EM 2024: Türkei im Fokus - Calhanoglu möchte den Titel holen
QUALIFIKATION UND AUSLOSUNG
Die Türkei geht in Gruppe F an den Start. Dort trifft man auf Portugal, die Tschechische Republik und Georgien.
Insgesamt nimmt die türkische Nationalmannschaft zum bereits sechsten Mal an einer Europameisterschaft teil. Während der Qualifikation machte das Team einen ausgezeichneten Eindruck. Man ließ in der Gruppenphase Kroatien und Wales souverän hinter sich und schaffte als eine der ersten Mannschaften den Sprung ins Hauptfeld.
KUNTZ-FAKTOR
In der türkischen Auswahl steckt noch immer ein großes Stück Stefan Kuntz: Bei fünf von acht Qualifikationsspielen stand der Deutsche an der Seitenlinie, bis zu seiner Entlassung im September 2023 verhalf er 22 Spielern zum Debüt.
Der Traum von der EM im eigenen Land platzte aber, als Kuntz nach durchwachsenen Ergebnissen durch den Italiener Vincenzo Montella ersetzt wurde. Er wünsche "der türkischen Nationalmannschaft und vor allem dem türkischen Volk" trotz des unschönen Endes "eine erfolgreiche EM", teilte Kuntz mit.
KAPITÄN
Der gebürtige Mannheimer Hakan Calhanoglu spielte bis 2017 nur in Deutschland und hätte auch für die DFB-Elf auflaufen können, entschied sich aber für die Türkei. Bei Besuchen in der Heimat seiner Eltern fühle er sich dennoch manchmal "wie ein Ausgestoßener, und diese Situation tut mir weh", verriet er unlängst bei TRT Spor.
Das könnte sich ändern, sollte Calhanoglu bei der EM so glänzen wie zuletzt: Bei Inter Mailand spielte der 30-Jährige die vielleicht beste Saison seiner Karriere, schoss 13 Tore und wurde italienischer Meister. Calhanoglus EM-Erwartung ist daher klar: "Unser Ziel ist es, den Titel zu holen."
Der große Team-Guide zur EM 2024
DEUTSCHLAND-FAKTOR
Auch viele von Calhanoglus Mitspielern haben einen deutschen Einfluss: Kaan Ayhan ist in Gelsenkirchen geboren, Can Uzun ebenso wie sein Jugendfreund Kenan Yildiz in Regensburg, Salih Özcan in Köln. BVB-Profi Özcan wurde 2021 sogar mit Deutschland und Kuntz als Trainer U21-Europameister.
Zudem hatten Ozan Kabak von 1899 Hoffenheim und Kenan Karaman von Schalke 04 ihren Anteil an der geglückten EM-Qualifikation. Der gebürtige Gelsenkirchener Hamit Altintop ist Vorstandsmitglied des türkischen Verbandes.
SPÄTZÜNDER
Erst 1996 gelang der Türkei die erstmalige EM-Qualifikation. Seither ist das Team nahezu Dauergast, mit der Halbfinal-Teilnahme 2008 (2:3 gegen Deutschland) als bislang bestem Ergebnis. Die Qualifikation für die Endrunde in Deutschland gelang als Gruppensieger knapp vor dem WM-Dritten Kroatien und Wales. Das 1:0 in Kroatien beim Debüt von Kuntz-Nachfolger Montella erwies sich als entscheidend.
EM 2024: Spielplan, Stadien, Termine - Alle wichtigen Infos auf einen Blick