EM 2024: Die Niederlande im Fokus - Besondere Erinnerungen an Deutschland
QUALIFIKATION UND AUSLOSUNG
Die Niederlande haben ein ausgesprochen hartes Los erwischt und treffen in Gruppe D auf Frankreich, Österreich und Polen.
In der EM-Qualifikation feierte Oranje sechs Siege in acht Partien - nur zwei Niederlagen gegen Vize-Weltmeister Frankreich trübten das Bild ein wenig.
DEJAVU?
In Holland träumen sie noch immer von der guten alten Zeit. Damals. Im Sommer 1988, als Stars wie Ruud Gullit, Frank Rijkaard und Torschützenkönig Marco van Basten Oranje zum ersten und bis heute einzigen Titel führten. Entscheidend war nicht bloß das "Wie", es ist in der Retrospektive vor allem das "Wo".
Ausgerechnet bei der EM in Deutschland gelang der Elf des legendären Rinus Michels der große Wurf. Seitdem waren die Niederlande mit Ausnahme der EM 2016 zwar bei allen EM-Turnieren dabei, kamen aber nur bis ins Halbfinale(1992, 2000, 2004). Bei Weltmeisterschaften stand die Elftal immerhin dreimal im Finale - doch sowohl 1974 als auch 1978 und 2010 gewannen jeweils die anderen.
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RÜCKKEHR
Einer wird sich noch ganz genau zurückerinnern an jene rauschhaften Tage im Juni 1988 - Ronald Koeman. Zum einen hatte er als umsichtiger Libero großen Anteil am Erfolg. Zum anderen sorgte er für den Eklat des Turniers, als er sich nach dem gewonnenen Halbfinale gegen Deutschland symbolisch das Gesäß mit dem Trikot von Olaf Thon abwischte - und damit für einen Tiefpunkt der deutsch-niederländischen Beziehungen sorgte.
Es ist eine Erinnerung, die spätestens am 16. Juni wieder präsent werden dürfte. Das niederländische Auftaktspiel am 16. Juni gegen Polen steigt nämlich - genau wie seinerzeit das Halbfinale - in Hamburg. Ob eine solche Aktion heute noch denkbar wäre, wurde Matthijs de Ligt kürzlich gefragt. Der Bayern-Profi schüttelte lächelnd den Kopf. "Die Rivalität ist immer noch da", sagte der Münchner, "aber schon anders als in dieser Zeit, als diese legendären Dinge passiert sind." Koeman saß daneben und schmunzelte.
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BUNDESLIGA-POWER
Für den Griff nach den Sternen vertraut Koeman auf das Siegel "made in Germany". Mit de Ligt (Bayern München), Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen), Ian Maatsen, Donyell Malen (beide Borussia Dortmund), Xavi Simons (RB Leipzig) und Wout Weghorst (TSG Hoffenheim) stehen gleich sechs Profis aus Deutschland im vorläufigen Kader. Wie viele von ihnen es auch in den EM-Vorrundenkrachern gegen Polen, Frankreich (21.6.) und Österreich (25.6.) in die Startelf packen, bleibt abzuwarten.