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Österreich-Trainer Rangnick genießt und warnt: "Sind noch nicht durch"

SID
Aktualisiert
Ralf Rangnick gilt mit Österreich als einer der Geheimfavoriten auf den EM-Titel.
Ralf Rangnick gilt mit Österreich als einer der Geheimfavoriten auf den EM-Titel.AFP
Nur wenige Augenblicke, nachdem Ralf Rangnick die rot-weiß-rote Fußball-Nation wachgeküsst hatte, bremste er die brodelnde EM-Euphorie gleich wieder. "Rechnerisch sind wir noch nicht durch", mahnte Österreichs Teamchef in Berlin: "Es sieht gut aus, aber einen Punkt wirst du schon noch brauchen." Doch das Achtelfinale ist so nah - und in der Alpenrepublik träumen sie nach dem Brustlöser beim starken 3:1 (1:1) gegen Polen von mehr.

Rangnicks Team, vor der EM zum Geheimfavoriten erhoben, scheint in ebendiese Rolle hineinzuwachsen. "Wir haben die Deutschen geschlagen (im Testspiel im November/d. Red.), gute Nationen geschlagen. Wir haben einen Riesenlauf gehabt. Da ist es so, dass in großen Sphären gedacht wird", sagte Christoph Baumgartner. "Wir wissen, dass wir gegen Frankreich nicht auf dem Top-Niveau waren. Wenn wir das sind, können wir viele Nationen schlagen."

Nach der 0:1-Niederlage zum Auftakt gegen die Franzosen besitzt Österreich durch den "sooooo wichtigen, notwendigen, geforderten Sieg" (Krone) nun mit drei Punkten in der Gruppe D alle Chancen auf die Runde der letzten 16. Es wäre das zweite Mal nach 2021. Nachdem sich die Equipe Tricolore und die Niederlande am Freitagabend 0:0 trennten und somit beide auf vier Zähler kommen, ist für das ÖFB-Team sogar der Gruppensieg drin. Am Dienstag (18.00 Uhr) geht es zum Abschluss der Vorrunde erneut in Berlin gegen die Elftal.

Der entscheidende Mann, der Urheber dieses Erfolgs, ist ohne Zweifel Rangnick. Auch am Freitag war erneut zu beobachten, wie er das Maximum aus seiner Mannschaft herauskitzelt. Nach einer schwachen ersten Halbzeit schnappte sich der Deutsche seinen Schlüsselspieler Baumgartner. "Der Trainer hat in der Halbzeit ein paar Worte an mich gerichtet", so der Profi von RB Leipzig, "und sich in einem Vier-Augen-Gespräch Zeit genommen, mir Mut zugesprochen."

Rangnick küsst Baumgartner wach

Was muss Rangnick ihm erzählt haben, dass Baumgartner nach dem Wiederanpfiff wie ausgewechselt wirkte? "Ich habe ihm gesagt: Baumi, du bist für uns so ein wichtiger Spieler", so Rangnick: "Wir brauchen dich mindestens mal in Normalform." Es wurde sogar ein bisschen mehr als Normalform, der 24-Jährige brillierte als "Man of the Match" mit seinen schnellen Dribblings - und schoss in der 66. Minute das 2:1.

Nach dem Tor lief Baumgartner, den Rangnick zur Pause von der rechten Seite ins Zentrum verschoben hatte, prompt auf den Coach zu und sprang ihm so kräftig in die Arme, dass der sein Brillengestell in Sicherheit bringen musste. "Die Brille ist glaube ich noch okay", so Rangnick, "ansonsten habe ich noch zwei Ersatzbrillen dabei." Wenn Baumgartner weiterhin so zaubert, dürfte Rangnick sie irgendwann brauchen.

Schon jetzt forderte der frühere Nationalspieler Herbert Prohaska in seiner Kolumne für die Krone eine "Baumgartner-Statue" vor dem Ernst-Happel-Stadion in Wien. Und auch die übrigen Medien frohlockten. "Team schießt uns ins EURO-Glück", jubelte die Tageszeitung Österreich, und fügte an: "Unsere Team-Helden sind mit dem 3:1-Sieg gegen Polen eindrucksvoll in der EURO angekommen." Das österreichische EM-Fieber ist entfacht!

Zum Match-Center: Polen vs. Österreich