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Disziplinierte Österreicher werden nicht belohnt: Eigentor ebnet Frankreich den Weg

Flashscore/SID
Aktualisiert
Kylian Mbappe wurde vón Österreich hart angegangen
Kylian Mbappe wurde vón Österreich hart angegangenOpta by StatsPerform/Profimedia
EM-Favorit Frankreich ist mit einem 1:0 (1:0)-Arbeitssieg in die Europameisterschaft 2024 gestartet. In einem ausgeglichenen Spiel nahmen Mbappe und Co. die unangenehme Auftakthürde gegen disziplinierte und taktisch starke Österreicher. Maximilian Wöber (38.) ebnete der "Equipe Tricolore" mit einem Eigentor den Weg, nachdem der Leipziger Christoph Baumgartner wenige Augenblicke zuvor auf der Gegenseite die Riesen-Chance verpasst hatte.

Superstar Mbappe musste nach einem heftigen Zusammenprall ausgewechselt werden, er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die lädierte Nase. Mindestens eines der weiteren Gruppenspiele gegen Polen am Freitag und die Niederlande (25. Juni) wird Österreich somit gewinnen müssen, sonst wäre der Traum vom Achtelfinale geplatzt. Frankreich kann inmitten der politischen Debatte um den Rechtsruck in der Heimat zumindest sportlich etwas durchatmen, der Sprung in die K.o.-Runde ist nahe. Die Sorge um Mbappe dürfte die nächsten Tage überlagern.

Zum Match-Center: Österreich vs. Frankreich

Österreicher stiegen mit Bierdose und Lederhose in die U78 zum Stadion, den Fußweg von der Altstadt aus wählte eine Gruppe Franzosen in Napoleon-Verkleidung - die Stimmung am Rheinufer war prächtig. Nicht so richtig allerdings beim verletzten David Alaba, den Ralf Rangnick als inaktiven Kapitän mit ins EM-Trainerteam nahm. "Es tut weh. Aber vielleicht kann ich mit meiner Präsenz helfen", sagte der frühere Bayern-Profi der ARD.

Rangnick wollte einst Mbappe

Bei den Franzosen wurde vorab viel geredet, allerdings selten über Fußball. Die Aufrufe aus der Mannschaft, sich bei den Parlaments-Neuwahlen den Extremen entgegenzustellen, gewannen täglich an Dramatik. "Es ist ein entscheidender Moment in der Geschichte unseres Landes", hatte Mbappe betont, er warnte vor "allen Ideen, die spalten" - ohne die rechtspopulistische Partei Rassemblement National beim Namen zu nennen. Ob das eine Ablenkung ist? Minuten vor dem Anpfiff gab Mbappe den Einlaufkindern ganz lässig Autogramme. Das Spiel beendete er aber nicht mehr auf dem Platz. In der 86. Minute stieß er aber mit dem Österreicher Kevin Danso zusammen, wurde minutenlang behandelt, ehe er für Olivier Giroud vom Rasen ging.

Noten: Österreich vs. Frankreich
Noten: Österreich vs. FrankreichFlashscore

Den teuersten Spieler der Welt aufzuhalten, war nicht Rangnicks einzige, gleichwohl aber seine wichtigste Aufgabe. Die beiden kennen sich gut: Als Sportdirektor von RB Leipzig hätte der deutsche Trainer den heute so begehrten Stürmer 2015 beinahe mal verpflichtet. Auf Mbappes halblinker Lieblingsposition stellte ihm Rangnick nun Stefan Posch auf die Füße, Bayern-Profi Konrad Laimer half gegebenenfalls aus. Dennoch ging die erste Großchance des Spiels auf Mbappes Konto (8.).

Unangenehme Österreicher erzwingen intensives Spiel - Frankreich setzt sich durch

Österreich, eine Art Team Deutschland II mit acht Bundesliga-Spielern, wollte Frankreich nicht ins Zaubern kommen lassen. Gelegentliche Pressingphasen erwiesen sich anfangs als gutes Mittel, allerdings gab es auf den defensiven Außenseiten Probleme - Ousmane Dembele hatte nach einer halben Stunde bereits zwei Gelbe Karten für seine Gegenspieler erzwungen.

Stats: Österreich vs. Frankreich
Stats: Österreich vs. FrankreichOpta by StatsPerform

Österreich schloss die Lücken fortan, nahm Frankreich das Tempo und hätte selbst treffen müssen: BVB-Profi Marcel Sabitzer ließ für Christoph Baumgartner abtropfen, der Leipziger scheiterte freistehend an Torhüter Mike Maignan (36.). Das rächte sich, als Mbappe (diesmal rechts) startete: Seine Hereingabe köpfte Wöber ins eigene Tor.

Tabelle der Gruppe D nach dem ersten Spieltag
Tabelle der Gruppe D nach dem ersten SpieltagFlashscore

Frankreich blieb dann - und fast nur dann - brandgefährlich, wenn Umschaltsituationen entstanden, Mbappes Schnelligkeit war dabei geradezu eine Wunderwaffe. Darüber, dass er nach einem 50-Meter-Sprint nicht das Tor traf, lachte der neue Topstar von Real Madrid selbst (55.). Österreich mühte sich ab, rüttelte den Gegner aber zu selten aus dem Komfort des Systems.