierte er zahlreiche Videos auf YouTube.
Der 2001 in Málaga geborene Bryan galt schon in seiner Jugend als ungewöhnlich talentiert. Seine ersten Schritte machte er bei den kleinen Lokalteams Tiro de Pichón und Conejito. Dort wurde er schließlich vom FC Granada entdeckt. Nach einer Leihe zu Ejido spielte er lange Zeit für die Reservemannschaft der Andalusier. Erst 2021 gab er in einem Pokalspiel gegen Laguna sein Debüt für die ersten Mannschaft.
Schlüsselspieler bei Granada
Schon im Vorjahr schrieb er bei Granada viele positive Schlagzeilen. Er hatte großen Anteil am Aufstieg in LaLiga. In der zweiten spanischen Liga erzielte er 2022/23 fünf Treffer in 34 Spielen. Faszinierend: Ebenso viele Treffer hat er eine Klasse höher in nur neun Partien erzielt.
Seine geringe Körpergröße von nur 1,64 Metern macht er durch seine Fähigkeit wett, im Sprint fast jeden Gegner zu überholen. Auch aus der Distanz erzeugt Bryan immer wieder große Gefahr.
Nun erfüllt sich für den Senkrechtstarter ein großer Traum. Er wurde nach der Verletzung von Lamine Yamal erstmals in die spanische Nationalmannschaft nominiert. Er ist es gewohnt, auf dem linken Flügel zu spielen. Eine Position, auf der ihn große Konkurrenz erwartet. Aber: "Es macht mir nichts aus, im Angriff auf der linken Seite, auf der rechten Seite oder als zweiter Stürmer zu spielen."
Angst vor großen Namen hat der 22-Jährige aber keine - wie sein frecher Auftritt gegen Barca bewiesen hat. Seine internationale Karriere hat gerade erst begonnen, der Sprung aufs Spitzenlevel ist ihm absolut zuzutrauen.