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Druck von der Ersatzbank: Beim DFB-Team ziehen alle an einem Strang

SID/Flashscore
Co-Trainer Sandro Wagner (l.) im Gespräch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann (r.).
Co-Trainer Sandro Wagner (l.) im Gespräch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann (r.).AFP
Julian Nagelsmann hat seine Startelf gefunden. Die Ersatzspieler halten den Druck aber hoch.

Beim Pool-Kick mit Happy End zauberten Stammspieler und Ersatzleute gemeinsam - und auch sonst zieht die Mannschaft von Julian Nagelsmann an einem Strang. Obwohl der Bundestrainer vor dem zweiten EM-Gruppenspiel gegen Ungarn seine Startelf längst gefunden hat, ist die Energie von der Bank enorm - und das ist gut so. "Es ist das Wichtigste für einen Trainer, auf die Stammspieler Druck zu machen und Qualität einzuwechseln", sagt Rekordnationalspieler Lothar Matthäus.

Dabei fügt sich bisher jeder Nationalspieler in die zuvor besprochene und von Nagelsmann zugewiesene Rolle, dennoch scharren alle mit den Hufen. "Es war seltenst so, dass die Startelf aus dem ersten Spiel das ganze Turnier gespielt hat", sagt Super-Joker Niclas Füllkrug, der seine bisherigen drei Turniertore im DFB-Trikot alle als Einwechselspieler erzielt hat: "Ich habe bewiesen, dass ich nicht viel Zeit brauche, wenn ich ins Spiel komme."

Klare Rollenverteilung "kein Freifahrtschein"

Solche Spieler sind ein Traum für jeden Trainer. Durch Typen wie Füllkrug wird der Konkurrenzkampf hochgehalten. Und auch wenn nichts dafür spricht, dass Nagelsmann seine Anfangsformation am Mittwoch (18 Uhr/LIVE in der Flashscore Audioreportage) in Stuttgart ändert, besteht für Leroy Sane oder Pascal Groß Hoffnung. "Die Rollenverteilung ist kein Freifahrtschein", bestätigt Nagelsmann, er wolle immer wieder "Kleinigkeiten" an den jeweiligen Gegner "anpassen".

Allerdings erklärt der 36-Jährige auch, dass er "nicht künstlich Druck aufbauen" wolle. Bei seinen Startspielern werde er "Fehler tolerieren". Gleichzeitig gebe er aber auch dem Rest "das Gefühl, dass sich gutes Training lohnt".

Beim furiosen EM-Auftakt gegen Schottland sammelten schon 16 der 26 nominierten Spieler Minuten, fünf verschiedene trugen sich in die Torschützenliste ein. "Es ist wertvoll, wenn wir es ein bisschen verteilen können und dass nicht nur einer die Blumen kriegt", sagt Nagelsmann.

So bleibt jeder hungrig. "Wenn du auf der Bank bist, ist es immer der Anspruch, zu spielen", sagt der nachnominierte Emre Can und bestätigt "eine sehr gute Energie in der Mannschaft". Obwohl Nagelsmann die Rollen bereits vor den erfolgreichen März-Länderspielen klar benannt hat, sei laut Robert Andrich "der Konkurrenzkampf groß genug". Und jeder erfüllt seine Aufgabe.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Ungarn

Neuer Teamgeist

Der dritte Torhüter Oliver Baumann peitschte das Team gegen die Schotten immer wieder lautstark an, am Montag machten David Raum und Robin Koch Kinder bei einer Autogrammstunde bei Partner adidas glücklich. Dort trat auch schon Nico Schlotterbeck zweimal auf. "Wir hatten auch in den vergangenen Jahren gute Qualität im Team, aber haben es nicht zusammengebracht, jetzt haben wir ein Team auf dem Feld", sagt Füllkrug über den guten Zusammenhalt.

Das "gute Niveau im Training" (Andrich) ist leistungsfördernd. "Man darf sich nicht zurücklehnen", stellt der gesetzte Jonathan Tah fest.

Der Pool-Kick, bei dem Füllkrug am Ende einer langen Kombination am Beckenrand den Ball per Kopf in einen roten Schwimmring versenkt, war übrigens - anders als zunächst geflunkert - kein "One take". Joshua Kimmich, Füllkrug und Co. benötigten für das erfolgreiche Ende der launigen Aktion mehrere Anläufe. Die gute Stimmung und die Energie von der Bank sind hingegen echt.

Zum Weiterlesen: Umstrittener Makkelie leitet DFB-Partie gegen Ungarn