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"From zero to hero": Bukayo Sakas Aufstieg zum Hoffnungsträger der Three Lions

SID
Bukayo Saka.
Bukayo Saka.Profimedia
Vom Sündenbock zum Erlöser: Auf dem Weg zu Englands neuem Hoffnungsträger musste sich Bukayo Saka durch ein tiefes Tal kämpfen.

Selbst Bukayo Saka gelingt dieser Tage nicht alles. Der perfekte Abschlag von Englands Jungstar bei einer lockeren Golfrunde vor dem EM-Halbfinale imponierte zunächst sogar Harry Kane. Doch als Saka das kleine Kunststück gerade unter dem Applaus seiner Mitspieler mit ausschweifenden Gesten feierte, stolperte er etwas unbeholfen über eine Tasche und stürzte zu Boden. Die Teamkollegen johlten, Saka grinste verlegen.

Seinen Fauxpas nahm der 22-Jährige mit Humor. Kein Wunder, die Stimmung ist bestens, Saka wirkt gelöst. Spätestens seit er beim Viertelfinal-Erfolg gegen die Schweiz zum Matchwinner avancierte und nebenbei sein ganz persönliches Elfmeter-Trauma überwand, ruhen Englands Titelhoffnungen auch auf den Schultern des Offensivstars vom FC Arsenal. Doch auf dem Weg "from zero to hero" musste sich Saka von ganz unten nach oben kämpfen.

2021, als Englands EM-Titelträume in Wembley dramatisch im Elfmeterschießen platzten, hatten auch dem damals blutjungen Saka die Nerven versagt. Gegen Italien vergab der gebürtige Londoner, der aus der Jugend der Gunners stammt, den entscheidenden Elfmeter - und sah sich später wie die beiden anderen Fehlschützen Marcus Rashford und Jadon Sancho rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.

Umso größer war die Erleichterung, aber auch die Genugtuung, nachdem Saka die Three Lions gegen die Schweiz mit seinem Ausgleichstreffer gerettet und vom Punkt eiskalt verwandelt hatte. Er habe nicht an die Vergangenheit gedacht, versicherte Saka, schließlich glaube er an sich und seine Stärken. "Und als der Ball ins Netz gegangen ist, war ich ein sehr glücklicher Mann."

Zufall dürfte der Elfmetertreffer keineswegs gewesen sein. Seit dem einschneidenden Erlebnis vor drei Jahren habe Saka "intensiv an seiner Elfmeter-Routine gearbeitet", sagte Sportpsychologe Geir in der FAZ. Er kenne kaum einen Spieler, bei dem die Abläufe derart automatisiert seien. "Ich bin voller Bewunderung für ihn."

"Erlösung durch einen Elfmeter"

Und dennoch war Saka durchaus bewusst, dass die Fußballwelt ganz genau hingeschaut hatte. "Natürlich weiß ich, dass viele nervös waren, auch meine Familie, aber ich habe die Ruhe bewahrt", sagte er. Auch Sancho zeigte sich "stolz", Saka habe es "auch für mich und Marcus getan". Die Times schrieb von der "Erlösung durch einen Elfmeter".

Eine, die noch einmal neue Kräfte freisetzen kann bei dem Mann, dem nicht wenige eine entscheidende Rolle bei den bislang enttäuschenden Engländern zuschreiben. Und das, obwohl sich Saka im EM-Verlauf bislang im Schatten von Kane oder Jude Bellingham bewegte. Teammanager Gareth Southgate schob den flinken Dribbler munter auf den Positionen hin und her. Mit seiner Zuverlässigkeit, schrieb der Guardian, sei der Flügelstürmer eine Art "Fels in der Brandung".

Der Erfolg gegen die Schweiz sei für ihn aber "nur" eine Zwischenstation, meinte Saka, der vor dem Duell mit den Niederländern am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) fest entschlossen wirkt: "Es sind hoffentlich zwei Spiele, die unsere Leben ändern und Geschichte schreiben."

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