EM 2024: Dänemark im Fokus - Teamgeist als gefährlichste Waffe
QUALIFIKATION UND AUSLOSUNG
Dänemark wurde Gruppe C zugelost, dort triff man auf Slowenien, England und Serbien.
Die Dänen legten eine überzeugende EM-Qualifikation hin und beendeten Gruppe H vor Slowenien, Finnland und Kasachstan auf dem ersten Platz. Ganz ohne Ausrutscher ging es aber nicht, im zweiten Spiel kassierte man gegen Kasachstan eine überraschende 2:3-Niederlage, am letzten Spieltag verlor man 0:2 in Nordirland.
HERZ
Plötzlich hörte es bei Christian Eriksen auf, zu schlagen. Die dramatischen Minuten von jenem 12. Juni 2021 sind immer noch omnipräsent, plötzlich kämpfte der dänische Star im EM-Auftaktspiel gegen Finnland um sein Leben. Wie vom Blitz getroffen war der Hoffnungsträger einer ganzen Nation kurz vor der Halbzeit zusammengesackt.
Notärzte eilten herbei. Eriksen überlebte. Inzwischen ist ihm ein Defibrillator eingesetzt worden, längst ist der Mittelfeldspieler wieder das Herzstück im dänischen Spiel. Seine Kreativität macht Dänemark an guten Tagen für jeden Gegner brandgefährlich.
LENKER
Kasper Hjulmand ist mehr als nur ein normaler Trainer für die Dänen. Durch seinen Umgang mit dem Eriksen-Drama sowie mit der Streitfrage um die One-Love-Binde bei der WM 2022 in Katar gewann er viele Sympathien. "Mein Ziel ist es, ganz Dänemark zusammenzubringen und zu inspirieren und den Kindern und den Vereinen, in denen die Spieler aufgewachsen sind, etwas zurückzugeben", gibt der 52-Jährige als Motto aus.
Sportlich hat er nach seiner durchwachsenen Amtszeit beim FSV Mainz 05 die Dänen wieder als fester Turnierteilnehmer etabliert, 2021 ging es trotz des Eriksen-Dramas bis ins Halbfinale. Kein Wunder, dass Hjulmands Vertrag längst bis zur WM 2026 verlängert wurde.
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DANISH DYNAMITE
Von der verpassten sportlichen Qualifikation auf Europas Thron - Dänemark schaffte 1992 eine der größten Sensationen des Weltfußballs. Erst zehn Tage vor Turnierbeginn rückten die Nordeuropäer für die wegen des Balkankrieges ausgeschlossenen Jugoslawen ins Turnier nach. Zahlreiche Legenden ranken sich um den Triumph in Schweden. Die Champions kamen quasi in Badelatschen vom Urlaubsstrand, gönnten sich vor dem Halbfinale einen Besuch bei McDonalds und feierten danach bis tief in die Nacht.
Die Kombination aus ganz besonderem Teamgeist und der typischen "dänischen Gelassenheit" brachte sie trotz nur einem Sieg (2:1 gegen Frankreich) in der regulären Spielzeit ins Finale, dort gab es dann ein 2:0 gegen den amtierenden Weltmeister Deutschland. Der Mythos von "Danish Dynamite" lebt auch heute noch fort.