Vor der endgültigen Kader-Bekanntgabe: Die DFB-Streichkandidaten im Überblick
Aktuell hat Nagelsmann noch die Qual der Wahl. Aus zwischenzeitlich 29 Spielern wurden, nach der verletzungsbedingten Abreise von Nachrücker Brajan Gruda, mittlerweile 28. Und auch Rocco Reitz, der andere U21-Nationalspieler, der aufgrund vieler fehlender Spieler nachreisen durfte, dürfte ohne Spielminute gegen die Ukraine wohl als gestrichen anzusehen sein.
Damit wäre der DFB-Kader wieder bei den nominierten 27 Spielern – einer muss gehen. Angekündigt hat Nagelsmann von Anfang an, dass es keinen der vier Torhüter treffen wird. Obwohl sich neben Manuel Neuer wohl keiner der Schlussmänner Hoffnungen auf Einsatzzeiten machen darf, will der Bundestrainer für Trainingsübungen und Belastungssteuerung sein Quartett behalten.
Klar ist damit: Es wird einen der 23 Feldspieler treffen. Doch ein klares Opfer der EM-Kaderregeln hat sich noch nicht abgezeichnet. Flashscore wirft einen Blick auf die wahrscheinlichsten Streich-Kandidaten.
Robin Koch
9 Länderspiele / 0 Tore
Schon bei der Kader-Bekanntgabe waren viele Fans über die Nominierung von Robin Koch überrascht. Viele hätten an seiner Stelle einen Mats Hummels erwartet. Klar ist jedoch auch: Hinter den vier Innenverteidigern Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton, wird sich die Spielzeit des 27-Jährigen wohl in Grenzen halten. Gut möglich, dass Nagelsmann auf einen fünften Innenverteidiger für zwei Positionen verzichtet.
David Raum
20 Länderspiele / 0 Tore
Überrascht Julian Nagelsmann und nimmt nur drei Außenverteidiger mit zur EM? Durchaus möglich, denn mit Benjamin Henrichs hätte man hinter den gesetzten Maximilian Mittelstädt und Joshua Kimmich einen beidseitig einsetzbaren Spieler. Das Opfer dieser Entscheidung wäre David Raum, der ohnehin in den letzten elf Länderspielen nur zwei Einsätze für insgesamt 36 Minuten verbuchen konnte.
Doch will Julian Nagelsmann dieses Risiko eingehen? Die klaren Alternativen hätte man im Härtefall nämlich nicht. An Nico Schlotterbeck und Türkei-Linksverteidiger Kai Havertz wäre zu denken, aber einen vierten gelernten Außenverteidiger dabei zu haben, wäre wohl die weisere Entscheidung.
Aleksandar Pavlovic
1 Länderspiel / 0 Tore
Der steile Aufstieg von Aleksandar Pavlovic fand im DFB-Debüt am Montag gegen die Ukraine seinen Höhepunkt. Der 20-Jährige Mittelfeldspieler des FC Bayern überzeugte zwar direkt mit einer gewissen Unbekümmertheit, doch auch auf seiner Position herrscht ein gewisses Überangebot an Talent. Toni Kroos und Robert Andrich scheinen gesetzt, dahinter wartet mit Pascal Groß eine erfahrenere Alternative, die am Montag den Vorzug für die Startelf bekam.
Gegen eine Aussortierung Pavlovic‘ könnte jedoch sprechen, dass die Personaldecke dahinter dünn wird. Waldemar Anton spielte im März kurzzeitig im defensiven Mittelfeld, ist aber eindeutig für die Innenverteidigung eingeplant. Ilkay Gündogan, der dort auch auflaufen könnte, ist eine Position weiter vorne angedacht. Nur mit drei Spielern für zwei Positionen in die EM zu gehen, könnte sich als riskant herausstellen.
Maximilian Beier
1 Länderspiel / 0 Tore
Auch Maximilian Beier gab am Montag sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft. Vor den Länderspielen wurde der variable Angreifer der TSG Hoffenheim von vielen Deutschen als erster Streichkandidat gesehen, doch nach seiner Einwechslung gegen die Ukraine überzeugte er direkt mit zwei der besten Torchancen des Spiels – nur Trubin im Tor, sowie der Torrahmen, gönnten ihm seinen Premierentreffer nicht.
Doch die Personaldecke in der Offensive wird vor dem Testspiel gegen Griechenland nochmal dichter: Niclas Füllkrug ist nach dem Champions-League-Finale zur Mannschaft gestoßen und Leroy Sane hat seine Sperre abgesessen. Dazu scheint Nagelsmann auf eingespielte Vereins-Duos zu setzen, wodurch es bei dem gesetzten Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt eher auf Stuttgart-Kollege Chris Führich als Alternative auf dem Flügel hinaus läuft.