"Ein Spiel für alle Zeiten": Spanien feiert Olmo an einem "historischen Abend"
Olmo, schrieb die Marca nach dem 2:1 nach Verlängerung, sei "das beste Beispiel" für den beneidenswerten Zustand der spanischen Nationalmannschaft. Ein "einfach brilliantes Spiel" habe der 26-Jährige nach seiner Einwechslung in der achten Minute gezeigt. Als Schütze zum 1:0 (51.) und Vorbereiter des entscheidenden Treffers des ehemaligen Dortmunders Merino (119.) sei er derjenige gewesen, "der Spaniens Wunder zum Erreichen des Halbfinales ermöglichte".
Ersatz Olmo wird zum Protagonisten
Und das, obwohl von den spielerischen Glanzleistungen aus dem bisherigen Turnierverlauf nur phasenweise etwas zu sehen gewesen war. Olmo überstand wie der Rest der spanischen Mannschaft so einige deutsche Drangphasen, auch der Kaltstart nach der frühen Verletzung von Jungstar Pedri oder der späte Ausgleich von Florian Wirtz brachten ihn nicht aus der Ruhe. Die Beine trugen ihn - bis zum Ende. "In den letzten Spielzügen, wenn der Körper nicht mehr kann, muss man mit dem Herzen gehen", sagte Olmo.
Es war diese neu entdeckte Leidensfähigkeit, die die spanische Presse mit Lobeshymnen überlaufen ließ. Das Team von Trainer Luis de la Fuente habe in Stuttgart "einen Prozess überwunden, den jede Mannschaft erleiden muss, wenn sie ewigen Ruhm erlangen will", schrieb die Marca nach einer "unsterblichen Leistung": "Ein Spiel für alle Zeiten, voller Epos und Großartigkeit." Die AS konstatierte ob der Dramatik: "Herzinfarkte wie diesen nimmt man gerne in Kauf." Und El Mundo Deportivo jubelte: "Schluss mit dem Fluch gegen die Gastgeber."
Nie zuvor hatte die "Furia Roja" bei einem großen Turnier gegen den jeweiligen Gastgeber gewonnen. Nicht umsonst sprach de la Fuente am Freitag euphorisch von einem "historischen Abend" und lobte sein Team in den höchsten Tönen: "Diese Mannschaft ist immer bereit, alles zu geben. Sie geben ihr Leben auf dem Platz. Das ist ein Siegerteam. Diese Mannschaft ist ein Vorbild für unser Land."
Er sei, betonte der 63-Jährige, "stolz darauf, solche Spieler zu trainieren. Spieler, die unersättlich sind". Spätestens nach der Willensleistung gegen Deutschland ist Spanien Turnierfavorit - auch in einem Halbfinale gegen das stark besetzte, aber bislang enttäuschende Frankreich. Er sei überzeugt, betonte de la Fuente, "dass wir weit kommen können. Es steckt sehr viel Herzblut drin."
Olmo und Spanien gegen Frankreich
Allerdings muss Spanien am Dienstag (21.00 Uhr) in München auf Dani Carvajal (Gelb-Rot-Sperre) sowie den gelbgesperrten Robin Le Normand verzichten. Ob Pedri, der nach einem Foul von Toni Kroos raus musste (8.), bis Dienstag wieder fit ist, wusste de la Fuente noch nicht. Er werde jedenfalls "keine Ausreden suchen", versicherte der Trainer: "Alle sind bereit." Dani Olmo hat das bewiesen.
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